Arbeitsmarktreport der Agentur für Arbeit Aachen-Düren Juli 2023

Saisonüblicher Anstieg der Arbeitslosigkeit im Sommer

- Gesamtzahl der gemeldeten Arbeitslosen erhöht sich um 871 Personen auf 41.737 Personen

- Anstieg der Arbeitslosigkeit in allen Geschäftsstellen

- Anstieg der Arbeitslosigkeit bei fast allen Personengruppen, stärkster Anstieg bei den Jugendlichen

- Die Arbeitslosenquote im Agenturbezirk Aachen-Düren erhöht sich und liegt nun bei 7,0%

01.08.2023 | Presseinfo Nr. 36

Gesamtentwicklung zum Arbeitsmarkt

„Im Sommermonat Juli steigt die Arbeitslosigkeit saisonüblich an. Hier zeigen sich die Auswirklungen der Sommerferien deutlich. Vor allem die Jugendlichen haben sich im letzten Monat nach Ende ihrer Schul- oder Berufsausbildung bei uns gemeldet. Wir rechnen damit, dass besonders die neuen Fachkräfte schnell in den Arbeitsmarkt einmünden“, so Ulrich Käser, Vorsitzender der Geschäftsführung der Arbeitsagentur Aachen-Düren. „In der Zusammenarbeit mit einem Großkunden aus dem Einzelhandel ist es im letzten Monat aus technischen Gründen einmalig zu einer Überzeichnung von rund 200 bei den neu gemeldeten Arbeitsstellen gekommen. Um diesen Tatbestand bereinigt sind rund 2.000 neue Stellenangebote von Unternehmen gemeldet worden. Damit hat sich die Arbeitskräftenachfrage zum Ende der Sommerferien erhöht. Zum ersten Mal seit April steigen die neu gemeldeten Stellen wieder an und es wurden erstmals über 2.000 neue Stellenangebote in diesem Jahr gemeldet. Auch der Stellenbestand, der von dem Vorgang nicht beeinflusst wurde, erreicht mit rund 9.000 gemeldeten Stellen einen Höchstwert in diesem Jahr“, ergänzt Ulrich Käser.

Im Zuständigkeitsbereich der Agentur für Arbeit (Arbeitslosenversicherung) erhöht sich die Arbeitslosigkeit um 620 Personen zum Vormonat, 12.861 Menschen werden aktuell durch die Arbeitsagentur betreut. Die Jobcenter (Grundsicherung) der Region betreuen 28.876 Kundinnen und Kunden, das sind 251 Personen mehr als im Vormonat. Arbeitgeber*innen meldeten im Juli 2.311 neue Stellenangebote, 738 mehr als im Juni.

Kurzarbeit

Endgültige Werte zur realisierten Kurzarbeit für Januar: Im Januar haben 748 Betriebe und 5.280 Menschen in unserer Region kurzgearbeitet. Im genannten Monat waren vor allem das Baugewerbe (aufgrund des Wintermonats), der Handel und das verarbeitende Gewerbe (Produktion) betroffen.

Für den Juni 2023 legt die Statistik die endgültigen Daten zu den Anzeigen und betroffenen Personen vor. Danach zeigten für den Juni im Agenturbezirk Aachen-Düren 19 Unternehmen für 592 Personen Kurzarbeit an.

Für die Zeit vom 01.07. – 26.07.2023 erfasst die Statistik vorläufige Zahlen. Demzufolge zeigen im genannten Zeitraum insgesamt 24 Unternehmen Kurzarbeit für insgesamt 159 Personen an.

Der Arbeitsmarkt im Juli

Im Juli erhöht sich die Gesamtarbeitslosigkeit. Sie steigt um 871 Personen im Vergleich zum Vormonat (+2,1%). Im Vergleich zum Juli des Vorjahres sind 3.200 Personen (+8,3%) mehr von Arbeitslosigkeit betroffen. Aktuell sind im gesamten Agenturbezirk Aachen-Düren Ende Juli 41.737 Menschen arbeitslos gemeldet.

Die Arbeitslosenquote erhöht sich und liegt nun bei 7,0% (+0,1 Prozentpunkte zum Vormonat). Im Jahresvergleich erhöht sich die Arbeitslosenquote ebenfalls (+0,5 Prozentpunkte; Juli 2022: 6,5%).

Arbeitslosigkeit in der Arbeitslosenversicherung (SGB III) und in der Grundsicherung (SGB II) 

Im Juli erhöht sich die Arbeitslosigkeit im Bereich der Arbeitslosenversicherung. 12.861 Personen (+620 oder +5,1% zum Vormonat) sind zum Monatsende arbeitslos gemeldet. Gegenüber dem Vorjahresmonat erhöht sich die Zahl von Arbeitslosigkeit betroffener Menschen um 1.632 Personen (+14,5%).

Im Bereich der Grundsicherung erhöht sich die Arbeitslosigkeit ebenfalls. Gegenüber dem Vormonat sind 251 Personen (+0,9%) mehr arbeitslos. 28.876 Personen sind Ende Juli arbeitslos gemeldet, damit liegt die Zahl arbeitsloser Menschen über dem Niveau des Vorjahresmonats (+1.568 Personen oder +5,7%).

Arbeitsmarktsituation in den Regionen (Gebietskörperschaften)

Städteregion Aachen

In der Städteregion Aachen erhöht sich die Arbeitslosenquote im Juli und liegt nun bei 7,5% (+0,1 Prozentpunkte zum Vormonat; +0,3 Prozentpunkte zum Vorjahresmonat). Es sind 23.429 Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen (+467 oder +2,0% zum Vormonat).

Im Versicherungsbereich (Arbeitsagentur) sind im Juli 6.677 Personen (+362 oder +5,7% zum Vormonat) zum Monatsende arbeitslos gemeldet (+734 oder +12,4% als im Juli 2022).

Auch in der Grundsicherung (Jobcenter StädteRegion Aachen) erhöht sich die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen. 16.752 Personen (+105 oder +0,6% zum Vormonat) sind Ende Juli arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Juli 2022 sind 636 Personen (+3,9%) mehr arbeitslos.

Kreis Düren

Im Kreis Düren erhöht sich die Arbeitslosenquote und liegt nun bei 7,3% (+0,1 Prozentpunkte zum Vormonat; +0,7 Prozentpunkte zum Vorjahresmonat). Es sind 10.612 Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen (+153 oder +1,5% zum Vormonat).

Im Juli erhöht sich die Arbeitslosigkeit im Bereich der Arbeitslosenversicherung auf nun 3.202 Personen. Gegenüber dem Vormonat sind damit 112 Personen (+3,6%) mehr arbeitslos. Im Vergleich zum Vorjahresmonat erhöht sich die Zahl arbeitsloser Menschen um 570 Personen (+21,7%).

Die Zahl der in der Grundsicherung (job-com Kreis Düren) betreuten Menschen erhöht sich im Kreis Düren um 41 auf 7.410 Personen im Vergleich zum Vormonat (+0,6%). Im Vergleich zum Vorjahresmonat erhöht sich die Zahl arbeitsloser Menschen um 608 Personen (+8,9%).

Kreis Heinsberg

Im Kreis Heinsberg erhöht sich die Arbeitslosenquote im Juli und liegt nun bei 5,5% (+0,1 Prozentpunkte zum Vormonat; +0,4 Prozentpunkte zum Vorjahr). Es sind 7.696 Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen (+251 oder +3,4% zum Vormonat).

Im Juli erhöht sich die Arbeitslosigkeit im Bereich der Arbeitslosenversicherung auf 2.982 Personen. Gegenüber dem Vormonat sind damit 146 Personen (+5,1%) mehr arbeitslos. Im Vergleich zum Vorjahresmonat erhöht sich die Zahl arbeitsloser Menschen um 328 Personen (+12,4%).

In der Grundsicherung (Jobcenter Kreis Heinsberg) erhöht sich die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen im Vergleich zum Vormonat um 105 auf 4.714 Personen (+2,3%). Gegenüber dem Vorjahresmonat erhöht sich die Arbeitslosigkeit um 7,4%. 324 Personen sind gegenüber Juli 2022 mehr arbeitslos gemeldet.

Die Bewegungen auf dem Arbeitsmarkt nach Standorten

Durch die Bewegungen auf dem Arbeitsmarkt verändern sich auch die Arbeitslosenquoten an acht von zehn Standorten der Arbeitsagentur Aachen-Düren. Die Spanne reicht im Juli 2023 von 4,1% in Monschau bis 8,2% in Aachen und Stolberg.

Im Stadtgebiet Aachen beträgt die Quote 8,2% (Juni: 8,0%), in Alsdorf 7,0% (Juni: 7,0%), in Eschweiler 7,3% (Juni: 7,1%), in Stolberg 8,2% (Juni: 8,0%), in Monschau 4,1% (Juni: 4,1%), in Düren 7,6% (Juni: 7,5%), in Jülich 6,5% (Juni: 6,4%), in Erkelenz 5,3% (Juni: 5,1%), in Geilenkirchen 6,4% (Juni: 6,2%) und in Heinsberg 5,3% (Juni: 5,2%).

Die aktuellen Werte (Bestand Arbeitslose nach Regionen) für Juli 2023 sind in die Übersichtsgrafik - siehe Seite 5 der PDF - eingearbeitet.

Bewegung auf dem Arbeitsmarkt

Im Juli erhöhen sich die Zugänge in Arbeitslosigkeit und die Abgänge aus der Arbeitslosigkeit reduzieren sich (zum Vormonat). Im Juli können 2.017 Personen in eine Beschäftigung (ohne Ausbildung) einmünden (+12/+0,6% zum Vormonat). 6.349 Menschen beenden ihre Arbeitslosigkeit (-2,1% zum Vormonat und +6,7% zum Vorjahresmonat). 7.240 Personen melden sich im Laufe des Monats arbeitslos (+5,8% zum Vormonat und +4,1% zum Vorjahresmonat).

Nachfrage nach Arbeitskräften in der Gesamtregion

Hinweis: In der Zusammenarbeit mit einem Großkunden aus dem Einzelhandel ist es im letzten Monat aus technischen Gründen einmalig zu einer Überzeichnung von rund 200 bei den neu gemeldeten Arbeitsstellen gekommen. Um diesen Tatbestand bereinigt sind rund 2.000 neue Stellenangebote von Unternehmen gemeldet worden.

Die Arbeitskräftenachfrage erhöht sich im Juli gegenüber dem Vormonat. Arbeitgeber*innen im Agenturbezirk Aachen-Düren melden im Juli insgesamt 2.311 neue Arbeitsstellen, davon sind 1.936 (83,8%) für unbefristete Beschäftigungsverhältnisse.

Die Zahl neuer Stellen liegt damit um 738 (+46,9%) über dem Niveau des Vormonats (Juni: 1.573 Stellen). Gegenüber dem Vorjahresmonat erhöht sich die Zahl neu gemeldeter Stellen um 395 (+20,6%).

Im Juli sind insgesamt 9.039 Arbeitsstellen gemeldet (-1.843 oder -16,9% im Vergleich zum Juli des Vorjahres).

Arbeitslosigkeit nach Personenkreisen (Arbeitslosenversicherung und Grundsicherung)

Ältere Arbeitslose über 50 Jahre

Im Juli erhöht sich die Zahl arbeitsloser älterer Menschen um 37 Personen (+0,3%) und liegt damit bei 13.330 Personen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat erhöht sich die Zahl um 829 Personen (+6,6%). Die Gruppe der Arbeitslosen, die 50 Jahre und älter sind, macht rund ein Drittel der gesamten Arbeitslosen aus (31,9%).

Jugendarbeitslosigkeit

Ende Juli sind 3.953 junge Frauen und Männer unter 25 Jahren arbeitslos gemeldet, 225 Personen oder 6,0% mehr als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahresmonat erhöht sich die Jugendarbeitslosigkeit um 439 Personen (+12,5%). 9,5% aller arbeitslos gemeldeten Personen gehören diesem Personenkreis an.

Personengruppe der Langzeitarbeitslosen

Bei den langzeitarbeitslosen Menschen (Personen, die ein Jahr oder länger arbeitslos sind) reduziert sich die Arbeitslosigkeit im Agenturbezirk Aachen-Düren. Ihre Zahl sinkt von Juni auf Juli leicht auf 15.642 Personen (-29 Personen oder -0,2%). Gegenüber dem Vorjahresmonat verringert sich die Zahl langzeitarbeitsloser Menschen um 722 Personen (-4,4%). 37,4% der arbeitslos gemeldeten Personen sind Ende Juli 2023 dieser Personengruppe zugehörig.

Personengruppe der arbeitslosen Menschen mit einer Schwerbehinderung

Die Zahl arbeitsloser schwerbehinderter Menschen (5,3% aller arbeitslos gemeldeten Personen) reduziert sich im Berichtsmonat Juli. 2.199 Personen (-14 Personen oder -0,6%) dieser Personengruppe sind Ende Juli arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat reduziert sich ihre Zahl ebenfalls um 30 Personen (-1,3%).

Personengruppe der arbeitslosen Ausländer*innen

Die Zahl der Personengruppe der Ausländer*innen (36,0% aller arbeitslos gemeldeten Personen) erhöht sich im Berichtsmonat Juli um 325 (+2,2%) auf 15.013 Personen. Gegenüber dem Vorjahresmonat erhöht sich die Zahl der Personengruppe arbeitsloser Ausländer*innen deutlich (+2.177 Personen oder +17,0%).