Arbeitslosigkeit
„Die Arbeitslosigkeit in Ostwürttemberg ist gegenüber dem Vormonat um 274 auf 9.345 Personen leicht angestiegen. Trotz dieser insbesondere saisonal bedingten Zunahme, liegen wir mit einer Arbeitslosenquote von 3,7 Prozent nach wie vor unter dem Landesdurchschnitt von 3,8 Prozent“, beginnt Claudia Prusik, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Aalen, mit ihren Ausführungen zum aktuellen Arbeitsmarktbericht. Gegenüber dem Vorjahresmonat Juli 2022 ist die Zahl der Arbeitslosen um 923 und damit 11,0 Prozent gestiegen. Im Juli haben 591 Menschen aus der Arbeitslosigkeit heraus eine Beschäftigung aufgenommen und 845 Menschen haben sich im Anschluss an eine Beschäftigung arbeitslos gemeldet. Den stärksten Anstieg in der Arbeitslosigkeit verzeichnete die Personengruppe der unter 25-Jährigen. Die gestiegene Jugendarbeitslosigkeit liegt bei 2,8 Prozent und ist auf die saisonal üblich endenden Ausbildungsverträge zurückzuführen. Dieser Anstieg relativiert sich in der Regel nach der Ferien- und Urlaubszeit schnell wieder, wenn Ausbildungsabsolventinnen und -absolventen eine Anschlussbeschäftigung aufnehmen konnten. „Sie sind unsere frisch qualifizierten Fachkräfte für die Region und unser Fokus liegt hierbei auf einer zügigen Vermittlung in Arbeit. Insgesamt spüren wir aber trotzdem eine Eintrübung auf dem regionalen Arbeitsmarkt, die wir nicht gänzlich als Sommerflaute deklarieren können“, so Prusik. Wir haben eine abflachende Dynamik zu verzeichnen. Ein erhöhter Zugang an Arbeitslosen, sowie der Rückgang an neu gemeldeten Stellen deuten auf eine weitere Abkühlung der Lage hin. „Dank dem robusten regionalen Arbeitsmarkt, gehen wir allerdings nicht von einem größeren Einbruch aus. Viele Unternehmen in Ostwürttemberg suchen händeringend qualifizierte Arbeitskräfte. Die Aufgabe ist unter anderem, diese Lücke mit allen vorhandenen Mitteln zu füllen und potenziellen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern durch Voll - und Teilqualifizierung an die Aufgaben ihrer zukünftigen Arbeitswelt heranzuführen. Aus diesem Grund möchten wir - die Agentur für Arbeit Aalen mit den Jobcentern des Ostalbkreises und des Landkreises Heidenheim - gemeinsam mit den regionalen Weiterbildungsträgern das lebenslange Lernen auf den „Weiterbildungstagen Ostwürttemberg“ auf das nächste Level heben. Wir laden Sie herzlich dazu ein, sich auf diesen Veranstaltungen zu informieren - diese finden in den Gebäuden der Arbeitsagentur in Aalen am 11.10.2023 und in Heidenheim am 24.10.2023 jeweils von 11.00 bis 17.00 Uhr statt“, schließt Claudia Prusik ihre Ausführungen.
Weitere Daten zum Arbeitsmarkt
Arbeitsagentur und Jobcenter
In der Agentur für Arbeit Aalen, mit den Geschäftsstellen Bopfingen, Ellwangen, Schwäbisch Gmünd und Heidenheim, werden 4.289 Personen betreut. Im Vergleich zum Vormonat sind dies 178 Personen mehr. Demgegenüber werden 5.056 Personen derzeit vom Jobcenter Heidenheim und dem Jobcenter im Ostalbkreis betreut, was einen Anteil von 54,1 Prozent an allen Arbeitslosen ausmacht. Dies entspricht einem weiteren leichten Anstieg um absolut 96 Personen im Vergleich zum Vormonat.
Landkreise
Heidenheim
- 3.170 Arbeitslose (1.516 Frauen, 1.654 Männer), 25 Personen oder 0,8 Prozent mehr zum Vormonat
- Arbeitslosenquote im Juli: 4,2 Prozent (±0,0 Prozentpunkte)
- davon vom Jobcenter betreut (SGB II): 1.730 Personen, 16 Personen oder 0,9 Prozent mehr zum Vormonat
Ostalbkreis
- 6.175 Arbeitslose (2.990 Frauen, 3.185 Männer), 249 Personen oder 4,2 Prozent mehr zum Vormonat
- Arbeitslosenquote im Juli: 3,4 Prozent (+0,1 Prozentpunkte)
- davon vom Jobcenter betreut (SGB II): 3.326 Menschen, 80 Personen oder 2,5 Prozent mehr zum Vormonat
Stellenangebote
Mit 665 neu gemeldeten Arbeitsstellen wurden insgesamt 15,3 Prozent weniger neue Stellen gemeldet als noch im Juni. Die Vermittlungs- und Beratungsfachkräfte der Agentur für Arbeit und der Jobcenter konnten damit im Berichtsmonat auf 4.841 Arbeitsangebote für ihre Beratungs- und Vermittlungsaktivitäten zurückgreifen. „82,4 Prozent der aktuell gemeldeten Stellenangebote sind für Fachkräfte und Akademiker. Vor einem Jahr lag der Anteil noch bei 76,6 Prozent. Bei den Stellenangeboten im Helferbereich verzeichneten wir im Vergleich zum Juli 2022 einen Rückgang von 31,1 Prozent. Ein deutliches Signal für den hohen Stellenwert des Themas Qualifizierung. Ich kann mich nur wiederholen: Unsere Türen stehen allen Interessierten offen. Nutzen Sie unser Beratungsangebot, informieren Sie sich über Ihre Möglichkeiten und Chancen. Das Angebot ist vielfältig! Gemeinsam finden wir Ihren individuellen Weg“, so Prusik.
Weitere Daten zum Ausbildungsmarkt
Seit Beginn des Berufsberatungsjahres im Oktober 2022 meldeten sich im Bezirk der Agentur für Arbeit Aalen 2.488 Bewerberinnen und Bewerber für Berufsausbildungsstellen (Ostalbkreis: 1.690 / Landkreis Heidenheim: 798), 263 mehr als im Vorjahreszeitraum (+11,8 Prozent). Zugleich gab es 3.860 Meldungen für Berufsausbildungsstellen (Ostalbkreis: 2.895 / Landkreis Heidenheim: 965), das entspricht einem Plus von 692 (+21,8 Prozent).
„Auch wenn der Endspurt auf dem Ausbildungsmarkt längst begonnen hat - es gibt noch gute Chancen einen Platz für diesen September zu ergattern. Viele regionalen Unternehmen sind noch auf der Suche nach geeignetem Nachwuchs. Derzeit sind noch 1.643 Ausbildungsstellen unbesetzt - also meldet Euch auch jetzt noch bei unserer Berufsberatung, die Euch gerne bei der Suche unterstützt! Ich möchte die Unternehmen dazu aufrufen, dass sie auch weitere Personengruppen, wie zum Beispiel potenzielle Umschülerinnen und Umschüler, in ihre Überlegungen bei der Besetzung ihrer offenen Ausbildungsstellen mit einbeziehen“, so Prusik.
Kurzarbeit
Im Juli ist die Zahl neuer Anzeigen zur Kurzarbeit im Vergleich zum Vormonat wieder gesunken. Insgesamt zeigten 12 Betriebe für 133 Beschäftigte Kurzarbeit an. Im Juni 2023 waren es 19 Betriebe für 336 Beschäftigte. Für den Monat Januar 2023 liegen uns endgültige Zahlen vor, da alle Melde- und Abrechnungsfristen zwischenzeitlich abgelaufen sind.
Somit haben 51 Betriebe im Januar 2023 Kurzarbeit umgesetzt und mit der Agentur für Arbeit abgerechnet. 605 Personen befanden sich in Kurzarbeit.