In einer gemeinsamen Pressekonferenz beim Unternehmen Auto Thüllen Aachen stellten die Arbeitsagentur, die IHK und die HWK ihre Halbjahresbilanz zum Ausbildungsmarkt vor.
Dabei waren sich die Partnerinnen und Partner einig, dass sich der Ausbildungsmarkt auch in diesem Jahr weiter zum Bewerbermarkt entwickelt. Damit sind die Chancen für Jugendliche, sich einen Ausbildungsplatz zu sichern, hervorragend. „Die Ausbildung von Nachwuchskräften hat bei uns einen hohen Stellenwert. Jedes Jahr bilden wir mehr als 20 junge Menschen mit verschiedenen Schulabschlüssen und in unterschiedlichen Ausbildungsberufen aus. Abiturientinnen und Abiturienten gehören nicht nur an Hochschulen, sondern sind auch in einer Ausbildung gut aufgehoben. Drei Mitglieder unserer Geschäftsführung haben bereits ihre Ausbildung bei uns gemacht“, erklärt Esko Thüllen, Geschäftsführender Gesellschafter der Auto Thüllen Gruppe.
Die duale Ausbildung ist nicht nur das entscheidende Mittel zur Fachkräftesicherung, sondern bietet einen der erfolgversprechendsten Wege ins Berufsleben zu starten. Gemeinsam arbeiten die Partnerinnen und Partner am Ausbildungsmarkt daran Bewerbende und Unternehmen zusammenzubringen.
Ulrich Käser, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Aachen-Düren: „Jugendliche sollten spätestens jetzt in den Bewerbungsprozess starten. Wir raten Jugendlichen bei der Berufsorientierung auch Ausbildungen eine Chance zu geben, die vielleicht nicht so bekannt sind. Ein Praktikum eignet sich hervorragend, um einen Ausbildungsberuf kennenzulernen. Auch die Wahl, an welchem Ort sich der Ausbildungsplatz befindet, kann entscheidend sein. Je flexibler Jugendliche im Hinblick auf die räumliche Mobilität sind, desto größer sind die Chancen auf einen Ausbildungsplatz. Unsere Berufsberatung kann nicht nur bei der Suche nach einem Praktikum oder einer Ausbildungsstelle unterstützen, sondern auch dabei herauszufinden, welcher Beruf zu den eigenen Stärken passt.“
Heike Borchers, Geschäftsführerin Aus- und Fortbildung der Industrie- und Handelskammer (IHK) Aachen: „Das Abitur ist sinnvoll, wenn Schülerinnen und Schüler ein Studium beginnen wollen. Aber in vielen Fällen ist es ein Umweg. Denn mit einem Abschluss nach der zehnten Klasse Realschule oder Gymnasium können junge Frauen und Männer in jedem Ausbildungsberuf durchstarten. Durch eine Fortbildung erreichen sie das gleiche Niveau wie mit einem Bachelor oder Master. Deshalb sollten Jugendliche das tun, was zu ihren Talenten und Stärken passt. In vielen Fällen ist das eine Ausbildung.“
Georg Stoffels, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Aachen: „Das Handwerk ist der offizielle Ausstatter der Klimawende. Egal, ob während der Corona-Pandemie, nach der Flut oder in der Energiekrise: Handwerkerinnen und Handwerker werden immer benötigt, sie sind systemrelevant. Damit mehr junge Menschen ins Handwerk kommen, brauchen wir eine Veränderung in unserem gesellschaftlichen Bewusstsein. Denn die berufliche Bildung steht einem Studienabschluss in nichts nach. Die Meisterprämie, die das Land NRW künftig allen erfolgreichen Meistern zahlen möchte, ist zwar ein guter Anfang. Aber wir benötigen eine gesetzliche Verankerung, dass beide Bildungssysteme gleichwertig sind.“
Der Ausbildungsmarkt im Agenturbezirk Aachen-Düren:
Von Oktober 2022 bis März 2023 haben sich insgesamt 5.087 Jugendliche bei der Arbeitsagentur gemeldet, das sind 110 (-2,1%) Jugendliche weniger als im letzten Jahr. Im gleichen Zeitraum meldeten Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber 5.767 freie Ausbildungsstellen, das sind 57 (-1,0%) Ausbildungsstellen weniger als im letzten Jahr.
Jugendliche haben Ende März noch 3.848 Chancen eine Ausbildung in diesem Jahr zu beginnen, so viele Ausbildungsstellen sind im Agenturbezirk Aachen-Düren aktuell unbesetzt. Das sind 63 (-1,6%) weniger als im Vorjahr. Dem gegenüber stehen 3.077 unversorgte Bewerberinnen und Bewerber, die noch auf der Suche nach einem freien Ausbildungsplatz sind, 14 (+0,5%) mehr als im Vorjahr.
Für Fragen und Anliegen rund um die Berufswahl steht die Berufsberatung telefonisch oder per E-Mail zur Verfügung.
- Stadt und Städteregion Aachen: 02404 900-222
- E-Mail: Aachen-Dueren.153-BBvE@arbeitsagentur.de
- Kreis Düren: 02421 124-222
- E-Mail: Aachen-Dueren.151-BBvE@arbeitsagentur.de
- Kreis Heinsberg: 02431 8099-500
- E-Mail: Aachen-Dueren.152-BBvE@arbeitsagentur.de
Unternehmen können sich telefonisch unter 0800 4 5555 20 durch den gemeinsamen Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit und der Jobcenter beraten lassen.