Gedämpfte Dynamik am Arbeitsmarkt Ostwürttemberg

Der Ostwürttemberger Arbeitsmarkt im Juni 2023

- 9.071 Arbeitslose im Juni

- Quote steigt auf 3,6 Prozent

- Jugendarbeitslosigkeit verbleibt bei 2,4 Prozent

30.06.2023 | Presseinfo Nr. 26

Arbeitslosigkeit

Auch wenn die Zahl der Arbeitslosen gegenüber dem Vormonat Mai um 90 auf 9.071 Personen zugenommen hat und wir uns damit wieder über der 9.000er-Marke befinden, liegen wir mit einer Arbeitslosenquote von 3,6 Prozent unter dem Schnitt des Landes Baden-Württemberg von 3,8 Prozent“, so Claudia Prusik, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Aalen. Gegenüber dem Vorjahresmonat Juni 2022 ist die Zahl der Arbeitslosen um 275 und damit 9,6 Prozent gestiegen. 596 Menschen haben im Juni aus der Arbeitslosigkeit heraus eine Beschäftigung aufgenommen und 760 Menschen haben sich im Anschluss an eine Beschäftigung arbeitslos gemeldet.

„Um auch noch mehr Dynamik in unseren regionalen Ausbildungsmarkt zu bringen, möchte ich auf unseren Ausbildungs-Booster 5 TAGE l 5 STÄDTE l 55 BERUFE UND MEHR vom 03. bis 07. Juli für unsere zukünftigen Auszubildenden in Ostwürttemberg hinweisen: Jugendliche - insbesondere Schüler:innen - können sich in den jeweiligen Städten über die „55 Berufe und mehr“ nicht nur informieren, sondern diese hautnah erleben“, so Prusik. Auch die interessierte Öffentlichkeit hat an den verschiedenen Tagen von 12:00 bis 14:00 Uhr Zeit, sich ein Bild über die jeweils präsentierte Berufswelt zu machen:

In Giengen am 03. Juli vor der Robert-Bosch-Realschule – in Heidenheim am 04. Juli auf dem Festplatz – in Schwäbisch Gmünd am 05. Juli auf dem Johannisplatz – in Aalen am 06. Juli auf dem Greutplatz und in Ellwangen am 07. Juli auf dem Marktplatz.

An diesen 5 Tagen werden sich jeweils abwechselnd 5 Trucks/Busse der Metall- und Elektroindustrie, DEHOGA, Bau-Innung, Deutsches Rotes Kreuz und Bundeswehr beteiligen.

Selbstverständlich stehen die Berufsberater:innen allen Interessierten für ihre Fragen, Wünsche, Ziele und Erwartungen an die Berufswelt sehr gerne an den 5 Tagen in den 5 Städten beratend zur Seite.

„Wir als Agentur für Arbeit Aalen freuen uns, dass wir dieses Projekt gemeinsam mit Südwestmetall-Bezirksgruppe Ostwürttemberg und den Oberbürgermeistern der einzelnen Städte als Schirmherren, mit diesen verschiedenen Ausbildungsmöglichkeiten, aber vor allem mit unseren Angeboten der Berufsberatung ergänzen können. Die Situation auf dem regionalen Ausbildungsmarkt ist aus Sicht der Jugendlichen glänzend. Die Chancen, den Traumberuf oder eine naheliegende Alternative zu finden, sind realistischer denn je, denn es sind in der Region Ostwürttemberg noch 1.925 unbesetzte Berufsausbildungsstellen bei uns gemeldet!

Wir wünschen allen Jugendlichen und natürlich auch deren Eltern, sowie allen weiteren Interessierten tolle Informationen, spannende Eindrücke und viel Spass!“, meint Claudia Prusik abschließend.


Weitere Daten zum Arbeitsmarkt

Arbeitsagentur und Jobcenter

In der Agentur für Arbeit Aalen, mit den Geschäftsstellen Bopfingen, Ellwangen, Schwäbisch Gmünd und Heidenheim, werden 4.111 Personen betreut. Im Vergleich zum Vormonat sind dies 38 Personen weniger. Demgegenüber werden 4.960 Personen derzeit vom Jobcenter Heidenheim und dem Jobcenter im Ostalbkreis betreut, was einen Anteil von 54,6 Prozent an allen Arbeitslosen ausmacht. Dies entspricht einem weiteren leichten Anstieg um absolut 128 Personen im Vergleich zum Vormonat.

Landkreise

Heidenheim

  • 3.145 Arbeitslose (1.485 Frauen, 1.660 Männer), 59 Personen oder 1,9 Prozent mehr zum Vormonat
  • Arbeitslosenquote im Juni: 4,2 Prozent (+0,1 Prozentpunkte)
  • davon vom Jobcenter betreut (SGB II): 1.714 Personen, 49 Personen oder 2,9 Prozent mehr zum Vormonat

Ostalbkreis

  • 5.926 Arbeitslose (2.848 Frauen, 3.078 Männer), 31 Personen oder 0,5 Prozent mehr zum Vormonat
  • Arbeitslosenquote im Juni: 3,3 Prozent (±0,0 Prozentpunkte)
  • davon vom Jobcenter betreut (SGB II): 3.246 Menschen, 79 Personen oder 2,5 Prozent mehr zum Vormonat

Stellenangebote

Mit 785 neu gemeldeten Arbeitsstellen wurden insgesamt 17,1 Prozent weniger neue Stellen gemeldet als noch im Mai. Die Vermittlungs- und Beratungsfachkräfte der Agentur für Arbeit und der Jobcenter konnten damit im Berichtsmonat auf 4.955 Arbeitsangebote für ihre Beratungs- und Vermittlungsaktivitäten zurückgreifen. „Um auch die Menschen mit geringer oder auch keiner bisherigen Ausbildung fit für unseren regionalen Arbeitsmarkt zu machen, möchte ich alle hiermit aufrufen, sich mit uns in Verbindung zu setzen. Lassen Sie sich unverbindlich über Qualifizierung und Weiterbildung beraten oder nehmen Sie am Kooperationsprojekt Zukunftsoffensive Ostwürttemberg „Unsere Jobs - Ihre Chance“ teil. Es gibt viele Möglichkeiten, seitens der Arbeitsagentur, Sie in Ihrer weiteren beruflichen Zukunft zu unterstützen“, so Prusik.


Weitere Daten zum Ausbildungsmarkt

Seit Beginn des Berufsberatungsjahres im Oktober 2022 meldeten sich im Bezirk der Agentur für Arbeit Aalen 2.386 Bewerber:innen für Berufsausbildungsstellen (Ostalbkreis: 1.611 / Lkr. Heidenheim: 775), 250 mehr als im Vorjahreszeitraum (+11,7%). Zugleich gab es 3.802 Meldungen für Berufsausbildungsstellen (Ostalbkreis: 2.844 / Lkr. Heidenheim: 958), das entspricht einem Plus von 692 (+22,3%).

„Die regionalen Unternehmen bieten jedes Jahr ein großes Spektrum an Ausbildungsberufen an und mit derzeit 1.925 unbesetzten Stellen in Ostwürttemberg (Ostalbkreis: 1.483 / Lkr. Heidenheim: 442) gibt es immer noch tolle Angebote – auch für den kommenden Start im September. Also meldet Euch auch jetzt noch bei unserer Berufsberatung, die Euch gerne bei der Suche nach dem für Euch geeigneten Ausbildungsberufen und -stellen unterstützt. Es lohnt sich!“, so Prusik.


Kurzarbeit

Im Juni ist die Zahl neuer Anzeigen zur Kurzarbeit im Vergleich zum Vormonat leicht gestiegen. Insgesamt zeigten 16 Betriebe für 296 Beschäftigte Kurzarbeit an. Im Mai 2023 waren es 12 Betriebe für 172 Beschäftigte. Für den Monat Dezember 2022 liegen uns endgültige Zahlen vor, da alle Melde- und Abrechnungsfristen zwischenzeitlich abgelaufen sind.

Somit haben 55 Betriebe im Dezember 2022 Kurzarbeit umgesetzt und mit der Agentur für Arbeit abgerechnet. 654 Personen befanden sich in Kurzarbeit.

Erleichterter Zugang zum Kurzarbeitergeld läuft zum 30.06.2023 aus

Ab dem 01. Juli 2023 gelten für den Bezug von Kurzarbeitergeld wieder die Voraussetzungen, die vor der Pandemie galten. Demnach muss wieder mindestens ein Drittel der Beschäftigten in einem Betrieb von einem Arbeitsausfall betroffen sein, bis Ende Juni waren es 10 Prozent in

Verbindung mit einem Arbeitsausfall von mehr als 10 Prozent. Leiharbeitnehmerinnen und Leiharbeitnehmer können nicht mehr durch die Kurzarbeit unterstützt werden. Zudem müssen Betriebe ab sofort zuerst wieder negative Arbeitszeitsalden aufbauen, bevor das Kurzarbeitergeld gezahlt werden kann. Das bedeutet, dass Betriebe ab Juli sowohl bei erstmaligen als auch bei

weiterhin bestehenden Arbeitsausfällen wieder Minusstunden aufbauen müssen. Ist dies ausgeschöpft, kann für darüber hinausgehende Arbeitsausfälle das Kurzarbeitergeld gezahlt werden. Dafür muss eine Regelung im Betrieb bestehen, die den Aufbau von Minusstunden im Rahmen eines Arbeitszeitkontos zulässt.