Ausbildung in 2022 – jetzt noch Chancen nutzen

Arbeitsagentur Aachen-Düren, Industrie- und Handelskammer Aachen (IHK) und Handwerkskammer Aachen (HWK) informieren zum aktuellen Stand des Ausbildungsmarktes

09.11.2022 | Presseinfo Nr. 62

In einer gemeinsamen Pressekonferenz beim Unternehmen Philippen Tiefbau GmbH stellten die Arbeitsagentur, die IHK und die HWK ihre Bilanz zum Ausbildungsmarkt vor. Besonders im Handwerk gibt es noch viele Chancen eine Ausbildung zu beginnen. „Wir hätten gerne noch mehr Azubis eingestellt, das geht vielen Handwerksbetrieben ähnlich. Das Handwerk ist weder schlecht noch altbacken. Handwerk ist eine Gabe, die nicht jeder hat“, erklärt Ralf Philippen, Geschäftsführer der Philippen Tiefbau GmbH.

Nachdem die ersten Ausbildungen am 1. August und 1. September begonnen haben, waren Ende September in der Städteregion Aachen und in den Kreisen Düren und Heinsberg noch rund 750 Ausbildungsstellen unbesetzt. Diesen gegenüber standen noch rund 360 Bewerbende, die noch auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz waren. Gemeinsam arbeiten die Partner am Ausbildungsmarkt weiter daran Bewerbende und Unternehmen zusammenzubringen, denn es ist noch nicht zu spät - eine Ausbildung kann auch in diesem Jahr noch begonnen werden. Die duale Ausbildung ist das entscheidende Mittel zur Fachkräftesicherung. „Auch im Ausbildungsjahr 2021/2022 hat sich die Entwicklung des Ausbildungsmarktes vom Stellenmarkt zum Bewerbermarkt fortgesetzt – die Anzahl der Ausbildungsstellen steigt, gleichzeitig gibt es weniger Bewerberinnen und Bewerber. Der Fachkräftebedarf zeigt uns, dass eine Ausbildung ein sicherer Weg in eine erfolgreiche Zukunft ist, denn Fachkräfte werden so stark gesucht, wie noch nie. Deshalb starten wir mit voller Kraft in die Nachvermittlung, denn auch im November oder Dezember können Jugendliche noch eine Ausbildung beginnen“, erklärt Ulrich Käser, Leiter der Agentur für Arbeit Aachen-Düren.  „Mit unseren verbesserten digitalen Möglichkeiten wie Video-Telefonie und digitalen Veranstaltungsformaten konnten und können wir auch in Zeiten von steigenden Infektionen mit den Jugendlichen in Kontakt bleiben. Mit unseren Berufsberaterinnen und Berufsberatern waren und sind wir an den Schulen in der Region vor Ort. Durch unsere zahlreichen gemeinsamen Angebote und Aktivitäten wie zum Beispiel die Woche der Ausbildung 2022 oder die Initiative für mehr Praktikumsstellen ‚Praktikum Jetzt!‘ konnten wir über 6.500 Bewerberinnen und Bewerber mit einer Perspektive versorgen“, ergänzt Ulrich Käser.

Heike Borchers, Geschäftsführerin Aus- und Weiterbildung der Industrie- und Handelskammer (IHK) Aachen: „Der Ausbildungsmarkt ist im Vergleich zum Vorjahr stabil. Betriebe würden deutlich mehr Auszubildende einstellen, es mangelt jedoch an Bewerbenden. Wir werben deshalb für die vielfältigen Chancen, die eine duale Ausbildung bietet. Gemeinsam wollen wir junge Frauen und Männer für die duale Ausbildung begeistern. Wenn die Jugendlichen die Vorteile einer Ausbildung erkennen, fällt ihnen auch die Entscheidung leichter, einen konkreten Beruf zu erlernen. Mit einem Parcours zur Berufsorientierung direkt in den Schulen werden wir mit Partnern in der Region Ausbildungsberufe noch erlebbarer machen und potenziellen Bewerbern helfen, den für sie passenden Berufseinstieg zu finden.“

Richard Graf, stv. Geschäftsbereichsleiter Berufsbildung der Handwerkskammer Aachen: „Trotz aller Krisen der vergangenen Jahre präsentiert sich der Handwerksausbildungsmarkt robust – die Anzahl neu eingetragener Lehrlingsverträge bewegt sich auf dem Vorjahresniveau. Der Wettbewerb um die Gesellinnen und Gesellen von morgen wird aber intensiver. Zum einen sind die Schülerzahlen in der Vergangenheit zurückgegangen und zum anderen wollen immer mehr junge Menschen studieren. Dabei bietet auch eine duale Ausbildung im Handwerk mit anschließender Meisterschule hervorragende Karriere- und Verdienstchancen.“

Der Ausbildungsmarkt im Agenturbezirk Aachen-Düren:

Vom 01. Oktober 2021 bis zum 30. September 2022 haben sich insgesamt 6.919 Jugendliche bei der Arbeitsagentur gemeldet, das sind 76 (-1,1%) Jugendliche weniger als im letzten Jahr. 6.562 Bewerberinnen und Bewerber konnten mit einer Perspektive versorgt werden, rund 132 (-2,0%) weniger als im Vorjahr. Im gleichen Zeitraum meldeten Arbeitgeber 7.378 freie Ausbildungsstellen, das sind 245 (+3,4%) Ausbildungsstellen mehr als im letzten Jahr.

Jugendliche hatten Ende September noch 749 Chancen eine Ausbildung in diesem Jahr zu beginnen, so viele Ausbildungsstellen waren im Agenturbezirk Aachen-Düren noch unbesetzt. Das sind 157 (-17,3%) weniger als im Vorjahr. Dem gegenüber standen 357 unversorgte Bewerberinnen und Bewerber, die noch auf der Suche nach einem freien Ausbildungsplatz waren, 56 (+18,6%) mehr als im Vorjahr. Im Agenturbezirk Aachen-Düren gab es noch viele freie Stellen im Einzelhandel und im Handwerk. Vor allem für technische Berufe zeigten die Bewerberinnen und Bewerber mehr Interesse als im Vorjahr.

Der Ausbildungsmarkt in der Städteregion Aachen

In der Städteregion Aachen suchten Ende September noch 162 Jugendliche (+41 oder +33,9% gegenüber dem Vorjahr) nach einer Ausbildungsstelle von insgesamt 3.318 Bewerberinnen und Bewerbern (-106 oder -3,1% gegenüber dem Vorjahr), die sich seit dem 01. Oktober 2021 bei der Arbeitsagentur gemeldet haben. Ihnen gegenüber standen noch 454 freie Ausbildungsstellen (-116 oder -20,4%). In der Städteregion Aachen gab es noch viele freie Stellen im Einzelhandel und im Handwerk. Vor allem für handwerkliche Berufe zeigten die Bewerberinnen und Bewerber mehr Interesse als im Vorjahr.

Der Ausbildungsmarkt im Kreis Düren

Im Kreis Düren waren Ende September noch 122 Jugendliche (+14 oder +13,0% gegenüber dem Vorjahr) auf der Suche nach einem freien Ausbildungsplatz von insgesamt 2.026 Bewerberinnen und Bewerbern (+96 oder +5,0% gegenüber dem Vorjahr), die sich seit dem 01. Oktober 2021 bei der Arbeitsagentur gemeldet haben. Ihnen gegenüber standen 96 freie Ausbildungsstellen (-81 oder -45,8% gegenüber dem Vorjahr). Im Kreis Düren gab es noch viele freie Stellen im Einzelhandel und im Handwerk. Vor allem für Ausbildungsberufe im Bereich Büro und Sekretariat zeigten die Bewerberinnen und Bewerber mehr Interesse als im Vorjahr. 

Der Ausbildungsmarkt im Kreis Heinsberg

Im Kreis Heinsberg suchten Ende September noch 73 Jugendliche (+1 oder +1,4% gegenüber dem Vorjahr) nach einer Ausbildungsstelle von insgesamt 1.575 Bewerberinnen und Bewerbern (-66 oder -4,0% gegenüber dem Vorjahr), die sich seit dem 01. Oktober 2021 bei der Arbeitsagentur gemeldet haben. Ihnen gegenüber standen 199 freie Ausbildungsstellen (+40 oder -25,2% gegenüber dem Vorjahr). Im Kreis Heinsberg gab es noch viele freie Stellen im Einzelhandel und im Handwerk. Vor allem für Ausbildungsberufe im Bereich Gartenbau zeigten die Bewerberinnen und Bewerber mehr Interesse als im Vorjahr.

Vom 13. bis 17. März 2023 findet die bundesweite 'Woche der Ausbildung' unter dem Motto: „Ausbildung ist Zukunft“ statt. In dieser Woche bietet die Agentur für Arbeit Aachen-Düren gemeinsam mit der Industrie- und Handelskammer (IHK) Aachen und der Handwerkskammer (HWK) Aachen viele regionale Angebote und Beratungen zu den Themen Ausbildung oder auch Praktikum an.

Für Fragen und Anliegen rund um die Berufswahl steht die Berufsberatung telefonisch oder per E-Mail zur Verfügung.

  • Stadt und Städteregion Aachen: 02404 900-222

E-Mail: Aachen-Dueren.153-BBvE@arbeitsagentur.de

  • Kreis Düren: 02421 124-222

E-Mail: Aachen-Dueren.151-BBvE@arbeitsagentur.de

  • Kreis Heinsberg: 02431 8099-500    

E-Mail: Aachen-Dueren.152-BBvE@arbeitsagentur.de

Arbeitgeber und Arbeitgeberinnen können sich telefonisch unter 0800 4 5555 20 durch den gemeinsamen Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit und der Jobcenter beraten lassen.

Bildunterschrift (v.l.): Heike Borchers, Geschäftsführerin der IHK Aachen, Ulrich Käser, Leiter der Agentur für Arbeit Aachen-Düren, Dominik Schmitz, Auszubildender als Straßenbauer bei Philippen Tiefbau, Tobias Spees, Ausbilder bei Philippen Tiefbau, Richard Graf, stv. Geschäftsbereichsleiter Berufsbildung der HWK Aachen und Ralf Philippen, Geschäftsführer beim Unternehmen Philippen Tiefbau GmbH.