Er selbst übernimmt ebenfalls Gruppen- und Einzelbetreuungen: „Um Konzepte entwickeln zu können, sollte man die Basisarbeit kennen.“ Zudem hält er mit den Teams Fallbesprechungen ab.
Konzepte entwickeln und prüfen
Damit sind die Aufgaben von Matthias Kirchhoff noch nicht erschöpft. Er entwickelt unter anderem Betreuungsangebote speziell für die „jüngeren Alten“. „Das sind häufig Menschen um die 60, die über keine Pflegestufe verfügen. Aber aufgrund von neurologischen und psychischen Erkrankungen benötigen sie Unterstützung“, erklärt er. „Beispielsweise suche ich nach altersgerechten Beschäftigungsmöglichkeiten.“ So übernehmen etwa einige männliche Senioren handwerkliche Arbeiten im nahen Kindergarten.
Angebote zu entwickeln ist das eine, zu prüfen, ob sie wirksam sind, das andere. Wie etwa bei den angebotenen Sportübungen zur Stärkung des Gleichgewichtssinns. „Ich messe Werte, die aussagen, ob diese Angebote auch Wirkung zeigen.“
Passgenaues Studium
Matthias Kirchhoff muss sicher auftreten, strukturiert handeln und Verantwortung übernehmen können. Das Fachwissen, das er benötigt, ist fächerübergreifend: „Wie Menschen altern und was das bedeutet, berührt sehr unterschiedliche Themen. Dazu zählen Soziologie, Psychologie, Pflege und auch Wirtschaft“, umreißt er das Spektrum. Auch rechtliche Aspekte kommen hinzu, vom Sozialrecht bis zum Bürgerlichen Recht.
Vieles davon hat er im Bachelorstudium Gerontologie an der Universität Vechta gelernt. Auf diesen Studiengang ist er gekommen, weil sich darin zwei seiner Interessen verbinden: „Ich arbeite gerne konzeptionell und interessiere mich für das Thema Senioren.“
Im Studium empfand Matthias Kirchhoff das Männer-Frauen-Zahlenverhältnis als recht ausgeglichen. Nun ist das anders. „Auf meiner Ebene als Betreuungsleitung gibt es kaum männliche Kollegen. Als ungewöhnlich empfinde ich das nicht, es ist für mich Alltag.“