Gesamtentwicklung zum Arbeitsmarkt
„Die wirtschaftlichen Unsicherheiten nehmen weiterhin Einfluss auf unseren regionalen Arbeitsmarkt. Nachdem die erhoffte Frühjahrsbelebung ausgeblieben ist, erhöht sich die Arbeitslosigkeit kontinuierlich seit Jahresbeginn. Hinzu kommt, dass in den letzten 10 Jahren noch nie so wenig neue Arbeitsstellen durch Unternehmen gemeldet wurden, wenn man den Monat April 2020 zu Beginn der Corona-Krise außer Acht lässt. Dies lässt uns sorgenvoll in die Zukunft blicken“, so Ulrich Käser, Vorsitzender der Geschäftsführung der Arbeitsagentur Aachen-Düren. „Die aktuellen Zahlen verdeutlichen die schwierige Lage, in der sich viele Unternehmen und Beschäftigte momentan befinden. Investitionen in Maßnahmen, die zur Stabilisierung der Arbeitsmarktlage beitragen, haben höchste Priorität. Es ist eine gemeinsame Anstrengung aller Beteiligten erforderlich, um diese Herausforderung zu bewältigen und die Arbeitsmarktbedingungen zu verbessern. Dass eine kurzfristige Verbesserung auf dem Arbeitsmarkt eintritt, ist derzeit unrealistisch. Auch in den nächsten Monaten ist ein moderater Anstieg der Arbeitslosigkeit zu erwarten“, ergänzt Ulrich Käser.
Im Zuständigkeitsbereich der Agentur für Arbeit (Arbeitslosenversicherung) erhöht sich die Arbeitslosigkeit um 178 Personen zum Vormonat, 13.551 Menschen werden aktuell durch die Arbeitsagentur betreut. Die Jobcenter (Grundsicherung) der Region betreuen 29.143 Kundinnen und Kunden, das sind 15 Personen mehr als im Vormonat. Arbeitgeber*innen melden im Juni 1.156 neue Stellenangebote, 183 weniger als im Mai.
Kurzarbeit
Endgültige Werte zur realisierten Kurzarbeit für Dezember: Im Dezember 2023 haben 519 Betriebe und 3.761 Menschen in unserer Region kurzgearbeitet. Im genannten Monat waren vor allem das Baugewerbe, das verarbeitende Gewerbe (Produktion) und der Handel betroffen.
Für den Mai 2024 legt die Statistik die endgültigen Daten zu den Anzeigen und betroffenen Personen vor. Danach zeigen für den Mai im Agenturbezirk Aachen-Düren 33 Unternehmen für 583 Personen Kurzarbeit an.
Für die Zeit vom 01.06. – 24.06.2024 erfasst die Statistik vorläufige Zahlen. Demzufolge zeigen im genannten Zeitraum insgesamt 18 Unternehmen Kurzarbeit für insgesamt 338 Personen an.
Der Arbeitsmarkt im Juni
Im Juni erhöht sich die Gesamtarbeitslosigkeit. Sie steigt um 193 Personen im Vergleich zum Vormonat (+0,5%). Im Vergleich zum Juni des Vorjahres sind 1.828 Personen (+4,5%) mehr von Arbeitslosigkeit betroffen. Aktuell sind im gesamten Agenturbezirk Aachen-Düren Ende Juni 42.694 Menschen arbeitslos gemeldet.
Die Arbeitslosenquote erhöht sich und liegt nun bei 7,1% (+0,1 Prozentpunkte zum Vormonat). Im Jahresvergleich erhöht sich die Arbeitslosenquote ebenfalls (+0,2 Prozentpunkte; Juni 2023: 6,9%).
Arbeitslosigkeit in der Arbeitslosenversicherung (SGB III) und in der Grundsicherung (SGB II)
Im Juni erhöht sich die Arbeitslosigkeit im Bereich der Arbeitslosenversicherung. 13.551 Personen (+178 oder +1,3% zum Vormonat) sind zum Monatsende arbeitslos gemeldet. Gegenüber dem Vorjahresmonat erhöht sich die Zahl von Arbeitslosigkeit betroffener Menschen um 1.310 Personen (+10,7%).
Im Bereich der Grundsicherung erhöht sich die Arbeitslosigkeit leicht. Gegenüber dem Vormonat sind 15 Personen (+0,1%) mehr arbeitslos. 29.143 Personen sind Ende Juni arbeitslos gemeldet, damit liegt die Zahl arbeitsloser Menschen über dem Niveau des Vorjahresmonats (+518 Personen oder +1,8%).
Arbeitsmarktsituation in den Regionen (Gebietskörperschaften)
Städteregion Aachen
In der Städteregion Aachen stagniert die Arbeitslosenquote und liegt im Juni weiterhin bei 7,5% (+/- 0,0 Prozentpunkte zum Vormonat; +0,1 Prozentpunkte zum Vorjahresmonat). Es sind 23.515 Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen (-92 oder -0,4% zum Vormonat).
Im Versicherungsbereich (Arbeitsagentur) sind im Juni 7.023 Personen (+36 oder +0,5% zum Vormonat) zum Monatsende arbeitslos gemeldet (+708 oder +11,2% als im Juni 2023).
In der Grundsicherung (Jobcenter StädteRegion Aachen) reduziert sich die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen. 16.492 Personen (-128 oder -0,8% zum Vormonat) sind Ende Juni arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Juni 2023 sind 155 Personen (-0,9%) weniger arbeitslos.
Kreis Düren
Im Kreis Düren erhöht sich die Arbeitslosenquote und liegt nun bei 7,4% (+0,1 Prozentpunkte zum Vormonat; +0,2 Prozentpunkte zum Vorjahresmonat). Es sind 10.866 Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen (+101 oder +0,9% zum Vormonat).
Im Juni erhöht sich die Arbeitslosigkeit im Bereich der Arbeitslosenversicherung leicht auf 3.268 Personen. Gegenüber dem Vormonat sind damit 10 Personen (+0,3%) mehr arbeitslos. Im Vergleich zum Vorjahresmonat erhöht sich die Zahl arbeitsloser Menschen um 178 Personen (+5,8%).
Die Zahl der in der Grundsicherung (job-com Kreis Düren) betreuten Menschen erhöht sich im Kreis Düren. Sie steigt um 91 auf 7.598 Personen im Vergleich zum Vormonat (+1,2%). Im Vergleich zum Vorjahresmonat erhöht sich die Zahl arbeitsloser Menschen um 229 Personen (+3,1%).
Kreis Heinsberg
Im Kreis Heinsberg erhöht sich die Arbeitslosenquote im Juni und liegt nun bei 5,9% (+0,1 Prozentpunkte zum Vormonat; +0,5 Prozentpunkte zum Vorjahr). Es sind 8.313 Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen (+184 oder +2,3% zum Vormonat).
Im Juni erhöht sich die Arbeitslosigkeit im Bereich der Arbeitslosenversicherung auf 3.260 Personen. Gegenüber dem Vormonat sind damit 132 Personen (+4,2%) mehr arbeitslos. Im Vergleich zum Vorjahresmonat erhöht sich die Zahl arbeitsloser Menschen um 424 Personen (+15,0%).
In der Grundsicherung (Jobcenter Kreis Heinsberg) erhöht sich die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen im Vergleich zum Vormonat um 52 auf 5.053 Personen (+1,0%). Gegenüber dem Vorjahresmonat erhöht sich die Arbeitslosigkeit um 9,6%. 444 Personen sind gegenüber Juni 2023 mehr arbeitslos gemeldet.
Die Bewegungen auf dem Arbeitsmarkt nach Standorten
Die Arbeitslosenquoten verändern sich an acht von zehn Standorten der Arbeitsagentur Aachen-Düren. Die Spanne reicht im Juni 2024 von 4,2% in Monschau bis 8,0% in Aachen.
Im Stadtgebiet Aachen beträgt die Quote 8,0% (Mai: 8,1%), in Alsdorf 7,2% (Mai: 7,2%), in Eschweiler 7,3% (Mai: 7,1%), in Stolberg 7,9% (Mai: 7,8%), in Monschau 4,2% (Mai: 4,2%), in Düren 7,6% (Mai: 7,5%), in Jülich 6,8% (Mai: 6,6%), in Erkelenz 5,6% (Mai: 5,5%), in Geilenkirchen 7,4% (Mai: 7,2%) und in Heinsberg 5,4% (Mai: 5,2%).
Bewegung auf dem Arbeitsmarkt
Im Juni reduzieren sich die Zugänge in Arbeitslosigkeit weiter, während sich die Abgänge aus der Arbeitslosigkeit ebenfalls weiter reduzieren (zum Vormonat). Im Juni können 1.998 Personen in eine Beschäftigung (ohne Ausbildung) einmünden (-151/ -7,0% zum Vormonat). 6.547 Menschen beenden ihre Arbeitslosigkeit (-8,0% zum Vormonat und +0,9% zum Vorjahresmonat). 6.730 Personen melden sich im Laufe des Monats arbeitslos (-5,4% zum Vormonat und -1,6% zum Vorjahresmonat).
Nachfrage nach Arbeitskräften in der Gesamtregion
Die Arbeitskräftenachfrage reduziert sich im Juni gegenüber dem Vormonat. Arbeitgeber*innen im Agenturbezirk Aachen-Düren melden im Juni insgesamt 1.156 neue Arbeitsstellen, davon sind 1.002 (86,7%) für unbefristete Beschäftigungsverhältnisse.
Die Zahl neuer Stellen liegt damit um 183 (-13,7%) unter dem Niveau des Vormonats (Mai: 1.339 Stellen). Gegenüber dem Vorjahresmonat reduziert sich die Zahl neu gemeldeter Stellen um 417 (-26,5%).
Im Juni sind insgesamt 6.893 Arbeitsstellen gemeldet (-1.751 oder -20,3% im Vergleich zum Juni des Vorjahres).
Arbeitslosigkeit nach Personenkreisen (Arbeitslosenversicherung und Grundsicherung)
Ältere Arbeitslose über 50 Jahre
Im Juni reduziert sich die Zahl arbeitsloser älterer Menschen leicht um 28 Personen (-0,2%) und liegt damit bei 13.845 Personen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat erhöht sich die Zahl um 552 Personen (+4,2%). Die Gruppe der Arbeitslosen, die 50 Jahre und älter sind, macht rund ein Drittel der gesamten Arbeitslosen aus (32,4%).
Jugendarbeitslosigkeit
Ende Juni sind 3.864 junge Frauen und Männer unter 25 Jahren arbeitslos gemeldet, 190 Personen oder 5,2% mehr als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahresmonat erhöht sich die Jugendarbeitslosigkeit um 136 Personen (+3,6%). 9,1% aller arbeitslos gemeldeten Personen gehören diesem Personenkreis an.
Personengruppe der Langzeitarbeitslosen
Bei den langzeitarbeitslosen Menschen (Personen, die ein Jahr oder länger arbeitslos sind) reduziert sich die Arbeitslosigkeit im Agenturbezirk Aachen-Düren leicht. Ihre Zahl sinkt von Mai auf Juni auf 15.963 Personen (-45 Personen oder -0,3%). Gegenüber dem Vorjahresmonat erhöht sich die Zahl langzeitarbeitsloser Menschen um 310 Personen (+2,0%). 37,4% der arbeitslos gemeldeten Personen sind Ende Juni 2024 dieser Personengruppe zugehörig.
Personengruppe der arbeitslosen Menschen mit einer Schwerbehinderung
Die Zahl arbeitsloser schwerbehinderter Menschen (5,4% aller arbeitslos gemeldeten Personen) erhöht sich im Berichtsmonat Juni. 2.321 Personen (+20 Personen oder +0,9%) dieser Personengruppe sind Ende Juni arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat steigt ihre Zahl um 108 Personen (+4,9%).
Personengruppe der arbeitslosen Ausländer*innen
Die Zahl der Personengruppe der Ausländer*innen (36,6% aller arbeitslos gemeldeten Personen) sinkt zum Vormonat, sie reduziert sich im Berichtsmonat Juni um 136 (-0,9%) auf 15.636 Personen. Gegenüber dem Vorjahresmonat erhöht sich die Zahl der Personengruppe arbeitsloser Ausländer*innen (+948 Personen oder +6,5%).