Arbeitsmarktreport der Agentur für Arbeit Aachen-Düren Januar 2023

Saisonüblicher Anstieg der Arbeitslosigkeit

- Gesamtzahl der gemeldeten Arbeitslosen erhöht sich um 1.889 Personen auf 39.944 Personen

- Anstieg der Arbeitslosigkeit vor allem im Bereich der Arbeitsagentur 

- Höchster Anstieg bei der Personengruppe der Ausländer*innen

- Die Arbeitslosenquote im Agenturbezirk Aachen-Düren erhöht sich und liegt nun bei 6,8%

31.01.2023 | Presseinfo Nr. 8

Gesamtentwicklung zum Arbeitsmarkt

„Zum Jahresanfang erhöht sich die Arbeitslosigkeit saisonüblich, da vermehrt befristete Arbeitsverhältnisse enden. Damit steigt die Arbeitslosigkeit stärker im Bereich der Arbeitsagentur, als bei den Jobcentern, bleibt aber knapp unter 40.000 Personen. Sowohl im Vergleich mit dem Vormonat als auch mit dem Vorjahr erhöht sich die Arbeitslosigkeit um rund 1.900 Menschen“, so Ulrich Käser, Vorsitzender der Geschäftsführung der Arbeitsagentur Aachen-Düren. „Der saisonal bedingte Anstieg zeigt sich auch bei den Zugängen in Arbeitslosigkeit. Im Vergleich zum Vormonat sind gut 45% mehr Menschen aus einer Beschäftigung arbeitslos geworden, das ist eine saisonübliche Größenordnung. Die Arbeitslosigkeit erhöht sich bei allen Personengruppen, am stärksten bei der Personengruppe der Ausländerinnen und Ausländer. Ein Teil des Anstiegs ist auf die Aufnahme von Ukrainerinnen und Ukrainern bei den Jobcentern zurückzuführen. Der Zugang an neu gemeldeten Stellen reduziert sich zum Vormonat deutlich um fast 30%, auch das ist saisonüblich“, ergänzt Ulrich Käser.

Im Zuständigkeitsbereich der Agentur für Arbeit (Arbeitslosenversicherung) erhöht sich die Arbeitslosigkeit um 1.332 Personen zum Vormonat, 12.045 Menschen werden aktuell durch die Arbeitsagentur betreut. Die Jobcenter (Grundsicherung) der Region betreuen 27.899 Kundinnen und Kunden, das sind 557 Personen mehr als im Vormonat. Arbeitgeber*innen meldeten im Januar 1.434 neue Stellenangebote, 595 weniger als im Dezember.

Kurzarbeit

Endgültige Werte zur realisierten Kurzarbeit für Juli: Im Juli haben 107 Betriebe und 973 Menschen in unserer Region kurzgearbeitet. Im genannten Monat waren vor allem der Handel und das verarbeitende Gewerbe (Produktion) betroffen.

Für den Dezember 2022 legt die Statistik die endgültigen Daten zu den Anzeigen und betroffenen Personen vor. Danach zeigten für den Dezember im Agenturbezirk Aachen-Düren 43 Unternehmen für 512 Personen Kurzarbeit an.

Für die Zeit vom 01.01. – 25.01.2023 erfasst die Statistik vorläufige Zahlen. Demzufolge zeigen im genannten Zeitraum insgesamt 20 Unternehmen Kurzarbeit für insgesamt 251 Personen an.

Der Arbeitsmarkt im Januar

Im Januar erhöht sich die Gesamtarbeitslosigkeit stark. Sie steigt um 1.889 Personen im Vergleich zum Vormonat (+5,0%). Im Vergleich zum Januar des Vorjahres sind 1.884 Personen (+5,0%) mehr von Arbeitslosigkeit betroffen. Aktuell sind im gesamten Agenturbezirk Aachen-Düren Ende Januar 39.944 Menschen arbeitslos gemeldet.

Die Arbeitslosenquote erhöht sich und liegt nun bei 6,8% (+0,3 Prozentpunkte zum Vormonat). Im Jahresvergleich erhöht sich die Arbeitslosenquote ebenfalls (+0,3 Prozentpunkte; Januar 2022: 6,5%).

Arbeitslosigkeit in der Arbeitslosenversicherung (SGB III) und in der Grundsicherung (SGB II) 

Im Januar erhöht sich die Arbeitslosigkeit im Bereich der Arbeitslosenversicherung stark. 12.045 Personen (+1.332 oder +12,4% zum Vormonat) sind zum Monatsende arbeitslos gemeldet. Gegenüber dem Vorjahresmonat erhöht sich die Zahl von Arbeitslosigkeit betroffener Menschen um 261 Personen (+2,2%).

Im Bereich der Grundsicherung erhöht sich die Arbeitslosigkeit ebenfalls. Gegenüber dem Vormonat sind 557 Personen (+2,0%) mehr arbeitslos. 27.899 Personen sind Ende Januar arbeitslos gemeldet, damit liegt die Zahl arbeitsloser Menschen über dem Niveau des Vorjahresmonats (+1.623 Personen oder +6,2%).

Arbeitsmarktsituation in den Regionen (Gebietskörperschaften)

Städteregion Aachen

In der Städteregion Aachen liegt die Arbeitslosenquote im Januar bei 7,3% (+0,3 Prozentpunkte zum Vormonat; +0,1 Prozentpunkte zum Vorjahresmonat). Es sind 22.608 Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen (+1.092 oder +5,1% zum Vormonat).

Im Versicherungsbereich (Arbeitsagentur) sind im Januar 6.301 Personen (+833 oder +15,2% zum Vormonat) zum Monatsende arbeitslos gemeldet (-13 oder -0,2% als im Januar 2022).

In der Grundsicherung (Jobcenter StädteRegion Aachen) erhöht sich die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen ebenfalls. 16.307 Personen (+259 oder +1,6% zum Vormonat) sind Ende Januar arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Januar 2022 sind 478 Personen (+3,0%) mehr arbeitslos.

Kreis Düren

Im Kreis Düren liegt die Arbeitslosenquote bei 7,0% (+0,4 Prozentpunkte zum Vormonat; +0,6 Prozentpunkte zum Vorjahresmonat). Es sind 9.999 Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen (+500 oder +5,3% zum Vormonat).

Im Januar erhöht sich die Arbeitslosigkeit im Bereich der Arbeitslosenversicherung auf nun 2.907 Personen. Gegenüber dem Vormonat sind damit 282 Personen (+10,7%) mehr arbeitslos. Im Vergleich zum Vorjahresmonat erhöht sich die Zahl arbeitsloser Menschen um 141 Personen (+5,1%).

Die Zahl der in der Grundsicherung betreuten Menschen erhöht sich im Kreis Düren um 218 auf 7.092 Personen im Vergleich zum Vormonat (+3,2%). Im Vergleich zum Vorjahresmonat erhöht sich die Zahl arbeitsloser Menschen um 706 Personen (+11,1%).

Kreis Heinsberg

Im Kreis Heinsberg erhöht sich die Arbeitslosenquote im Januar und liegt nun bei 5,3% (+0,2 Prozentpunkte zum Vormonat; +0,4 Prozentpunkte zum Vorjahr). Es sind 7.337 Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen (+297 oder +4,2% zum Vormonat).

Im Januar erhöht sich die Arbeitslosigkeit im Bereich der Arbeitslosenversicherung auf 2.837 Personen. Gegenüber dem Vormonat sind damit 217 Personen (+8,3%) mehr arbeitslos. Im Vergleich zum Vorjahresmonat erhöht sich die Zahl arbeitsloser Menschen um 133 Personen (+4,9%).

In der Grundsicherung (Jobcenter Kreis Heinsberg) erhöht sich die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen im Vergleich zum Vormonat um 80 auf 4.500 Personen (+1,8%). Gegenüber dem Vorjahresmonat erhöht sich die Arbeitslosigkeit um 10,8%. 439 Personen sind gegenüber Januar 2022 mehr arbeitslos gemeldet.

Die Bewegungen auf dem Arbeitsmarkt nach Standorten

Durch die Bewegungen auf dem Arbeitsmarkt verändern sich auch die Arbeitslosenquoten an allen zehn Standorten der Arbeitsagentur Aachen-Düren. Die Spanne reicht im Januar 2023 von 4,2% in Monschau bis 8,1% in Aachen.

Im Stadtgebiet Aachen beträgt die Quote 8,1% (Dezember: 7,8%), in Alsdorf 7,0% (Dezember: 6,6%), in Eschweiler 6,4% (Dezember: 6,0%), in Stolberg 7,8% (Dezember: 7,4%), in Monschau 4,2% (Dezember: 3,9%), in Düren 7,3% (Dezember: 7,0%), in Jülich 5,9% (Dezember: 5,5%), in Erkelenz 5,1% (Dezember: 4,9%), in Geilenkirchen 6,1% (Dezember: 5,7%) und in Heinsberg 5,2% (Dezember: 5,1%).

Bewegung auf dem Arbeitsmarkt                                                 

Im Januar erhöhen sich die Zugänge in Arbeitslosigkeit saisonüblich stark, gleichzeitig reduzieren sich die Abgänge aus der Arbeitslosigkeit (zum Vormonat). Im Januar können 1.490 Personen in eine Beschäftigung (ohne Ausbildung) einmünden (-202/-11,9% zum Vormonat). 5.371 Menschen beenden ihre Arbeitslosigkeit (-19,9% zum Vormonat und -1,1% zum Vorjahresmonat). 7.275 Personen melden sich im Laufe des Monats arbeitslos (+7,6% zum Vormonat und +14,9% zum Vorjahresmonat).

Nachfrage nach Arbeitskräften in der Gesamtregion

Die Arbeitskräftenachfrage reduziert sich im Januar gegenüber dem Vormonat. Arbeitgeber*innen im Agenturbezirk Aachen-Düren melden im Januar insgesamt 1.434 neue Arbeitsstellen, davon sind 1.158 (80,8%) für unbefristete Beschäftigungsverhältnisse.

Die Zahl neuer Stellen liegt damit um 595 (-29,3%) unter dem Niveau des Vormonats (Dezember: 2.029 Stellen). Gegenüber dem Vorjahresmonat reduzierte sich die Zahl neu gemeldeter Stellen um 432 (-23,2%).

Im Januar sind insgesamt 8.377 Arbeitsstellen gemeldet (-1.460 oder -14,8% im Vergleich zum Januar des Vorjahres).

Arbeitslosigkeit nach Personenkreisen (Arbeitslosenversicherung und Grundsicherung)

Ältere Arbeitslose über 50 Jahre

Im Januar erhöht sich die Zahl arbeitsloser älterer Menschen um 584 Personen (+4,7%) und liegt damit bei 12.946 Personen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat erhöht sich die Zahl um 12 Personen (+0,1%). Die Gruppe der Arbeitslosen, die 50 Jahre und älter sind, macht rund ein Drittel der gesamten Arbeitslosen aus (32,4%).

Jugendarbeitslosigkeit

Ende Januar sind 3.441 junge Frauen und Männer unter 25 Jahren arbeitslos gemeldet, 179 Personen oder 5,5% mehr als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahresmonat erhöht sich die Jugendarbeitslosigkeit um 408 Personen (+13,5%). 8,6% aller arbeitslos gemeldeten Personen gehören diesem Personenkreis an.

Personengruppe der Langzeitarbeitslosen

Bei den langzeitarbeitslosen Menschen (Personen, die ein Jahr oder länger arbeitslos sind) steigt die Arbeitslosigkeit im Agenturbezirk Aachen-Düren. Ihre Zahl erhöht sich von Dezember auf Januar um 207 auf 15.545 Personen (+1,3%). Gegenüber dem Vorjahresmonat reduziert sich die Zahl langzeitarbeitsloser Menschen um 2.023 Personen (-11,5%). 38,9% der arbeitslos gemeldeten Personen sind Ende Januar 2023 dieser Personengruppe zugehörig.

Personengruppe der arbeitslosen Menschen mit einer Schwerbehinderung

Die Zahl arbeitsloser schwerbehinderter Menschen (5,5% aller arbeitslos gemeldeten Personen) steigt im Berichtsmonat Januar. 2.201 Personen (+95 Personen oder +4,5%) dieser Personengruppe sind Ende Januar arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat reduziert sich ihre Zahl um 135 Personen (-5,8%).

Personengruppe der arbeitslosen Ausländer*innen

Die Zahl der Personengruppe der Ausländer*innen (36,1% aller arbeitslos gemeldeten Personen) erhöht sich im Berichtsmonat Januar um 862 (+6,4%) auf 14.434 Personen. Gegenüber dem Vorjahresmonat erhöht sich die Zahl der Personengruppe arbeitsloser Ausländer*innen deutlich (+3.023 Personen oder +26,5%).