11.03.2021 - Akiko Lachenmann -5 MinutenMitarbeiter finden
Wer Unterstützung bei der Ausbildung von Jugendlichen braucht, kann mit Hilfe von der Arbeitsagentur rechnen. Eine Zahnärztin aus Bremerhaven nahm das Angebot der Assistierten Ausbildung in Anspruch – und ist hochzufrieden mit ihrer neuen Mitarbeiterin.
Birgit Varoga ist immer offen für neue Gesichter in ihrem Team. Sie ist eine der Chefinnen einer Zahnarztpraxis in Bremerhaven und oft auf der Suche nach geeigneten Azubis. „Wie in vielen Branchen tun auch wir uns schwer, gute Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu finden“, sagt sie. Deshalb tauchen in ihrer Praxis immer wieder junge Menschen auf, die im Rahmen eines Praktikums vor Ort schauen dürfen, ob ihnen der Beruf des Zahnmedizinischen Fachangestellten gefällt. Das ist auch für die Arbeitgeberin von Vorteil: „Unser Team erkennt auf diese Weise rasch, ob jemand gut zu uns passt“, sagt sie. Stehen sie nur rum oder beteiligen sie sich an Arbeitsprozessen? Gehen sie in der Pause eigene Wege oder schließen sie sich dem Team an? Auf diesem Weg hat sie Sara Moussa kennengelernt, eine junge Syrerin, die nach einem Praktikum in ihrer Praxis im August 2020 die Ausbildung begonnen hat. Varoga ist hochzufrieden mit der 22-Jährigen. Dabei sprach Sara bei ihrer Ankunft in Deutschland vor wenigen Jahren noch kein Wort Deutsch.
Maßnahmen passen zu den Bedürfnissen
Geholfen hat der jungen Frau beim Einstieg in die Ausbildung die „Assistierte Ausbildung“ (AsA), ein Angebot der Bundesagentur für Arbeit. Sie richtet sich sowohl an Betriebe als auch an junge Menschen, die auf dem freien Markt nicht fündig werden oder die sich aufgrund privater Problemlagen mit der Ausbildungssuche schwer tun. Ab April 2021 wird AsA mit dem Förderinstrument der Ausbildungsbegleitenden Hilfen (AbH) gebündelt und erweitert. Das Besondere der neu gestalteten AsA: Die Unterstützung ist individuell auf den jeweiligen Bedarf des Teilnehmenden zugeschnitten. Dazu gehören nicht nur zielgerichtete Nachhilfeangebote sondern auch sozialpädagogischen Maßnahmen, etwa Verhaltenstraining oder Konfliktinterventionen.
Die Förderung kann bereits ein halbes Jahr vor Beginn einer Ausbildung in Anspruch genommen werden. In dieser Vorphase erhalten Teilnehmerinnen und Teilnehmer Hilfe dabei, sich beruflich zu orientieren, sich zu bewerben und Betriebe zum Hospitieren zu finden. Sie werden von der Vorphase bis zum Abschluss der Maßnahme von einer festen Bezugsperson begleitet. Die Kosten für AsA trägt die Bundesagentur für Arbeit.
Arbeitserleichterung für die Chefin
In Saras Fall waren es vor allem die fehlenden Deutschkenntnisse, die ihr die Ausbildung erschwerten. Zunächst nahm sie die Maßnahme Ausbildungsbegleitende Hilfen (AbH) in Anspruch – sie erhielt beim örtlichen Bildungsdienstleister A & A Ausbildung und Arbeit Plus regelmäßig Nachhilfe in Fachtheorie und Deutsch. Ihre Chefin erkannte jedoch bald, dass ihre neue Mitarbeiterin über das standardisierte Angebot hinaus Unterstützung braucht, insbesondere beim Schreiben in deutscher Sprache.