Weiter leicht steigende Arbeitslosenzahlen auch im Februar

Der Ostwürttemberger Arbeitsmarkt im Februar 2024

- 10.287 Arbeitslose im Februar

- Quote steigt auf 4,0 Prozent

- Jugendarbeitslosigkeit steigt auf 2,9 Prozent

29.02.2024 | Presseinfo Nr. 13

Arbeitslosigkeit

Mit einem Plus von 248 Personen im Februar verzeichnete die Region Ostwürttemberg erneut einen leichten Anstieg an Arbeitslosen. Insgesamt waren im Berichtsmonat 10.287 Personen arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote lag mit 4,0 Prozent nach wie vor unter dem Landesdurchschnitt von 4,2 Prozent. „Auf dem Ostwürttemberger Arbeitsmarkt hat sich im vergangenen Berichtsmonat wieder einiges bewegt. Insgesamt konnten 631 Personen ihre Arbeitslosigkeit durch Aufnahme einer neuen Beschäftigung beenden. Das sind absolut 36 mehr als noch im Januar. Dem gegenüber haben im Februar 975 Personen in Ostwürttemberg ihren Arbeitsplatz verloren. Das sind ebenfalls absolut 275 Personen weniger als im Vormonat“, so Claudia Prusik, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Aalen, zu den Entwicklungen auf dem aktuellen Arbeitsmarkt. „Obwohl unsere Firmen in der Region vielfältigen Herausforderungen gegenüberstehen, versuchen sie nicht nur weitestgehend ihr Personal im Unternehmen zu halten, sondern melden weiterhin auch ein hohes Potenzial an offenen Stellen. Dennoch gilt es festzuhalten, dass der zwar leichte aber erneute Anstieg nicht saisonüblich ist und vor allem mehr jüngere unter 25 Jahren und ausländische Personen arbeitslos geworden sind. Das ist zum einen ein Hinweis auf die schwächelnde Konjunktur, da die jüngeren und die sozusagen nicht formal qualifizierten Personen meist zuerst freigesetzt werden. Des Weiteren treten aber auch sukzessive geflüchtete Personen aus den Integrationskursen aus und melden sich somit auch als arbeitslos“, so Prusik. „Für uns gilt es, alles zu tun, um den Arbeitskräftebedarf der regionalen Betriebe zu decken und gleichzeitig genau dafür alle Potenziale im Blick zu haben. Wir haben zwar eine leicht wachsende Bevölkerungszahl, aber auch die Zahl der Älteren nimmt zu. Die geburtenstarken Jahrgänge erreichten das Rentenalter und damit wird das Potenzial an Arbeitskräften kleiner. Im Interesse der Gewinnung von Arbeits- und Fachkräften, müssen wir alle Potenziale in Ostwürttemberg bestmöglich nutzen – egal welchen Alters, welchen Geschlechts, welcher Staatsangehörigkeit etc.. Denn unsere Betriebe investieren nicht, wenn sie keine Arbeitskräfte finden – und das würde unserem Wirtschaftsstandort Ostwürttemberg schaden“, ergänzt Prusik. Ich möchte hier bewusst auch nochmals den Personenkreis der Geflüchteten als Arbeitskräftepotenzial benennen, die nun im nächsten Step nach dem ersten grundständigen Spracherwerb, während einer Beschäftigung am besten berufsbegleitend ihre sprachlichen Kenntnisse durch sogenannte Berufssprachkurse erweitern können. In einem weiteren Schritt geht es natürlich auch darum, qualifikationsadäquat nachhaltig in Beschäftigung zu verbleiben, um dort durch gezielte Weiterbildungsangebote für die jeweilige Aufgabe zukunftssicher aufgestellt zu sein“, so Prusik.

„Langfristiges und gemeinsames Ziel der Agentur für Arbeit Aalen, des Jobcenters Ostalbkreis und des Jobcenters Heidenheim, mit der am Freitag den Bildungsträgern vorgestellten gemeinsamen Bildungszielplanung*, durch frühzeitige, zukunftsorientierte und individuell passgenaue Qualifizierung insbesondere auch von Beschäftigten Arbeitslosigkeit erst gar nicht entstehen zu lassen bzw. entstandene Arbeitslosigkeit zu beenden. Wie bereits im Jahr 2023 erstmals durchgeführt, möchten wir - die Agentur für Arbeit Aalen mit den Jobcentern des Ostalbkreises und des Landkreises Heidenheim - gemeinsam mit den regionalen Weiterbildungsträgern das lebenslange Lernen auf den „Weiterbildungstagen Ostwürttemberg“ auf das nächste Level heben. Wir laden Sie schon heute herzlich dazu ein, sich auf diesen Veranstaltungen zu informieren - diese finden in den Gebäuden der Arbeitsagentur in Aalen am 11.07.2024 und in Heidenheim am 18.07.2024 statt“, schließt Claudia Prusik ihre Ausführungen.


Arbeitsagentur und Jobcenter

In der Agentur für Arbeit Aalen, mit den Geschäftsstellen Bopfingen, Ellwangen, Schwäbisch Gmünd und Heidenheim, werden 5.065 Personen betreut. 5.222 Personen werden derzeit vom Jobcenter Heidenheim und dem Jobcenter im Ostalbkreis betreut, was einen Anteil von 50,8 Prozent an allen Arbeitslosen ausmacht.


Landkreise

Heidenheim

  • 3.750 Arbeitslose (1.730 Frauen, 2.020 Männer), 119 Personen oder 3,3 Prozent mehr zum Vormonat
  • Arbeitslosenquote im Februar: 5,0 Prozent (+0,2 Prozentpunkte)
  • davon vom Jobcenter betreut (SGB II): 1.958 Personen, 36 Personen oder 1,9 Prozent mehr zum Vormonat

Ostalbkreis

  • 6.537 Arbeitslose (3.028 Frauen, 3.509 Männer), 129 Personen oder 2,0 Prozent mehr zum Vormonat
  • Arbeitslosenquote im Februar: 3,6 Prozent (±0,0 Prozentpunkte)
  • davon vom Jobcenter betreut (SGB II): 3.264 Menschen, 44 Personen oder 1,4 Prozent mehr zum Vormonat

Stellenangebote

685 neue Stellen wurden im Februar der Arbeitsagentur und den Jobcentern zur Besetzung gemeldet. Das sind 18 oder 2,6 Prozent weniger als im Vormonat. Somit standen den Beratungs- und Vermittlungsfachkräften im Berichtsmonat insgesamt 4.098 zu  besetzende Stellen zur Verfügung.


Kurzarbeit

Im Februar ist die Zahl neuer Anzeigen zur Kurzarbeit im Vergleich zum Vormonat leicht gesunken. Insgesamt zeigten 19 Betriebe für 208 Beschäftigte Kurzarbeit an. Im Januar 2024 waren es 24 Betriebe für 243 Beschäftigte. Für den Monat August 2023 liegen uns endgültige Zahlen vor, da alle Melde- und Abrechnungsfristen zwischenzeitlich abgelaufen sind.

Somit haben 32 Betriebe im August 2023 Kurzarbeit umgesetzt und mit der Agentur für Arbeit abgerechnet. 425 Personen befanden sich in Kurzarbeit.


* Die Bildungszielplanung 2024 für Ostwürttemberg finden Sie unter folgendem Link:

https://www.arbeitsagentur.de/vor-ort/aalen/institutionen/bildungszielplanung