Die 19-jährige Julia musste nicht lange überlegen, als sie von dem Angebot ihrer Berufsschule in Rosenheim hörte: Angehende Kaufleute können mit einem Auslandspraktikum in England international Berufserfahrung sammeln. „Ich hatte total Lust, die englische Kultur kennenzulernen und meine Sprachkenntnisse zu verbessern“, erzählt Julia begeistert.
Sie bewarb sich bei den Fachlehrkräften ihrer Rosenheimer Berufsschule um die Praktikumsstelle. Dabei konnte sie zeigen, dass sie im Englischen fit war. Anschreiben, Lebenslauf und Vorstellungsgespräch – alles hat sie erfolgreich in der Fremdsprache gemeistert und so ihre Lehrkräfte von sich überzeugt.
Termin und Finanzierung klären
Julia bat ihren Ausbildungsbetrieb, sie für das dreiwöchige Auslandspraktikum freizustellen. Ihr Arbeitgeber, die Hamberger Industriewerke in Stephanskirchen, stimmte sofort zu. „Dort fanden sie die Idee sogar so toll, dass sie die Kosten übernommen haben, die die Praktikanten sonst als Eigenanteil leisten müssen“, erzählt Julia. Hauptsächlich finanziert wurde das dreiwöchige Betriebspraktikum über das Austauschprogramm Erasmus+ der Europäischen Union (EU). Erasmus+ unterstützt Menschen, die zum Beispiel im Ausland arbeiten, studieren oder ein Praktikum machen möchten. Alle Informationen dazu erhielt Julia direkt von ihren Lehrkräften an der Berufsschule.
Gut vorbereitet
In der Berufsschule fand vor Abfahrt ein Vorbereitungstag statt. Gemeinsam mit rund 20 anderen Praktikantinnen und Praktikanten bekam Julia Infos über Land und Leute. Sie erfuhr viel über ihren Einsatzort Torquay, einen südenglischen Badeort. Dabei lernte sie auch, dass in England einiges anders läuft, als sie es von zu Hause gewohnt ist. „Da waren viele nützliche Tipps dabei“, erzählt sie. „An Bushaltestellen heben die Leute beispielsweise die Hand und winken, wenn sie mitfahren wollen.“ Um Flug, Unterkunft und Praktikumsstelle brauchte sie sich nicht zu kümmern. Das organisierte ihre Berufsschule.
Rund um die Uhr Englisch sprechen
Julia machte ihr Praktikum in einem Einzelhandelsgeschäft, in dem sie Kleidung, Schuhe und Spielwaren verkaufte. Sie bediente Kunden, arbeitete an der Kasse und stellte Gutscheine aus. Während des Praktikums wohnte sie in einer Gastfamilie. Beste Voraussetzungen also, um die Sprache zu üben. „Ich habe die ganze Zeit über mit Kolleginnen und Kollegen, Kunden und meiner Gastfamilie nur Englisch gesprochen. Dadurch habe ich mich enorm verbessert“, sagt Julia.