„Was man hat, das hat man!“
Das 3-monatige Vorpraktikum für das Studium absolvierte Svenja in einem Gestüt. Hier wurde ihr bewusst, dass Absolventen der Pferdewirtschaft es nicht so leicht haben, beruflich Fuß zu fassen: „Es gibt leider nicht so viele freie Stellen in diesem Bereich. Im Gestüt durfte ich dann aber auch ein paar Tage bei der Sattlerin mitarbeiten. Das hat mir sehr gut gefallen. Da habe ich gemerkt, dass handwerkliches Arbeiten schon mehr mein Ding ist als Büroarbeit. Außerdem wollte ich mein eigenes Geld verdienen.“ Also hat Svenja unter anderem in der Jobsuche nach Ausbildungsstellen zur Sattlerin gesucht, fleißig Bewerbungen verschickt und schon bald Einladungen zu Vorstellungsgesprächen erhalten: „Bei der Geschirrsattlerei Mönch habe ich zuerst probegearbeitet und dann den Ausbildungsplatz bekommen.“
Ihre Hochschulreife betrachtet Svenja als Vorteil: „Was man hat, das hat man!“, sagt sie lachend. Sie hat nie bereut, dass sie das Abitur gemacht hat. Auch wenn das Abi keine Voraussetzung für eine Ausbildung zur Sattlerin ist.
Erfolgreich durch die Ausbildung
Wenn Svenja von ihrem Werdegang erzählt, ist sie leidenschaftlich bei der Sache. Und ihre Begeisterung hat auch Einfluss auf die Ergebnisse ihrer Arbeit. So wurde sie 1. Landessiegerin im Leistungswettbewerb der Handwerksjugend. Hier wurde ihr Gesellenstück, eine Trense, ausgezeichnet: „Trensen sind die Lederriemen, die dem Pferd um den Kopf gelegt werden, damit man es gut führen und lenken kann. Die stellen wir in der Werkstatt eigentlich nicht her. Wir sind auf Pferdegeschirre für Kutschen spezialisiert. Diese Geschirre haben Scheuklappen und sind etwas gröber. Die Trense war also schon eine Herausforderung.“
Als Landessiegerin nimmt Svenja auch am Bundeswettbewerb teil. Egal, wie dieser Wettbewerb ausgeht, eines ist sicher: Svenja hat für sich den passenden Beruf gefunden. Sie fühlt sich wohl im Handwerk und will auf jeden Fall ihren Meister machen. In der Arbeit rund ums Pferd liegt ihr Glück auf Erden.