Arbeitslosigkeit
Im April können wir üblicherweise von einer Frühjahrsbelebung am Arbeitsmarkt sprechen – diese zeigt sich uns aber in diesem Jahr sehr verhalten. Mit einem Minus von 104 Personen verzeichnete die Region Ostwürttemberg im April erneut einen leichten Rück-gang an Arbeitslosen. Insgesamt waren im Berichtsmonat 9.849 Personen arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote liegt weiterhin bei 3,9 Prozent. Eine überdurchschnittlich hohe Bestandsminderung zeigt sich bei den Arbeitslosen im Alter von 15 bis unter 25 Jahren. „Der Ostwürttembergische Arbeitsmarkt ist weiterhin stark, doch die saisonübliche Belebung bleibt aus“, startet Claudia Prusik, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Aalen, mit ihren Ausführungen zum aktuellen Arbeitsmarktbericht. „Auch in Baden-Württemberg können wir einen eher verhaltenen Trend feststellen – es waren insgesamt nur 529 Personen weniger von Arbeitslosigkeit betroffen als im Vormonat“, so Prusik. Insgesamt konnten im April in Ostwürttemberg 832 Personen ihre Arbeitslosigkeit durch Aufnahme einer neuen Beschäftigung beenden. Das sind absolut 82 mehr als noch im März. Dem gegenüber haben im April 1.021 Personen ihren Arbeitsplatz verloren. Das sind absolut 202 Personen mehr als im Vormonat. „Auch wenn die saisonübliche Frühjahrsbelebung nicht wie erhofft ist, muss man die momentane Situation als Gesamtes betrachten: Ostwürttemberg ist eine starke Region und das müssen wir bei den täglichen Herausforderungen zu unserem Vorteil nutzen. Steigende Beschäftigungszahlen und eine anhaltend hohe Nachfrage an Arbeitskräften treiben uns täglich auf der Suche nach guten individuellen Lösungen an“, so Prusik. In diesem Zusammenhang wollen wir alle regionalen Unternehmen nochmals auf zwei Themen aufmerksam machen:
Job-Turbo
„Zum einen möchte ich auf unsere Aktivitäten bei der Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten aufmerksam machen (Job-Turbo) und bei Betrieben dafür werben, auch diesen Personenkreis bei ihren Überlegungen der Stellenbesetzung mit einzubeziehen. Hier setzen wir in unserem Agenturbezirk neben der ganz individuellen Beratung und Vermittlung unter anderem auf verschiedene branchenspezifische Vermittlungsaktionen, die wir in Kooperation mit dem Jobcenter Heidenheim und dem Jobcenter Ostalbkreis durchführen. Nach einer ersten Phase der Orientierung und des grundständigen Deutscherwerbs, ist jetzt der nächste und wichtige Schritt für unsere Region, dieses Potenzial für unseren Arbeits- und Fachkräftebedarf auch mit Blick auf unsere demografische Entwicklung zu nutzen und den Einstieg dieser Menschen in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt gegebenenfalls durch berufsbegleitende (Sprach-) Fördermöglichkeiten zu flankieren und damit gelungen zu integrieren. So kann und soll ein „Win-Win“ für beiden Seiten daraus werden“, erklärt Prusik.
Fachkräfteeinwanderungsgesetz – Stufe 2 am 01.03. in Kraft getreten
Am 01. März 2024 ist die zweite Stufe in Kraft getreten. Die Neuerungen erleichtern es, den Menschen aus Drittstaaten in Deutschland zu arbeiten. Gleichzeitig profitieren damit die Arbeitgeber von weniger Bürokratie und kürzeren Verfahren. Lassen Sie sich hierüber gerne durch uns – den Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit Aalen beraten!
Ausbildungsmarkt
Am regionalen Ausbildungsmarkt herrscht noch viel Bewegung. Von Oktober bis April haben regionale Ausbildungsbetriebe 3.724 Ausbildungsstellen gemeldet. Auf Seiten der Jugendlichen meldeten sich 1.913 Ausbildungssuchende bei der Agentur für Arbeit, um gemeinsam mit der Berufsberatung nach einem passenden Ausbildungsplatz zu suchen. „Wer noch immer nach einem Ausbildungsplatz sucht, darf sich gerne bei meiner Berufsberatung melden. Und wer Lust auf eine Berufsausbildung abseits des Mainstreams hat, sollte am 16. Mai um 16:00 Uhr in unserem Berufsinformationszentrum der Agentur für Arbeit in Aalen vorbeikommen – dort werden bei der neuen monatlich stattfindenden Veranstaltungsreihe „ICH kann das! DU auch?“ diese interessanten Berufsbilder vorgestellt: Fachangestellte:r Bädertechnik, Fachkraft Wasserversorgungstechnik und Anlagenmechaniker:in Sanitär-, Heizung- und Kältetechnik.
Arbeitsagentur und Jobcenter
In der Agentur für Arbeit Aalen, mit den Geschäftsstellen Bopfingen, Ellwangen, Schwäbisch Gmünd und Heidenheim, werden 4.722 Personen betreut. 5.127 Personen werden derzeit vom Jobcenter Heidenheim und dem Jobcenter Ostalbkreis betreut, was einen Anteil von 52,1 Prozent an allen Arbeitslosen ausmacht.
Landkreise
Heidenheim
• 3.569 Arbeitslose (1.663 Frauen, 1.906 Männer), 48 Personen oder 1,3 Prozent weniger zum Vormonat
• Arbeitslosenquote im April: 4,8 Prozent (±0,0 Prozentpunkte)
• davon vom Jobcenter betreut (SGB II): 1.909 Personen, 12 Personen oder 0,6 Prozent mehr zum Vormonat
Ostalbkreis
• 6.280 Arbeitslose (2.940 Frauen, 3.340 Männer), 56 Personen oder 0,9 Prozent weniger zum Vormonat
• Arbeitslosenquote im April: 3,5 Prozent (±0,0 Prozentpunkte)
• davon vom Jobcenter betreut (SGB II): 3.218 Menschen, 21 Personen oder 0,7 Prozent mehr zum Vormonat
Stellenangebote
664 neue Stellen wurden im April der Arbeitsagentur und den Jobcentern zur Besetzung gemeldet. Das sind 150 oder 18,4 Prozent weniger als im Vormonat. Somit standen den Beratungs- und Vermittlungsfachkräften im Berichtsmonat insgesamt 4.035 zu besetzende Stellen zur Verfügung.
Kurzarbeit
Im April ist die Zahl neuer Anzeigen zur Kurzarbeit im Vergleich zum Vormonat gesunken.
Insgesamt zeigten 22 Betriebe für 212 Beschäftigte Kurzarbeit an. Im März 2024 waren es 19 Betriebe für 329 Beschäftigte. Für den Monat Oktober 2023 liegen uns endgültige Zahlen vor, da alle Melde- und Abrechnungsfristen zwischenzeitlich abgelaufen sind.
Somit haben 36 Betriebe im Oktober 2023 Kurzarbeit umgesetzt und mit der Agentur für Arbeit abgerechnet. 457 Personen befanden sich in Kurzarbeit.
*Informationen zum Fachkräfteeinwanderungsgesetz 2.0 finden Sie unter folgendem Link:
https://www.arbeitsagentur.de/presse/2024-07-fachkraefteeinwanderungsgesetz-stufe-2-mit-erleichterungen-fuer-berufserfahrene