Riesenstimmung herrschte bei den EuroSkills 2016 in der Messehalle in Göteborg. Als ein Pfiff ertönt, strömen die Teilnehmer an ihre Plätze: Der Wettbewerb beginnt. 64.000 Zuschauer lassen sich die 5. Europameisterschaft der Berufe nicht entgehen. Aus mehreren Nationen treten junge Vertreter/innen der Bereiche Industrie, Handwerk und Dienstleistung aus 44 Disziplinen gegeneinander an. Drei Tage lang dauert der Wettkampf bei den Fliesenlegerinnen und Fliesenlegern. Wer das richtige Timing hat und dabei noch super Qualität abliefert, liegt gut im Rennen. Auch Tim läuft zügig zu seinem Platz. Die Aufregung ist ihm nicht anzumerken. Ruhig breitet er seinen Plan aus und verteilt die Fliesen entsprechend der Zeichnung. Dann beginnt er mit dem Abmessen, dem Schneiden und dem Kleben der Fliesen an die Wand.
Mit dem Herzen voll bei der Sache
Am dritten Tag ist der Boden dran. Wieder heißt es Fliesen verlegen, verfugen – und dabei die Zeit nicht aus den Augen zu verlieren. „Das Training war enorm wichtig“, bestätigt Tim. Es habe ihn bestens auf den Wettkampf in Schweden vorbereitet. Bei vorausgehenden Ausscheidungswettbewerben hatte Tim bewiesen, dass er mit dem Herzen voll bei der Sache ist. Das überzeugte auch die Jury, die ihn nach Göteborg schickte. Als nun dort am dritten Tag der zweite Pfiff das Ende ankündigt, ist Tim erleichtert. Er weiß aber auch, dass die Konkurrenz groß ist. „Jeder wollte hier gewinnen!“
Die Belohnung für die harte Vorbereitung
Zur Preisverleihung wird die Arbeitskleidung gegen einen Anzug getauscht. Bei der Verkündung der Gewinner herrscht Spannung. Wer wird Europas bester Fliesenleger? Dann fällt Tims Name. Seine deutschen Kollegen jubeln, reißen die Arme in die Höhe. Tim ist Europameister! Der 21-jährige Fliesenlegermeister hat sich gegenüber 13 Berufskollegen aus anderen europäischen Ländern durchgesetzt.
Freudestrahlend nimmt er die Goldmedaille entgegen. „Ein tolles Gefühl, wenn du gewinnst!“
Erfahrung und Selbstbewusstsein
Tim hat bereits an mehreren Wettkämpfen teilgenommen. Auch bei der Weltmeisterschaft im brasilianischen São Paulo war er dabei. Durch die Teilnahme sei er selbstbewusster geworden.