Geringer Anstieg der Arbeitslosenzahlen in der Region

Der Ostwürttemberger Arbeitsmarkt im März 2023

- 8.993 Arbeitslose im März

- Quote steigt minimal auf 3,6 Prozent

- Jugendarbeitslosigkeit unverändert bei 2,4 Prozent

31.03.2023 | Presseinfo Nr. 12

Arbeitslosigkeit

Mit einem Plus von 135 Personen verzeichnete die Region Ostwürttemberg im März einen leichten Anstieg an Arbeitslosen. Insgesamt waren im Berichtsmonat 8.993 Personen arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote lag bei 3,6 Prozent. „Im vergangenen Berichtsmonat hat sich auf dem Ostwürttemberger Arbeitsmarkt wieder viel bewegt, wenngleich die Dynamik zum Vormonat etwas an Schwung verloren hat. Insgesamt konnten 625 Personen ihre Arbeitslosigkeit durch Aufnahme einer neuen Beschäftigung beenden. Das sind absolut 56 weniger als noch im Februar.
Dem gegenüber haben im März in Ostwürttemberg 770 Personen ihren Arbeitsplatz verloren. Das sind ebenfalls absolut 56 Personen weniger als im Vormonat. Obwohl unsere Firmen in der Region unsicheren Rahmenbedingungen gegenüberstehen, halten sie nicht nur ihr Personal im Unternehmen, sondern melden weiterhin ein hohes Potenzial an offenen Stellen. Denn eine heute freigesetzte Arbeitskraft wird bei besserer Auftragslage schmerzhaft fehlen und auch nicht so leicht zu ersetzen sein“, so Claudia Prusik, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Aalen, zu den Entwicklungen auf dem aktuellen Arbeitsmarkt. „Jeden Tag stehen meine Mitarbeitenden und ich in Kontakt mit Firmen, mit Netzwerkpartnern, mit Beschäftigten und anderen Arbeitsmarktakteuren und eins steht fest: Das am stärksten unter den Nägeln brennende Thema lautet „Arbeitskräftebedarf“! Wir müssen als Region gemeinsam und zielstrebig an dem Thema weiterarbeiten, kreative und innovative Lösungen finden und neue Wege gehen, um sozusagen weiterhin die Nase vorne zu behalten. Analysen unseres Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung haben ergeben, dass der Arbeitsmarkt vom wirtschaftlichen Dämpfer zwar beeinträchtigt wird, sich aber weiterhin robust zeigt. Aus meiner Sicht eine gute Ausgangslage“, so Claudia Prusik.


Arbeitsagentur und Jobcenter

In der Agentur für Arbeit Aalen, mit den Geschäftsstellen Bopfingen, Ellwangen, Schwäbisch Gmünd und Heidenheim, werden 4.281 Personen betreut. Im Vergleich zum Vormonat sind dies 37 Personen weniger. Demgegenüber werden 4.712 Personen werden derzeit vom Jobcenter Heidenheim und dem Jobcenter im Ostalbkreis betreut, was einen Anteil von 52,4 Prozent an allen Arbeitslosen ausmacht. Dies entspricht einem leichten Anstieg um absolut 172 Personen im Vergleich zum Vormonat.


Landkreise

Heidenheim

  • 3.088 Arbeitslose (1.470 Frauen, 1.618 Männer), 145 Personen oder 4,9 Prozent mehr zum Vormonat
  • Arbeitslosenquote im März: 4,2 Prozent (+0,2 Prozentpunkte)
  • davon vom Jobcenter betreut (SGB II): 1.646 Personen, 129 Personen oder 8,5 Prozent mehr zum Vormonat

Ostalbkreis

  • 5.905 Arbeitslose (2.803 Frauen, 3.102 Männer), 10 Personen oder 0,2 Prozent weniger zum Vormonat
  • Arbeitslosenquote im März: 3,3 Prozent (±0,0 Prozentpunkte)
  • davon vom Jobcenter betreut (SGB II): 3.066 Menschen, 43 Personen oder 1,4 Prozent mehr zum Vormonat

Stellenangebote

„Erfreulich ist auch, dass die Nachfrage nach Arbeitskräften in unserer Region nach wie vor hoch und eine gewisse „Vorsicht“ der Unternehmen bei Neueinstellungen nur wenig spürbar ist,“ sagt Claudia Prusik. 847 neu zu besetzende Arbeitsstellen meldeten die Ostwürttemberger Betriebe den Vermittlungsfachkräften der Arbeitsagentur und der Jobcenter im März. Damit standen insgesamt 5.196 Arbeitsstellen zur Besetzung zur Verfügung.
Rund ein Drittel aller Stellen gehören zum Bereich der Fertigungsberufe. „Das produzierende Gewerbe ist und bleibt der Schwerpunkt unseres Wirtschaftsstandortes. Dementsprechend hoch ist hier auch der Bedarf an Personal. Ich möchte aber den Fokus nicht immer auf unsere Global Player gerichtet sehen, sondern mal eine Lanze für die gesamte Region brechen. Denn egal, ob es das Handwerk oder die Industrie betrifft: Wir haben eine tolle und besondere Unternehmensmischung in der Region. Wir sind nicht nur Patent-Hochburg, sondern haben auch überdurchschnittlich viele Hidden-Champions neben den weltweit agierenden Konzernen. Dieses große Potenzial, das in Ostwürttemberg steckt, sehe ich als gute Basis für alle Herausforderungen der Arbeitswelt, die sich in einem enormen Wandel befindet“, so Claudia Prusik.


Ausbildung

Über die hohe Ausbildungsbereitschaft der regionalen Betriebe und damit das große Angebot an Ausbildungsstellen freut sich die Agenturchefin ebenfalls. „Ich kann mich noch gut an Zeiten erinnern, als viele Ausbildungssuchende leer ausgingen und manchmal mehr als ein Jahr über-brücken mussten, bis es endlich mit einem Ausbildungsplatz geklappt hat. Das hat sich in den letzten Jahren massiv geändert“, berichtet Prusik.
Insgesamt wurden bislang 3.554 Ausbildungsstellen von den Betrieben gemeldet. Das sind fast 34 Prozent mehr als letztes Jahr im März. Dem gegenüber stehen 2.106 Bewerberinnen und Bewerber, die auf der Suche nach einer Ausbildung sind. „Es wird also ziemlich deutlich, dass einige Betriebe ihren Bedarf an Nachwuchskräften nicht decken können werden. Das ist die Kehrseite der Medaille - so komfortabel die Situation für junge Ausbildungswillige ist. Umso wichtiger ist es, dass uns keine Jugendliche und kein Jugendlicher auf dem Weg ins Berufsleben verloren geht. Alle jungen Menschen, die für dieses Jahr noch einen Ausbildungsplatz suchen, kann ich nur ermutigen: Es ist noch keinesfalls zu spät für eine Ausbildung 2023. Bleibt am Ball! Unsere Berufsberater und Berufsberaterinnen helfen gerne weiter – auch bei der Suche nach Alternativen, wenn es mit dem Wunschberuf nicht klappt. Die Palette der Berufe ist bunt! Ihr seid nicht nur für den einen Beruf geeignet und eure Interessen passen immer zu mehr als nur einem Berufsbild oder einer Berufsrichtung“, ermuntert Prusik.
Eine Möglichkeit, Berufe kennen zu lernen bietet auch der Girls Day bzw. Boys Day, der dieses Jahr am 27. April stattfindet. Informationen für Betriebe und interessierte Jugendliche gibt es unter: www.girls-day.de oder www.boys-day.de


Kurzarbeit

Im März ist die Zahl neuer Anzeigen zur Kurzarbeit im Vergleich zum Vormonat leicht gestiegen. Insgesamt zeigten 20 Betriebe für 976 Beschäftigte Kurzarbeit an. Im Februar 2023 waren es 19 Betriebe für 328 Beschäftigte. Für den Monat September 2022 liegen uns endgültige Zahlen vor, da alle Melde- und Abrechnungsfristen zwischenzeitlich abgelaufen sind.
Somit haben 31 Betriebe im September 2022 Kurzarbeit umgesetzt und mit der Agentur für Arbeit abgerechnet. 260 Personen befanden sich in Kurzarbeit.