Leichter Anstieg der Arbeitslosigkeit zum Jahresende

Der Ostwürttemberger Arbeitsmarkt im Dezember 2023

- 9.366 Arbeitslose im Dezember

- Quote steigt auf 3,7 Prozent

- Jugendarbeitslosigkeit liegt weiterhin bei 2,6 Prozent

03.01.2024 | Presseinfo Nr. 1

Arbeitslosigkeit

9.366 Personen waren im Dezember in Ostwürttemberg arbeitslos gemeldet. Der Zuwachs von 97 Personen zum Vormonat schlägt sich mit einem Plus von 0,1 in der Arbeitslosenquote nieder. Ostwürttemberg verzeichnet damit im aktuellen Berichtsmonat eine Arbeitslosenquote von 3,7 Prozent.  

„Mit dieser Entwicklung liegen wir nach wie vor unter der landesweiten Arbeitslosenquote von 4,0 Prozent. Vergleicht man die aktuelle Situation mit den anderen Regionen in Baden-Württemberg, dann belegen wir gemeinsam mit Freiburg, Offenburg und Reutlingen Platz 4. Ich bin froh, dass wir uns weiterhin im oberen Drittel bewegen– zeigt sich doch ein weiteres Mal wie stabil unser Arbeitsmarkt zum Jahresende geblieben ist. Hinzu kommt, dass ein Anstieg der Zahlen im Dezember nicht ungewöhnlich ist. Bedingt durch die Feiertage und den damit häufig verbundenen Urlaub, verlagern viele Betriebe ihre Personalentscheidungen auf den Januar. Auch laufen im Dezember traditionell viele befristete Arbeitsverträge aus“, so Claudia Prusik, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Aalen.

Betrachtet man die Langzeitarbeitslosigkeit, so stellen wir vor allem in den Jobcentern im Vergleich zum Vorjahr einen Anstieg von 17,2 Prozent fest. Dieser Anstieg ist erklärbar, denn jetzt endet sukzessive die Phase des ersten Spracherwerbs bei den geflüchteten Personen. „Mit dem Job-Turbo für Geflüchtete sind wir gemeinsam mit beiden Jobcentern und unseren Netzwerkpartnern aktiv. Hierbei ist unser Ziel, die Vertiefung der deutschen Sprache mit ersten Arbeitserfahrungen und Qualifizierung zu kombinieren, um damit auch einer weiteren Verfestigung der Langzeitarbeitslosigkeit entgegenzuwirken. Denn eines ist auch klar: Trotz des eingetrübten Marktes reden wir weiterhin von einem hohen Arbeitskräftebedarf in der Region. Dieser kann nur gedeckt werden, wenn wir jede nur mögliche Stellschraube und wirklich alle Potenziale nutzen!“, ermuntert Prusik.


Arbeitsagentur und Jobcenter

In der Agentur für Arbeit Aalen, mit den Geschäftsstellen Bopfingen, Ellwangen, Schwäbisch Gmünd und Heidenheim, werden 4.473 Personen betreut. 4.893 Personen werden derzeit vom Jobcenter Heidenheim und dem Jobcenter im Ostalbkreis betreut, was einen Anteil von 52,2 Prozent an allen Arbeitslosen ausmacht.


Landkreise

Heidenheim

  • 3.334 Arbeitslose (1.586 Frauen, 1.748 Männer), 10 Personen oder 0,3 Prozent mehr zum Vormonat
  • Arbeitslosenquote im Dezember: 4,4 Prozent (+/-0,0 Prozentpunkte)
  • davon vom Jobcenter betreut (SGB II): 1.780 Personen, 15 Personen oder 0,8 Prozent mehr zum Vormonat

Ostalbkreis

  • 6.032 Arbeitslose (2.753 Frauen, 3.279 Männer), 87 Personen oder 1,5 Prozent mehr zum Vormonat
  • Arbeitslosenquote im Dezember: 3,4 Prozent (+­0,1 Prozentpunkte)
  • davon vom Jobcenter betreut (SGB II): 3.113 Menschen, 62 Personen oder 2,0 Prozent mehr zum Vormonat

Stellenangebote

561 neue Stellen wurden im Dezember der Arbeitsagentur und den Jobcentern zur Besetzung gemeldet. Das sind 59 oder 9,5 Prozent weniger als im Vormonat. Somit standen den Vermittlungsfachkräften im Berichtsmonat insgesamt 4.207 zu  besetzende Stellen zur Verfügung. Seit Jahresbeginn wurden dem Arbeitgeber-Service insgesamt 9.152 Stellenangebote gemeldet. Das sind 25,9 Prozent weniger als noch im Vorjahr. 82,8 Prozent der gemeldeten Stellen sind für Fach- und Führungskräfte. Besonders in den Bereichen Lagerwirtschaft und Maschinenbau konnten wir Rückgänge bei den Stellenangeboten verzeichnen.


Kurzarbeit

Im Dezember ist die Zahl neuer Anzeigen zur Kurzarbeit im Vergleich zum Vormonat etwas gestiegen. Insgesamt zeigten 22 Betriebe für 407 Beschäftigte Kurzarbeit an. Im November 2023 waren es 19 Betriebe für 387 Beschäftigte.

Für den Monat Juni 2023 liegen uns endgültige Zahlen vor, da alle Melde- und Abrechnungsfristen zwischenzeitlich abgelaufen sind. Somit haben 46 Betriebe im Juni 2023 Kurzarbeit umgesetzt und mit der Agentur für Arbeit abgerechnet. 1.905 Personen befanden sich in Kurzarbeit. Nach wie vor ist der am stärksten betroffene Bereich das verarbeitende Gewerbe, hier vor allem die Metall- und Elektroindustrie.