Sie baut Boote, arbeitet in einer Werft. Er ist Erzieher, arbeitet mit Kindern. Beides geht heute selbstverständlich. Gleichwohl bringen mitunter geschlechterspezifische Rollenzuschreibungen nach wie vor Mädchen und Jungen von einer solchen Berufswahl ab: In Berufen mit einem hohen Anteil an Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik (sogenannte MINT-Berufe) sind 17 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten Frauen. In Berufen etwa für Erzieherinnen und Erzieher und Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter sind circa 17 Prozent der Beschäftigten Männer.
Am Donnerstag, den 28. April 2022, findet bundesweit der Girls‘Day und Boys‘Day statt. Mädchen gewinnen dann in ganz Deutschland Einblicke in Berufe, in denen meist Männer tätig sind. Für Jungen ist es umgekehrt: Sie erkunden Berufe, die überwiegend Frauen wählen. Jugendliche sollen sich so über das Berufsangebot in der ganzen Breite informieren können, ohne sich an Rollenbildern zu orientieren.
Die Bundesagentur für Arbeit beteiligt sich mit vielen Angeboten am Girls‘Day und Boys’Day. Die Beauftragten für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt koordinieren bundesweit Aktivitäten unter anderem mit Best-Practice-Beispielen aus den Unternehmen digital und auch vor Ort. Arbeitsagenturen, Jobcenter und Jugendberufsagenturen bringen Jugendlichen zum Girls‘Day und Boys‘Day zudem auch Ausbildungs- und Studienberufe in der Arbeitsverwaltung näher. Auf der Suche nach zukünftigen Fachkräften bieten Unternehmen und Einrichtungen in ganz Deutschland den Jugendlichen für die berufliche Orientierung Einblicke hinter die Kulissen. Mithilfe des „Radars“ können die Jugendlichen auf den Internetseiten www.girls-day.de und www.boys-day.de passende Angebote in ihrer Nähe finden.
Detlef Scheele, Vorstandsvorsitzender der Bundesagentur für Arbeit: „Für die Jugendlichen ist der Zukunftstag eine inzwischen etablierte und gute Möglichkeit, ihren Blick auf die Berufswelt zu erweitern, indem sie klischeefrei und geschlechterunabhängig Berufe aktiv kennenlernen können. Besonders wichtig sind dabei die Eltern, die Schulen sowie die Lehrerinnen und Lehrer: Sie unterstützen die Jungen und Mädchen in der beruflichen Orientierung, wenn sie ihnen ermöglichen, an den Angeboten zum Girls‘Day und Boys‘Day teilzunehmen. Die jungen Menschen können so auch erste Kontakte zu Betrieben knüpfen – sei es für ein Praktikum oder eine spätere Ausbildung. Deutschlandweit stellen Arbeitgeber dieses Jahr weit über hunderttausend Plätze bereit.“
Hintergrund zum Girls’Day und Boys’Day
Den Girls‘Day und Boys‘Day gibt es jedes Jahr. Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und das Bundesministerium für Bildung und Forschung gehören wie die BA zu den Förderern. Daneben sind am Girls‘Day und Boys‘Day unter anderem auch die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) und der Deutsche Landkreistag beteiligt.
Mehr Informationen und viele Onlineangebote wie Check-U, das Erkundungstool für Ausbildung und Studium der BA, gibt es auf der Internetseite www.arbeitsagentur.de.
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