Arbeitslosigkeit
„Die gute Arbeitsmarktentwicklung im Spätsommer hat sich auch im Oktober nahtlos fortgesetzt“, beginnt Claudia Prusik, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Aalen, ihre Erläuterungen zur aktuellen Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt. „Die Aufnahmefähigkeit des regionalen Arbeitsmarkts ist weiterhin hoch".
Die Zahl der Arbeitslosen reduzierte sich im Oktober um 510 Personen und lag damit bei 8.462. Die Arbeitslosenquote ging um 0,2 Prozentpunkte auf 3,4 Prozent zurück.
In beiden Rechtskreisen gingen die Arbeitslosenzahlen im Vergleich zum Vormonat weiter zurück - im Rechtskreis der Agentur für Arbeit (SGB III) wird sogar das Niveau vor der Pandemie erreicht. Im Rechtskreis der Jobcenter (SGB II) hingegen handelt es sich zwar um den höchsten Oktoberwert der letzten fünf Jahre, jedoch ist der Grund hierfür leicht erklärt, nämlich insbesondere durch die Zahl geflüchteter Menschen aus der Ukraine, die seit Anfang Juni von den Jobcentern betreut werden.
Bei allen Personengruppen verzeichneten wir in diesem Berichtsmonat einen Rückgang. „Besonders markant, im Jahresverlauf auch wichtig, ist die Entwicklung bei den 15- bis unter 25-Jährigen mit einem weiteren Rückgang um absolut 206 zum Vormonat. Hier zeigen sich die erfreulichen Übergänge z.B. in Ausbildung und an der 2. Schwelle von Ausbildung bzw. Studium in Arbeit.“, berichtet Prusik.
Der Bestand an gemeldeten Arbeitsstellen ist im Vergleich zum Vorjahresmonat sehr deutlich gestiegen. Dies zeigt, wie wichtig das Thema Arbeitskräftegewinnung und auch Fachkräftesicherung für Ostwürttemberg ist. Hinzu kommt: Der demografische Wandel kommt allmählich am Arbeitsmarkt an, mit der Folge, dass die regionale Fachkräftereserve mehr und mehr zurückgehen wird und die geburtenstarken Jahrgänge in den Ruhestand gehen bzw. gehen werden. Umso wichtiger ist es für die Agenturleiterin, an vorhandene Potentiale am Arbeitsmarkt zu erinnern. „Qualifizierung und Weiterbildung von Arbeitslosen und von Beschäftigten sind einer der zentralen Aspekte der Fachkräftesicherung“, so Prusik abschließend.
Arbeitsagentur und Jobcenter
In der Agentur für Arbeit Aalen, mit den Geschäftsstellen Bopfingen, Ellwangen, Schwäbisch Gmünd und Heidenheim, werden 3.939 Personen betreut. 4.523 Personen werden derzeit vom Jobcenter Heidenheim und dem Jobcenter im Ostalbkreis betreut, was einen Anteil von 53,5 Prozent an allen Arbeitslosen ausmacht.
Landkreise
Heidenheim
- 2.768 Arbeitslose (1.348 Frauen, 1.420 Männer), 162 Personen oder 5,5 Prozent weniger zum Vormonat
- Arbeitslosenquote im Oktober: 3,7 Prozent (-0,3 Prozentpunkte)
- davon vom Jobcenter betreut (SGB II): 1.546 Personen, -82 Personen oder 5,0 Prozent weniger zum Vormonat
Ostalbkreis
- 5.694 Arbeitslose (2.777 Frauen, 2.917 Männer), 348 Personen oder 5,8 Prozent weniger zum Vormonat
- Arbeitslosenquote im September: 3,2 Prozent (-0,2 Prozentpunkte)
- davon vom Jobcenter betreut (SGB II): 2.977 Menschen, 203 Personen oder 6,4 Prozent weniger zum Vormonat
Geschäftsstellen
Die Arbeitslosigkeit in den Geschäftsstellen hat sich wie die Monate zuvor unterschiedlich entwickelt. Insgesamt konnten aber alle Geschäftsstellen von der Entwicklung des Marktes profitieren, denn die Zahl der arbeitslos gemeldeten Personen ist in allen Geschäftsstellen zurückgegangen. Sie liegen alle unter 4,0 Prozent - Ellwangen mit 1,9 Prozent sogar unter 2,0 Prozent.
Stellenangebote
Der Arbeitsagentur und den Jobcentern wurden im September 894 neue Stellen zur Besetzung gemeldet. Das sind 22,0 Prozent mehr als im Vorjahr und zeitgleich der höchste Monatswert
der letzten sechs Jahre. Somit standen den Vermittlungsfachkräften im Berichtsmonat insgesamt 5.529 zu besetzende Stellen zur Verfügung. Die meisten Stellen kamen aus dem Bereich der Metallverarbeitung, dem Lagerbereich und dem Verkauf.
Kurzarbeit
Im Oktober ist die Zahl neuer Anzeigen zur Kurzarbeit im Vergleich zum Vormonat etwas gestiegen. Insgesamt zeigten 22 Betriebe für 317 Beschäftigte Kurzarbeit an. Im September 2022 waren es 11 Betriebe für 46 Beschäftigte. Für den Monat April 2022 liegen uns endgültige Zahlen vor, da alle Melde- und Abrechnungsfristen zwischenzeitlich abgelaufen sind.
Somit haben 274 Betriebe im April 2022 Kurzarbeit umgesetzt und mit der Agentur für Arbeit abgerechnet. 1.466 Personen befanden sich in Kurzarbeit. Nach wie vor sind die am stärksten betroffenen Bereiche das verarbeitende Gewerbe, vor allem in der Metall- und Elektroindustrie und der Einzelhandel.
Ausbildungsmarkt
Die Abgänge in Ausbildung in Ostwürttemberg entsprechen der Entwicklung vor der Pandemie.
„Alle, die für 2022 noch Interesse an einem Ausbildungsplatz haben, bereits für 2023 eine Ausbildung, einen Studienplatz suchen oder bei ihrem Berufswahlprozess Unterstützung benötigen, dürfen sich gerne bei unserer Berufsberatung melden“, so Prusik. Ebenso können Sie die Vielfalt der Ausbildungs- und Studienberufe live auf der Ausbildungs- und Studienmesse in Heidenheim am 12.11.2022 und auf der Ausbildungs- und Studienmesse in Ellwangen am 19.11.2022 kennenlernen und auch gerne vor Ort mit dem Team unserer Berufsberatung in Kontakt treten.
Zur Information
Die Zahlen auf dem Ausbildungsmarkt zum abgeschlossenen Beratungsjahr 2021/2022 werden wir am 11. November 2022 gemeinsam mit unseren Partnern veröffentlichen.