Die außerbetriebliche Berufsausbildung (früher: Berufsausbildung in außerbetrieblichen Einrichtungen) ist ein Ausbildungsangebot der Bundesagentur für Arbeit, das dich deinem Wunsch nach einer Berufsausbildung näher bringen kann.
Die Berufsausbildung findet in einem anerkannten Ausbildungsberuf statt. Du kannst die meisten Ausbildungen auch als außerbetriebliche Berufsausbildung absolvieren.
In einem persönlichen Beratungsgespräch klären wir, ob eine solche Berufsausbildung für dich infrage kommt.
Das Besondere an der außerbetrieblichen Berufsausbildung
Die Berufsausbildung findet bei einem Bildungsträger statt. Der Bildungsträger ist das Unternehmen, das von der Agentur für Arbeit oder dem Jobcenter beauftragt wird, um dir eine Berufsausbildung anzubieten und mit dir durchzuführen. Bei deinem Bildungsträger steht dir ein erfahrenes Team aus Ausbilderinnen und Ausbildern, Lehrkräften und Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen zur Seite. Ihr entwickelt gemeinsam deinen ganz persönlichen Förderplan und einen auf dich zugeschnittenen Ausbildungsverlauf.
Du bekommst unter anderem:
- positiv:Nachhilfe in den Fächern, in denen du Schwierigkeiten hast, oder auch beim Erlernen der deutschen Sprache
- positiv:Unterstützung bei der Vorbereitung auf Klassenarbeiten, Zwischen- und Abschlussprüfungen
- positiv:Hilfe bei der Bewältigung deiner Alltagssorgen
- positiv:Unterstützung bei Gesprächen zwischen Ausbilderinnen und Ausbildern, Lehrkräften und deinen Eltern
Voraussetzungen
Um eine außerbetriebliche Berufsausbildung zu absolvieren, musst du bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Wichtig ist, dass du keine berufliche Erstausbildung abgeschlossen hast und nicht mehr schulpflichtig bist. Dabei spielt es keine Rolle, ob du einen Schulabschluss hast. Außerdem ist es wichtig, dass du bereits weißt, welche Berufsausbildung du machen möchtest.
Eine außerbetriebliche Berufsausbildung kommt zum Beispiel in folgenden Situationen infrage:
Situation 1:
Du bist nicht mehr schulpflichtig und hast zum Beispiel einen Hauptschulabschluss, keinen Schulabschluss oder warst vielleicht auf einer Förderschule mit Schwerpunkt Lernen.
Situation 2:
Du hast soziale, persönliche oder psychische Herausforderungen zu meistern.
Außerdem kann eine außerbetriebliche Berufsausbildung auch das Richtige für dich sein, wenn …
- positiv:du deine Berufsausbildung abgebrochen hast oder diese nicht beenden konntest.
- positiv:du gesundheitlich beeinträchtigt bist oder eine (drohende) Behinderung hast.
- positiv:du aus dem Ausland stammst.
Gerne kannst du dich auch dann an die Berufsberatung wenden, wenn du die Voraussetzungen nicht erfüllst. Gemeinsam mit dir finden wir Möglichkeiten für dich.
Tipp:Gut zu wissen: Wenn du noch nicht weißt, welche Berufsausbildung für dich infrage kommt, kann dir vielleicht eine Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme (BvB) weiterhelfen: Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme
Aufbau deiner außerbetrieblichen Berufsausbildung
Deine außerbetriebliche Berufsausbildung besteht wie eine betriebliche Berufsausbildung aus 2 Teilen – Theorie und Praxis. Den praktischen Teil deiner Berufsausbildung absolvierst du entweder in Werkstätten des Bildungsträgers oder in einem Ausbildungsbetrieb, mit dem der Bildungsträger zusammenarbeitet. Zusätzlich dazu besuchst du die Berufsschule für den theoretischen Teil deiner Berufsausbildung.
Dauer und Kosten
Deine außerbetriebliche Berufsausbildung dauert in der Regel zwischen 24 und 42 Monaten, je nach gewähltem Ausbildungsberuf.
Du kannst die Berufsausbildung auch in Teilzeit absolvieren, wenn du zum Beispiel alleinerziehend bist, Angehörige pflegst, familiäre Verpflichtungen hast oder dies behinderungsbedingt erforderlich ist. In diesem Fall verlängert sich deine Berufsausbildung. Wie lange eine Berufsausbildung dauert, ist in der Ausbildungsverordnung zum Ausbildungsberuf festgelegt.
Die Kosten für deine außerbetriebliche Berufsausbildung übernimmt die Agentur für Arbeit oder das Jobcenter. Du erhältst eine Ausbildungsvergütung und bist in jedem Fall auch sozialversichert. Das bedeutet, dass du beispielsweise vor Folgen von Krankheit oder auch Arbeitslosigkeit geschützt bist.
Tipp:Gut zu wissen: Unter bestimmten Voraussetzungen kannst du Berufsausbildungsbeihilfe (BAB) erhalten, wenn du eine außerbetriebliche Berufsausbildung absolvierst. Mehr dazu erfährst du auf der Seite Berufsausbildungsbeihilfe.