Jennifer Müller studiert Sport und Spanisch auf Lehramt an der Universität Hannover. Mindestens 3 Monate Aufenthalt in einem spanischsprachigen Land sind dabei Pflicht.
Viele ihrer Mitstudierenden zog es nach Spanien. Jennifer Müller allerdings bevorzugte ein exotischeres Ziel: „Ich wollte gar nicht die Möglichkeit haben, alle paar Wochen heimzufliegen. Mir war vielmehr wichtig, intensiv in die fremde Sprache und Kultur einzutauchen.“
Bewerbung mit Motivationsschreiben
Dass sie nach Chile ging, verdankt sie der Familie ihres ehemaligen Freundes. Diese stammt aus dem südamerikanischen Land. Oft hatten sie von ihrer Heimat geschwärmt.
Jennifer Müller entschied sich für eine private Hochschule in der Hafenstadt Valparaíso. Dort musste sie sich vorab bewerben. Dazu waren ein Motivationsschreiben und ein aktueller Notenspiegel erforderlich. Außerdem hatte sie nachzuweisen, dass sie Spanisch auf einem vorgegebenen Niveau spricht. Das Beherrschen der Landessprache ist Pflicht. „Und auch sinnvoll, denn Englisch sprechen nur die wenigsten Leute in Chile“, erklärt sie.
Des Weiteren benötigte Jennifer Müller ein Studierenden-Visum für ein Jahr. „Den Antrag habe ich beim chilenischen Konsulat in Hamburg gestellt. Die Beantragung war sehr aufwendig – man braucht viele Unterlagen.“
Finanzierungshilfe Auslands-BAföG
Die ersten Monate wohnte sie bei einer einheimischen Familie. Später zog sie in eine Wohngemeinschaft mit einem Chilenen und einem Amerikaner. Günstige 200 Euro kostete das WG-Zimmer. „Ansonsten waren die Lebenshaltungskosten allerdings hoch“, sagt die Studentin. „Preiswert ist dagegen die Nutzung von Bus und Bahn. Das ist toll, wenn man – wie ich – viel im Land herumreist.“
Jennifer Müller griff für ihren Auslandsaufenthalt vor allem auf Erspartes zurück. Außerdem bekam sie jeden Monat 300 Euro Auslands-BAföG. „Dafür sollte man sich bewerben, auch wenn man hierzulande kein BAföG bekommt. Das war bei mir der Fall.“ Studiengebühren musste sie glücklicherweise nicht zahlen – dank eines gegenseitigen Abkommens ihrer Hochschulen in Deutschland und Chile.