Arbeitslosigkeit
„Der Arbeitsmarkt Ostwürttemberg hat sich im Februar wieder leicht erholt“, so Claudia Prusik, Chefin der Aalener Arbeitsagentur, zum aktuellen Berichtsmonat. Die Zahl der Arbeitslosen nahm gegenüber Januar um 148 auf 8.858 Personen ab und liegt nun wieder unter der 9.000er-Marke. Mit dieser Entwicklung liegen wir – mal abgesehen von der Pandemiezeit – völlig im Durchschnitt der letzten Jahre und im Landesvergleich befinden wir uns sogar auf Platz 3 was den Rückgang an Arbeitslosen angeht. Diese leichte Abnahme an arbeitslosen Personen führte entsprechend auch zu einem Rückgang der Arbeitslosenquote. Mit aktuell 3,5 Prozent liegt sie 0,1 Prozentpunkte unter dem Vormonat. „Diese Entwicklung stimmt mich wirklich positiv und der ostwürttemberger Arbeitsmarkt hat ein weiteres Mal unter Beweis gestellt, dass er auch in Zeiten mit vielen verschiedenen Herausforderungen stabil bleibt. Ich sehe aber auch, wie viel Luft nach oben diese Region trotz aller Anstrengungen noch hat“, so Prusik. Besonders deutlich wird dies bei den uns gemeldeten Stellenangeboten. Dauerte es Anfang letztes Jahr noch durchschnittlich 98 Tage bis eine Stelle besetzt werden konnte, so liegen wir aktuell schon bei 152 Tagen Vakanzzeit. „Doch ich möchte keinesfalls in vorschnelle negative Stimmung verfallen. Für mich ist das einfach ein deutliches Signal, dass wir gemeinsam mit allen Partnern nicht mit unseren Bemühungen nachlassen dürfen. Ich würde mir wünschen, dass noch viel mehr regionale Unternehmen und auch ihre Beschäftigten, die Angebote und Projekte in Anspruch nehmen, die wir hier in der Region zum Thema Arbeitskräftebedarf auf den Weg gebracht haben. Wir haben aus meiner Sicht eine gute Ausgangslage für die regionalen Herausforderungen – das müssen wir weiterhin zu unserem Vorteil nutzen“, so Prusik.
Ein besonderes Augenmerk möchte ich aktuell noch auf die bundesweite Aktionswoche der Ausbildung vom 13. bis 17. März 2023 legen. Berufsorientierung, Berufsberatung und Vermittlung in Ausbildung sind auch in den kommenden Jahren wichtige Aufgabenfelder meiner Arbeitsagentur. Ausbildung ist einer der großen Stellhebel, der uns für die Gewinnung der Fachkräfte von Morgen zur Verfügung steht und es gilt ihn aktiv zu bedienen“, so Prusik.
Vor dem Hintergrund des hohen Arbeitskräftebedarfs kann ich alle Jugendliche nur dazu ermuntern, die Themen Berufsorientierung und Berufswahl nicht auf die lange Bank zu schieben und alle Unternehmen ihre Ausbildungsbereitschaft beizubehalten. Die Region wird jede einzelne Fachkraft brauchen. Die Agentur für Arbeit Aalen steht sowohl den Jugendlichen und deren Eltern, als auch den Unternehmen der Region für alle Fragen gerne zur Verfügung. Kommen Sie auf uns zu“, so Claudia Prusik abschließend.
Arbeitsagentur und Jobcenter
In der Agentur für Arbeit Aalen, mit den Geschäftsstellen Bopfingen, Ellwangen, Schwäbisch Gmünd und Heidenheim, werden 4.318 Personen betreut. 4.540 Personen werden derzeit vom Jobcenter Heidenheim und dem Jobcenter im Ostalbkreis betreut, was einen Anteil von 51,3 Prozent an allen Arbeitslosen ausmacht.
Landkreise
Heidenheim
- 2.943 Arbeitslose (1.392 Frauen, 1.551 Männer), 69 Personen oder 2,3 Prozent weniger zum Vormonat
- Arbeitslosenquote im Februar: 4,0 Prozent (-0,1 Prozentpunkte)
- davon vom Jobcenter betreut (SGB II): 1.517 Personen, 77 Personen oder 4,8 Prozent weniger zum Vormonat
Ostalbkreis
- 5.915 Arbeitslose (2.776 Frauen, 3.139 Männer), 79 Personen oder 1,3 Prozent weniger zum Vormonat
- Arbeitslosenquote im Februar: 3,3 Prozent (-0,1 Prozentpunkte)
- davon vom Jobcenter betreut (SGB II): 3.023 Menschen, 51 Personen oder 1,7 Prozent weniger zum Vormonat
Stellenangebote
1.169 zu besetzende Arbeitsstellen meldeten die Betriebe Ostwürttembergs den Vermittlungsfachkräften der Arbeitsagentur und der Jobcenter im Februar. Damit standen insgesamt 5.308 Arbeitsstellen zur Besetzung zur Verfügung. Übrigens: über 80 Prozent dieser Stellen sind für Fachkräfte und Akademiker.
„Die Zahl der neu gemeldeten Arbeitsstellen verdeutlicht die hohe Aufnahmebereitschaft von qualifizierten Arbeitskräften der in der Region ansässigen Betriebe und ist ein Beweis für einen stabilen Ostwürttemberger Arbeitsmarkt“ so Claudia Prusik.
Spitzenreiter im Bestand der gemeldeten Arbeitsstellen waren mit insgesamt 1.866 Angeboten und damit 35,2 Prozent aller gemeldeten Stellen, die Fertigungsberufe bzw. die fertigungstechnischen Berufe. Auf dem zweiten Platz rangierte der Bereich Verkehr/Logistik/Schutz und Sicherheit mit 689 Stellen, gefolgt von Handelsberufen mit 518 Stellenangeboten.
Kurzarbeit
Im Februar ist die Zahl neuer Anzeigen zur Kurzarbeit im Vergleich zum Vormonat leicht gestiegen. Insgesamt zeigten 17 Betriebe für 312 Beschäftigte Kurzarbeit an. Im Januar 2023 waren es 13 Betriebe für 147 Beschäftigte. Für den Monat August 2022 liegen uns endgültige Zahlen vor, da alle Melde- und Abrechnungsfristen zwischenzeitlich abgelaufen sind. Somit haben 27 Betriebe im August 2022 Kurzarbeit umgesetzt und mit der Agentur für Arbeit abgerechnet. 199 Personen befanden sich in Kurzarbeit.