Arbeitsmarktreport der Agentur für Arbeit Aachen-Düren März 2022

Weiterer leichter Rückgang der Arbeitslosigkeit im März - Gesamtzahl der gemeldeten Arbeitslosen reduziert sich um 338 auf 37.635 Personen - Arbeitslosenquote reduziert sich und liegt nun bei 6,4% - Arbeitslosigkeit reduziert sich in beiden Rechtskreisen - Bestand an Arbeitsstellen auf hohem Niveau   Halbjahresbilanz Ausbildungsmarkt des Berufsberatungsjahres 2021/2022 - Gegenüber Vorjahr Anstieg bei den gemeldeten Ausbildungsstellen und Rückgang bei den gemeldeten Bewerbern/innen

31.03.2022 | Presseinfo Nr. 21

Gesamtentwicklung zum Arbeitsmarkt

„Zwei Jahre nach dem Beginn der Corona-Pandemie ist der Arbeitsmarkt in einer guten Verfassung. Die Arbeitslosigkeit reduziert sich in diesem März stärker als in den letzten Jahren, damit setzt die Frühjahrsbelebung frühzeitiger ein. Wir betreuen rund 6.000 Menschen weniger als noch vor einem Jahr und rund 460 Personen weniger als im März 2020“, so Ulrich Käser, Leiter der Arbeitsagentur Aachen-Düren. Die Arbeitslosenquote reduziert sich um 0,1 Prozentpunkte und liegt nun bei 6,4 Prozent. „Weniger Arbeitslose gab es zuletzt im Januar 2020. Die Arbeitslosigkeit reduziert sich im März in beiden Rechtskreisen. Alle Personengruppen profitieren vom Rückgang, mit Ausnahme der arbeitslosen schwerbehinderten Menschen und der arbeitslosen Ausländer. Der leichte Anstieg bei den arbeitslosen Ausländern um 0,5 Prozent ist nur vereinzelt auf die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs zurückzuführen. Aktuell haben wir keinen nennenswerten Zugang von Menschen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit. Überwiegend sind derzeit Frauen mit Kindern unter den Geflüchteten. Viele werden erst einmal Zeit benötigen, die Erlebnisse der Flucht zu verarbeiten, die humanitäre Hilfe steht im Vordergrund. Die weitere Entwicklung beobachten wir sehr genau und stehen als Ansprechpartner für die Geflüchteten zur Verfügung. Wir informieren und beraten zu Möglichkeiten der Arbeitsaufnahme, unseren Fördermöglichkeiten und sind Lotse zu anderen Netzwerkpartnern, mit denen wir schon seit vielen Jahren erfolgreich zusammenarbeiten. Vom Rückgang der Arbeitslosigkeit profitieren in diesem Monat am meisten die jüngeren Arbeitslosen, ihnen ist es besonders gut gelungen, ihre Arbeitslosigkeit zu beenden. Das zeigt pünktlich zur Halbjahresbilanz am Ausbildungsmarkt den Wert der Ausbildung und junger Fachkräfte. Die Ausbildung ist der stärkste Hebel, die passenden Fachkräfte der Zukunft zu gewinnen. Gemeinsam mit unseren Partnern arbeiten wir weiterhin mit Hochdruck daran Jugendliche und Arbeitgeber zusammenzubringen, denn Ausbildung sichert nicht nur Fachkräfte, sondern bietet Jugendlichen auch hervorragende Perspektiven für die Zukunft. Unsere Berufsberatung steht den Jugendlichen und unser gemeinsamer Arbeitgeber-Service den Unternehmen beratend zur Seite, es ist noch nicht zu spät und Chancen sind auf beiden Seiten vorhanden“, ergänzt Ulrich Käser.

Im Zuständigkeitsbereich der Agentur für Arbeit (Arbeitslosenversicherung) reduziert sich die Arbeitslosigkeit um 157 Personen zum Vormonat, 11.513 Menschen werden aktuell durch die Arbeitsagentur betreut. Die Jobcenter (Grundsicherung) der Region betreuen 26.122 Kundinnen und Kunden, das sind 181 Personen weniger im Vergleich zum Vormonat. Arbeitgeber meldeten im März 2.062 neue Stellenangebote, 468 weniger als im Februar.

Halbjahresbilanz am Ausbildungsmarkt 2021/2022

Die Agentur für Arbeit Aachen-Düren verzeichnete bei den betrieblichen Ausbildungsstellen gegenüber dem Vorjahreszeitraum einen Anstieg.

Im Zeitraum Oktober 2021 bis März 2022 wurden dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcentern insgesamt 5.823 Ausbildungsstellen gemeldet, 366 (+6,7%) mehr als im Vorjahr.

Im bisherigen Beratungsjahr wurden insgesamt 5.197 Jugendliche durch die Ausbildungsvermittlung der Arbeitsagentur bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz unterstützt. Das sind 190 Personen (-3,5%) weniger als im Vorjahr.

Von den seit Anfang Oktober 2021 gemeldeten Ausbildungsstellen sind Ende März noch 3.911 unbesetzt. Diese Zahl liegt um 703 Stellen (+21,9%) deutlich über dem Vorjahresniveau (Ende März 2021: 3.208 unbesetzte Ausbildungsstellen).

Von den gemeldeten Bewerbern/innen waren zum gleichen Zeitpunkt noch 3.063 unversorgt. Gegenüber dem Vorjahr ist das ein Rückgang von 2,6% (-82 Personen).

Insgesamt stellt sich die Situation am Ausbildungsmarkt rein rechnerisch wie folgt dar:

Im Bezirk der Arbeitsagentur Aachen-Düren kamen Ende März auf eine/n Bewerber/in durchschnittlich 1,12 Ausbildungsstellen (Vorjahr: 1,01). Bei den noch unbesetzten Ausbildungsstellen je unversorgtem gemeldeten Jugendlichen, zeichnet sich ein nur unwesentlich anderes Bild: Rechnerisch entfallen auf jede/n unversorgte/n Bewerber/in 1,28 Ausbildungsstellen (Vorjahr 1,02).

Weitere Details zum Ausbildungsmarkt teilen die Agentur für Arbeit Aachen-Düren, die Industrie- und Handelskammer und die Handwerkskammer auf ihrer gemeinsamen virtuellen Pressekonferenz zur Halbjahresbilanz am Ausbildungsmarkt mit.

Kurzarbeit

Endgültige Werte zur realisierten Kurzarbeit für September: Im September haben 1.388 Betriebe und 6.545 Menschen in unserer Region kurzgearbeitet. Weiterhin waren vor allem die Branchen Gastgewerbe und Gastronomie, der Handel und auch das verarbeitende Gewerbe (Produktion) betroffen. Es liegen hochgerechnete Daten zur realisierten Kurzarbeit in der Region für Oktober vor. Danach realisierten im Oktober im Agenturbezirk 1.156 Betriebe konjunkturelle Kurzarbeit, 6.080 Personen wären hiervon betroffen gewesen.

Für den Februar 2022 legte die Statistik nun die endgültigen Daten zu den Anzeigen und betroffenen Personen vor. Danach zeigten für den Februar im Agenturbezirk Aachen-Düren 145 Unternehmen für 1.609 Personen Kurzarbeit an.

Für die Zeit vom 01.03. – 27.03.2022 erfasste die Statistik vorläufige Zahlen. Demzufolge zeigten im genannten Zeitraum insgesamt 53 Unternehmen Kurzarbeit für insgesamt 478 Personen an (Städteregion Aachen 30 Unternehmen – 293 Personen, Kreis Düren 13 Unternehmen – 84 Personen und Kreis Heinsberg 10 Unternehmen – 101 Personen).

Der Arbeitsmarkt im März

Im März reduziert sich die Gesamtarbeitslosigkeit. Sie sinkt um 338 Personen im Vergleich zum Vormonat (-0,9%). Im Vergleich zum März des Vorjahres sind 5.979 Personen (-13,7%) weniger von Arbeitslosigkeit betroffen. Aktuell waren im Gesamtagenturbezirk Aachen-Düren Ende März 37.635 Menschen arbeitslos gemeldet.

Die Arbeitslosenquote reduziert sich und liegt nun bei 6,4%. Im Jahresvergleich reduziert sich die Arbeitslosenquote um 1,0 Prozentpunkte (März 2021: 7,4%).

Arbeitslosigkeit in der Arbeitslosenversicherung (SGB III) und in der Grundsicherung (SGB II) 

Im März reduziert sich die Arbeitslosigkeit im Bereich der Arbeitslosenversicherung. 11.513 Personen (-157 oder -1,3% zum Vormonat) waren zum Monatsende arbeitslos gemeldet. Gegenüber dem Vorjahresmonat reduziert sich die Zahl von Arbeitslosigkeit betroffener Menschen deutlich um 3.792 Personen (-24,8%).

Im Bereich der Grundsicherung reduziert sich die Arbeitslosigkeit leicht. Gegenüber dem Vormonat waren 181 Personen (-0,7%) weniger arbeitslos. 26.122 Personen waren Ende März arbeitslos gemeldet, damit liegt die Zahl arbeitsloser Menschen unter dem Niveau des Vorjahresmonats (-2.187 Personen oder -7,7%).

Arbeitsmarktsituation in den Regionen (Gebietskörperschaften)

Städteregion Aachen

In der Städteregion Aachen liegt die Arbeitslosenquote im März weiterhin bei 7,2% (+/-0,0 Prozentpunkte zum Vormonat; -1,0 Prozentpunkte zum Vorjahresmonat). Es waren 21.987 Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen (-70 oder -0,3% zum Vormonat).

Im Versicherungsbereich (Arbeitsagentur) waren im März 6.228 Personen (-41 oder -0,7% zum Vormonat) zum Monatsende arbeitslos gemeldet (-2.031 oder -24,6% als im März 2021).

In der Grundsicherung (Jobcenter StädteRegion Aachen) reduziert sich die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen ebenfalls leicht. 15.759 Personen (-29 oder -0,2% zum Vormonat) waren Ende März arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum März 2021 waren 1.241 Personen (-7,3%) weniger arbeitslos.

Kreis Düren

Im Kreis Düren liegt die Arbeitslosenquote bei 6,3% (-0,1 Prozentpunkte zum Vormonat; -0,9 Prozentpunkte zum Vorjahresmonat). Es waren 8.984 Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen (-232 oder -2,5% zum Vormonat).

Im März reduziert sich die Arbeitslosigkeit im Bereich der Arbeitslosenversicherung auf nun 2.654 Personen. Gegenüber dem Vormonat waren damit 77 Personen (-2,8%) weniger arbeitslos. Im Vergleich zum Vorjahresmonat reduziert sich die Zahl arbeitsloser Menschen deutlich um 773 Personen (-22,6%).

Die Zahl der in der Grundsicherung betreuten Menschen reduziert sich im Kreis Düren um 155 auf 6.330 Personen im Vergleich zum Vormonat (-2,4%). Verglichen mit dem Vorjahresmonat reduziert sich die Zahl arbeitsloser Menschen um 603 Personen (-8,7%).

Kreis Heinsberg

Im Kreis Heinsberg liegt die Arbeitslosenquote im März bei 4,8% (-0,1 Prozentpunkte zum Vormonat; -1,0 Prozentpunkte zum Vorjahr). Es waren 6.664 Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen (-36 oder -0,5% zum Vormonat).

Im März reduziert sich die Arbeitslosigkeit im Bereich der Arbeitslosenversicherung auf 2.631 Personen. Gegenüber dem Vormonat waren damit 39 Personen (-1,5%) weniger arbeitslos. Im Vergleich zum Vorjahresmonat reduziert sich die Zahl arbeitsloser Menschen deutlich um 988 Personen (-27,3%).

In der Grundsicherung (Jobcenter Kreis Heinsberg) erhöht sich die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen im Vergleich zum Vormonat um 3 auf 4.033 Personen (+0,1%). Gegenüber dem Vorjahresmonat reduziert sich die Arbeitslosigkeit um 7,8%. 343 Personen waren gegenüber März 2021 weniger arbeitslos gemeldet.

Die Bewegungen auf dem Arbeitsmarkt nach Standorten

Durch die Bewegungen auf dem Arbeitsmarkt reduzieren sich auch die Arbeitslosenquoten an sechs von zehn Standorten der Arbeitsagentur Aachen-Düren. Die Spanne reichte im März 2022 von 3,7% in Monschau bis 8,0% in Aachen.

Im Stadtgebiet Aachen beträgt die Quote 8,0% (Februar: 8,0%), in Alsdorf 6,7% (Februar: 6,7%), in Eschweiler 6,6% (Februar: 6,8%), in Stolberg 7,5% (Februar: 7,5%), in Monschau 3,7% (Februar: 3,9%), in Düren 6,6% (Februar: 6,8%), in Jülich 5,2% (Februar: 5,3%), in Erkelenz 4,8% (Februar: 4,8%), in Geilenkirchen 5,6% (Februar: 5,7%) und in Heinsberg 4,4% (Februar: 4,5%).

Bewegung auf dem Arbeitsmarkt                                                 

Im März reduzieren sich die Zugänge in Arbeitslosigkeit, gleichzeitig reduzieren sich die Abgänge aus der Arbeitslosigkeit ebenfalls (zum Vormonat). Im März konnten 2.020 Personen in eine Beschäftigung (ohne Ausbildung) einmünden (-151/ -7,0% zum Vormonat). 6.093 Menschen beendeten ihre Arbeitslosigkeit (-9,0% zum Vormonat und -3,5% zum Vorjahresmonat). 5.756 Personen meldeten sich im Laufe des Monats arbeitslos (-13,0% zum Vormonat und -5,4% zum Vorjahresmonat).

Nachfrage nach Arbeitskräften in der Gesamtregion

Die Arbeitskräftenachfrage reduziert sich im März gegenüber dem Vormonat. Arbeitgeber im Agenturbezirk Aachen-Düren meldeten im März insgesamt 2.062 neue Arbeitsstellen, davon waren 1.655 (80,3%) für unbefristete Beschäftigungsverhältnisse.

Die Zahl neuer Stellen lag damit um 468 (-18,5%) unter dem Niveau des Vormonats (Februar: 2.530 Stellen). Gegenüber dem Vorjahresmonat erhöhte sich die Zahl neu gemeldeter Stellen um 313 (+17,9%).

Im März waren insgesamt 10.391 Arbeitsstellen gemeldet (+3.092/+42,4% im Vergleich zum März des Vorjahres).

Die meisten Stellenangebote sind in den Branchen Produktion (2.596), Gesundheit und Soziales (2.129) sowie Verkehr und Logistik (1.666) gemeldet.

Arbeitslosigkeit nach Personenkreisen (Arbeitslosenversicherung und Grundsicherung)

Ältere Arbeitslose über 50 Jahre

Im März reduziert sich die Zahl arbeitsloser älterer Menschen um 32 Personen (-0,2%) und lag damit bei 12.823 Personen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat reduziert sich die Zahl um 1.311 Personen (-9,3%). Die Gruppe der Arbeitslosen, die 50 Jahre und älter sind, macht rund ein Drittel der gesamten Arbeitslosen aus (34,1%).

Jugendarbeitslosigkeit

Ende März waren 3.052 junge Frauen und Männer unter 25 Jahren arbeitslos gemeldet, 97 Personen oder 3,1% weniger als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahresmonat reduziert sich die Jugendarbeitslosigkeit um 876 Personen (-22,3%). 8,1% aller arbeitslos gemeldeten Personen gehören diesem Personenkreis an

Personengruppe der Langzeitarbeitslosen

Bei den langzeitarbeitslosen Menschen (Personen, die ein Jahr oder länger arbeitslos sind) sinkt die Arbeitslosigkeit im Agenturbezirk Aachen-Düren. Ihre Zahl reduziert sich von Februar auf März um 259 auf 17.129 Personen (-1,5%). Gegenüber dem Vorjahresmonat reduziert sich die Zahl langzeitarbeitsloser Menschen um 975 Personen (-5,4%). 45,5% der arbeitslos gemeldeten Personen waren Ende März 2022 dieser Personengruppe zugehörig.

Personengruppe der arbeitslosen Menschen mit einer Schwerbehinderung:

Die Zahl arbeitsloser schwerbehinderter Menschen (6,2% aller arbeitslos gemeldeten Personen) erhöht sich im Berichtsmonat März leicht. 2.330 Personen (+18 Personen oder +0,8%) dieser Personengruppe waren Ende März arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat reduziert sich ihre Zahl um 80 Personen (-3,3%).

Personengruppe der arbeitslosen Ausländer

Die Zahl der Personengruppe der Ausländer (30,5% aller arbeitslos gemeldeten Personen) erhöht sich im Berichtsmonat März um 52 (+0,5%) auf 11.475 Personen. Gegenüber dem Vorjahresmonat war die Zahl der Personengruppe arbeitsloser Ausländer rückläufig (-1.680 Personen oder -12,8%).