Endlich zu Hause. Glücklich spielt Chandnis Sohn in seinem Zimmer. Chandni hat ihren Jungen gerade vom Kindergarten abgeholt. Jetzt am Abend haben sie noch ein bisschen Zeit füreinander. Das ist Chandni wichtig. „Ich lerne für die Berufsschule, wenn der Kleine schläft“, erzählt die alleinerziehende Mutter. Das ist zwar nicht immer einfach, gibt sie zu, aber meistens klappt es.
In Teilzeit zum Berufsabschluss
Chandni macht gerade eine 2-jährige Teilzeitberufsausbildung zur Verkäuferin. Ihre Berater im Jobcenter haben ihr den Kontakt zu SINA, einer Abteilung des Diakonischen Werkes Hannover, vermittelt. Dort werden junge Mütter durch flexible Kinderbetreuung, Prüfungsvorbereitung und individuelles Coaching für Beruf und Privates unterstützt. Nun ist Chandni im ersten Ausbildungsjahr. Sechs Stunden arbeitet sie täglich, die Berufsschule besucht sie regulär. Zusätzlich zur Ausbildungsvergütung erhält die junge Mutter noch Kindergeld und Berufsausbildungsbeihilfe.
„Ohne Plan kommst du nicht weit“
Die Herausforderung für die alleinerziehende Mutter sei es, alles unter „einen Hut zu bekommen“. In der Arbeit gefordert, lernen für die Schule, Termine mit dem Kleinen – Chandni regelt alles selbst. „Ohne Plan kommst du nicht weit“, meint die junge Frau. Manchmal kommt sie selbst zu kurz, das gibt sie zu. Dann sei sie erschöpft, aber die Verantwortung für ihren Sohn treibt sie an.
Die Ausbildung zur Verkäuferin ist der zweite Anlauf in Chandnis Berufsleben. Nach ihrem Hauptschulabschluss habe sie eine Teilzeitberufsausbildung zur Servicefachkraft für Dialogmarketing begonnen. Das habe ihr nicht so gelegen, erklärt sie. Dann hat sie sich für den Einzelhandel entschieden. „Eigentlich wollte ich das nie“, gibt sie zu und lacht. Aber nach mehreren Praktika war klar, der Beruf passt zu ihr. „Ich bereue es keineswegs“, so Chandni. Trotz der unregelmäßigen Arbeitszeiten? Das sei der Grund gewesen, warum sie den Beruf eigentlich nicht wählen wollte. Sie bedauert, dass ihr Sohn während der Woche manchmal etwas zu kurz kommt. „Dafür habe ich am Wochenende Zeit für meinen Kleinen.“ Noch muss sie samstags nicht arbeiten, aber wenn es soweit ist, werde sie eine Lösung finden. „Meine Mutter unterstützt mich.“