Arbeitslosigkeit
Die Zahl der Arbeitslosen nahm gegenüber Dezember um 411 auf 8.649 Personen zu. Diese Entwicklung kam für Claudia Prusik, Chefin der Aalener Arbeitsagentur nicht unerwartet. „Ein Anstieg der Arbeitslosigkeit in einem Januar ist durchaus üblich und wir hatten ursprünglich insbesondere mit Blick auf die Auswirkungen der Omikronwelle mit einer größeren Zunahme gerechnet“. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Lage weiter verbessert. Insgesamt waren im Januar 20 Prozent weniger Personen arbeitslos gemeldet, als das noch im vergangenen Januar der Fall war. Auch die Arbeitslosenquote lag mit aktuell 3,4 Prozent deutlich unter dem Niveau des Vorjahres, wo die Quote noch bei 4,3 Prozent lag. Der regionale Arbeitsmarkt zeigt sich also ein weiteres Mal von seiner robusten Seite und besonders deutlich wird dies, wenn wir die aktuellen Zahlen nicht nur mit dem Vorjahr, sondern mit der Situation von vor 2 Jahren vergleichen: „Unmittelbar vor dem 1. Corona-Fall in Deutschland, also im Januar 2020, lag die Zahl der Arbeitslosen noch um 169 Personen über der jetzigen Arbeitslosenzahl, das heißt, wir haben auf dem Arbeitsmarkt das „Vorpandemieniveau“ erreicht und ich hoffe, dass das auch so bleibt“, so Prusik.
„Im Hinblick auf die unsichere Situation zum Jahresende 2021 was die Tragweite der Omikron-Variante auf die Arbeitslosigkeit angeht, war der Start des Arbeitsmarktes ins aktuelle Jahr doch recht gelungen. Auch wenn die Gefahr diesbezüglich noch nicht gebannt ist, blicke ich zuversichtlich auf die kommenden Monate. Wir sind eine starke Region mit starken Unternehmen und Netzwerken, die wir zweifelsohne künftig brauchen werden, um den Wandel der Arbeitswelt gut zu begleiten und im Wettbewerb mit anderen Regionen die Nase vorne zu haben“, schließt Prusik.
Arbeitsagentur und Jobcenter
In der Agentur für Arbeit Aalen, mit den Geschäftsstellen Bopfingen, Ellwangen, Schwäbisch Gmünd und Heidenheim, werden 4.570 Personen betreut. 4.079 Personen werden derzeit vom Jobcenter Heidenheim und dem Jobcenter im Ostalbkreis betreut, was einen Anteil von 47,2 Prozent an allen Arbeitslosen ausmacht. Betrachten wir die Arbeitslosigkeit nach den Rechtskreisen, so ist festzustellen, dass mit einem Plus von 316 Personen die Zahl der Arbeitslosen in den Arbeitsagenturen durch die dort höhere Dynamik stärker angestiegen ist als im Bereich der Jobcenter mit einem Plus von 95 Personen.
Landkreise
Heidenheim
- 2.965 Arbeitslose (1.350 Frauen, 1.615 Männer), +125 Personen oder 4,4 Prozent mehr zum Vormonat
- Arbeitslosenquote im Januar: 4,0 Prozent (+0,2 Prozentpunkte)
- davon vom Jobcenter betreut (SGB II): 1.432 Personen, +15 Person zum Vormonat
Ostalbkreis
- 5.684 Arbeitslose (2.503 Frauen, 3.181 Männer), +286 Personen oder 5,3 Prozent mehr zum Vormonat
- Arbeitslosenquote im Januar: 3,2 Prozent (+0,2 Prozentpunkte)
- davon vom Jobcenter betreut (SGB II): 2.647 Menschen, +80 Personen zum Vormonat
Personengruppen
Alle Personengruppen mussten im Januar einen Anstieg der Arbeitslosenzahlen verzeichnen.
Wenn man sich alle Personengruppen über einen längeren Zeitraum anschaut, dann sind es vor allem die Langzeitarbeitslosen, die von der Erholung am Arbeitsmarkt nicht profitieren. Auch wenn ihre Zahl, wie die der anderen, im Gesamten rückläufig war, so reduzierte sich die Zahl der Langzeitarbeitslosen nicht in gleichem Umfang. Demzufolge stieg auch der Anteil der Langzeitarbeitslosen an allen Arbeitslosen von 23,6 Prozent im Januar 2020 auf 34,1 Prozent im aktuellen Berichtsmonat. „Es ist wichtig, dass Unternehmen, die händeringend nach Mitarbeitenden suchen, auch dieser Gruppe eine Chance geben und wir stehen gemeinsam mit den Jobcentern bereit, um mit entsprechenden Arbeitsmarktinstrumenten zu unterstützen“, äußert Prusik.
Stellenangebote
1.072 zu besetzende Arbeitsstellen meldeten die Betriebe Ostwürttembergs den Vermittlungsfachkräften der Arbeitsagentur und der Jobcenter. Damit standen insgesamt 3.924 Arbeitsstellen zur Besetzung zur Verfügung. Zeitarbeitsfirmen meldeten 527 neue Vermittlungsaufträge. Es folgen mit deutlichem Abstand das Gesundheits- und Sozialwesen mit 108 neuen Stellen, das verarbeitende Gewerbe mit 101 Stellen, gefolgt von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen mit 96 neuen Angeboten und schließlich dem Bereich Handel mit 71 neu zu besetzenden Arbeitsplätzen.
Kurzarbeit
Im Januar ist die Zahl neuer Anzeigen zur Kurzarbeit im Vergleich zum Vormonat gesunken. Insgesamt zeigten 85 Betriebe für 977 Beschäftigte Kurzarbeit an. Im Dezember 2021 waren es 128 Betriebe für 1.302 Beschäftigte. Für den Monat Juli 2021 liegen uns endgültige Zahlen vor, da alle Melde- und Abrechnungsfristen zwischenzeitlich abgelaufen sind. Somit haben 776 Betriebe im Juli 2021 Kurzarbeit umgesetzt und mit der Agentur für Arbeit abgerechnet. 4.237 Personen befanden sich in Kurzarbeit. Nach wie vor sind die am stärksten betroffenen Bereiche das verarbeitende Gewerbe, vor allem in der Metall- und Elektroindustrie, der Einzelhandel und die Gastronomie.