Arbeitsmarktreport der Agentur für Arbeit Aachen-Düren Juli 2024

Anstieg der Arbeitslosigkeit im Ferienmonat Juli

- Gesamtzahl der gemeldeten Arbeitslosen steigt um 657 Personen auf 43.351 Personen

- Arbeitslosenquote im Agenturbezirk Aachen-Düren erhöht sich auf 7,2%

- Stärkster Anstieg der Arbeitslosigkeit saisontypisch bei der Personengruppe der Jugendlichen

- Arbeitgeber*innen melden wieder deutlich mehr neue Arbeitsstellen

31.07.2024 | Presseinfo Nr. 34

Gesamtentwicklung zum Arbeitsmarkt

„Mit dem Beginn der Sommerferien ist die Arbeitslosigkeit erwartungsgemäß gestiegen. Der Anstieg der Arbeitslosigkeit im Juli ist vor allem darauf zurückzuführen, dass viele junge Menschen nach dem Ende ihrer Ausbildung oder Schulzeit auf Jobsuche sind“, kommentiert Ulrich Käser, Vorsitzender der Geschäftsführung der Arbeitsagentur Aachen-Düren. „Besonders erfreulich ist, dass im Juli fast 1500 neue Arbeitsstellen gemeldet wurden. Das sind rund 300 Arbeitsstellen mehr als im Vormonat. Diese Entwicklung ist für den Sommermonat Juli eher untypisch. Wir hoffen, dass es kein einmaliger Effekt ist und sich dies als Trend in den kommenden Monaten verfestigt“, ergänzt Ulrich Käser. Im Zuständigkeitsbereich der Agentur für Arbeit (Arbeitslosenversicherung) erhöht sich die Arbeitslosigkeit um 580 Personen zum Vormonat, 14.131 Menschen werden aktuell durch die Arbeitsagentur betreut. Die Jobcenter (Grundsicherung) der Region betreuen 29.220 Kundinnen und Kunden, das sind 77 Personen mehr als im Vormonat. Arbeitgeber*innen melden im Juli 1.470 neue Stellenangebote, 314 mehr als im Juni.

Kurzarbeit

Endgültige Werte zur realisierten Kurzarbeit für Januar: Im Januar 2023 haben 752 Betriebe und 6.035 Menschen in unserer Region kurzgearbeitet. Im genannten Monat waren vor allem das Baugewerbe, das verarbeitende Gewerbe (Produktion) und der Handel betroffen.

Für den Juni 2024 legt die Statistik die endgültigen Daten zu den Anzeigen und betroffenen Personen vor. Danach zeigen für den Juni im Agenturbezirk Aachen-Düren 23 Unternehmen für 457 Personen Kurzarbeit an.

Für die Zeit vom 01.07. – 25.07.2024 erfasst die Statistik vorläufige Zahlen. Demzufolge zeigen im genannten Zeitraum insgesamt 29 Unternehmen Kurzarbeit für insgesamt 365 Personen an.

Der Arbeitsmarkt im Juli

Im Juli erhöht sich die Gesamtarbeitslosigkeit. Sie steigt um 657 Personen im Vergleich zum Vormonat (+1,5%). Im Vergleich zum Juli des Vorjahres sind 1.614 Personen (+3,9%) mehr von Arbeitslosigkeit betroffen. Aktuell sind im gesamten Agenturbezirk Aachen-Düren Ende Juli 43.351 Menschen arbeitslos gemeldet.

Die Arbeitslosenquote erhöht sich und liegt nun bei 7,2% (+0,1 Prozentpunkte zum Vormonat). Im Jahresvergleich erhöht sich die Arbeitslosenquote ebenfalls (+0,2 Prozentpunkte; Juli 2023: 7,0%).

Arbeitslosigkeit in der Arbeitslosenversicherung (SGB III) und in der Grundsicherung (SGB II)  

Im Juli erhöht sich die Arbeitslosigkeit im Bereich der Arbeitslosenversicherung. 14.131 Personen (+580 oder +4,3% zum Vormonat) sind zum Monatsende arbeitslos gemeldet. Gegenüber dem Vorjahresmonat erhöht sich die Zahl von Arbeitslosigkeit betroffener Menschen um 1.270 Personen (+9,9%). 

Im Bereich der Grundsicherung erhöht sich die Arbeitslosigkeit leicht. Gegenüber dem Vormonat sind 77 Personen (+0,3%) mehr arbeitslos. 29.220 Personen sind Ende Juli arbeitslos gemeldet, damit liegt die Zahl arbeitsloser Menschen über dem Niveau des Vorjahresmonats (+344 Personen oder +1,2%).

Arbeitsmarktsituation in den Regionen (Gebietskörperschaften)

Städteregion Aachen 

In der Städteregion Aachen steigt die Arbeitslosenquote und liegt im Juli bei 7,6% (+0,1 Prozentpunkte zum Vormonat; +0,1 Prozentpunkte zum Vorjahresmonat). Es sind 23.926 Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen (+411 oder +1,7% zum Vormonat).

Im Versicherungsbereich (Arbeitsagentur) sind im Juli 7.399 Personen (+376 oder +5,4% zum Vormonat) zum Monatsende arbeitslos gemeldet (+722 oder +10,8% als im Juli 2023).

In der Grundsicherung (Jobcenter StädteRegion Aachen) erhöht sich die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen leicht. 16.527 Personen (+35 oder +0,2% zum Vormonat) sind Ende Juli arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Juli 2023 sind 225 Personen (-1,3%) weniger arbeitslos.

Kreis Düren

Im Kreis Düren erhöht sich die Arbeitslosenquote und liegt nun bei 7,5% (+0,1 Prozentpunkte zum Vormonat; +0,2 Prozentpunkte zum Vorjahresmonat). Es sind 11.013 Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen (+147 oder +1,4% zum Vormonat).

Im Juli erhöht sich die Arbeitslosigkeit im Bereich der Arbeitslosenversicherung auf 3.395 Personen. Gegenüber dem Vormonat sind damit 127 Personen (+3,9%) mehr arbeitslos. Im Vergleich zum Vorjahresmonat erhöht sich die Zahl arbeitsloser Menschen um 193 Personen (+6,0%).

Die Zahl der in der Grundsicherung (job-com Kreis Düren) betreuten Menschen erhöht sich im Kreis Düren leicht. Sie steigt um 20 auf 7.618 Personen im Vergleich zum Vormonat (+0,3%). Im Vergleich zum Vorjahresmonat erhöht sich die Zahl arbeitsloser Menschen um 208 Personen (+2,8%).

Kreis Heinsberg

Im Kreis Heinsberg erhöht sich die Arbeitslosenquote im Juli und liegt nun bei 6,0% (+0,1 Prozentpunkte zum Vormonat; +0,5 Prozentpunkte zum Vorjahr). Es sind 8.412 Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen (+99 oder +1,2% zum Vormonat).

Im Juli erhöht sich die Arbeitslosigkeit im Bereich der Arbeitslosenversicherung auf 3.337 Personen. Gegenüber dem Vormonat sind damit 77 Personen (+2,4%) mehr arbeitslos. Im Vergleich zum Vorjahresmonat erhöht sich die Zahl arbeitsloser Menschen um 355 Personen (+11,9%).

In der Grundsicherung (Jobcenter Kreis Heinsberg) erhöht sich die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen im Vergleich zum Vormonat leicht um 22 auf 5.075 Personen (+0,4%). Gegenüber dem Vorjahresmonat erhöht sich die Arbeitslosigkeit um 7,7%. 361 Personen sind gegenüber Juli 2023 mehr arbeitslos gemeldet.

Die Bewegungen auf dem Arbeitsmarkt nach Standorten 

Die Arbeitslosenquoten verändern sich an sieben von zehn Standorten der Arbeitsagentur Aachen-Düren. Die Spanne reicht im Juli 2024 von 4,4% in Monschau bis 8,1% in Aachen.

Im Stadtgebiet Aachen beträgt die Quote 8,1% (Juni: 8,0%), in Alsdorf 7,3% (Juni: 7,2%), in Eschweiler 7,5% (Juni: 7,3%), in Stolberg 8,0% (Juni: 7,9%), in Monschau 4,4% (Juni: 4,2%), in Düren 7,7% (Juni: 7,6%), in Jülich 6,8% (Juni: 6,8%), in Erkelenz 5,6% (Juni: 5,6%), in Geilenkirchen 7,4% (Juni: 7,4%) und in Heinsberg 5,6% (Juni: 5,4%).

Bewegung auf dem Arbeitsmarkt

Im Juli erhöhen sich die Zugänge in Arbeitslosigkeit deutlich, die Abgänge aus der Arbeitslosigkeit erhöhen sich ebenfalls (zum Vormonat). Im Juli können 2.411 Personen in eine Beschäftigung (ohne Ausbildung) einmünden (+394/ 19,5% zum Vormonat). 7.626 Menschen beenden ihre Arbeitslosigkeit (+16,5% zum Vormonat und +20,1% zum Vorjahresmonat). 8.296 Personen melden sich im Laufe des Monats arbeitslos (+23,3% zum Vormonat und +14,6% zum Vorjahresmonat).

Nachfrage nach Arbeitskräften in der Gesamtregion

Die Arbeitskräftenachfrage erhöht sich im Juli gegenüber dem Vormonat deutlich. Arbeitgeber*innen im Agenturbezirk Aachen-Düren melden im Juli insgesamt 1.470 neue Arbeitsstellen, davon sind 1.308 (89,0%)für unbefristete Beschäftigungsverhältnisse.

Die Zahl neuer Stellen liegt damit um 314 (+27,2%) über dem Niveau des Vormonats (Juni: 1.156 Stellen). Gegenüber dem Vorjahresmonat reduziert sich die Zahl neu gemeldeter Stellen um 841 (-36,4%). 

Im Juli sind insgesamt 7.135 Arbeitsstellen gemeldet (-1.904 oder -21,1% im Vergleich zum Juli des Vorjahres).

Arbeitslosigkeit nach Personenkreisen (Arbeitslosenversicherung und Grundsicherung)

Ältere Arbeitslose über 50 Jahre

Im Juli erhöht sich die Zahl arbeitsloser älterer Menschen um 119 Personen (+0,9%) und liegt damit bei 13.964 Personen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat erhöht sich die Zahl um 634 Personen (+4,8%). Die Gruppe der Arbeitslosen, die 50 Jahre und älter sind, macht rund ein Drittel der gesamten Arbeitslosen aus (32,2%).

Jugendarbeitslosigkeit

Ende Juli sind 4.182 junge Frauen und Männer unter 25 Jahren arbeitslos gemeldet, 318 Personen oder 8,2% mehr als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahresmonat erhöht sich die Jugendarbeitslosigkeit um 229 Personen (+5,8%). 9,6% aller arbeitslos gemeldeten Personen gehören diesem Personenkreis an.

Personengruppe der Langzeitarbeitslosen

Bei den langzeitarbeitslosen Menschen (Personen, die ein Jahr oder länger arbeitslos sind) erhöht sich die Arbeitslosigkeit im Agenturbezirk Aachen-Düren leicht. Ihre Zahl steigt leicht auf 15.986 Personen (+23 Personen oder +0,1% zum Vormonat). Gegenüber dem Vorjahresmonat erhöht sich die Zahl langzeitarbeitsloser Menschen um 362 Personen (+2,3%). 36,9% der arbeitslos gemeldeten Personen sind Ende Juli 2024 dieser Personengruppe zugehörig.

Personengruppe der arbeitslosen Menschen mit einer Schwerbehinderung

Die Zahl arbeitsloser schwerbehinderter Menschen (5,5% aller arbeitslos gemeldeten Personen) erhöht sich im Berichtsmonat Juli. 2.391 Personen (+70 Personen oder +3,0%) dieser Personengruppe sind Ende Juli arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat steigt ihre Zahl um 192 Personen (+8,7%).

Personengruppe der arbeitslosen Ausländer*innen 

Die Zahl der Personengruppe der Ausländer*innen (36,3% aller arbeitslos gemeldeten Personen) steigt zum Vormonat, sie erhöht sich im Berichtsmonat Juli um 86 (+0,6%) auf 15.722 Personen. Gegenüber dem Vorjahresmonat erhöht sich die Zahl der Personengruppe arbeitsloser Ausländer*innen (+709 Personen oder +4,7%).