Vereinbarung für mehr Weiterbildung in Ostwürttemberg

05.07.2024 | Presseinfo Nr. 42

 

Die Transformation und der demografische Wandel stellen die Betriebe und die Beschäftigten vor große Herausforderungen. Viele Arbeitsplätze werden sich stark verändern, manche werden wegfallen, neue werden entstehen. Gleichzeitig bieten sich dadurch große Chancen für mehr Ausbildung, Qualifizierung und Karriere. 

Damit diese Chancen auch genutzt werden können, haben die regionale IG Metall, die Bezirksgruppe Ostwürttemberg des Verbandes der Metall- und Elektroindustrie Baden-Württemberg e.V. (Südwestmetall) und die Agentur für Arbeit Aalen - ergänzend zur Zukunftsoffensive Ostwürttemberg - eine Vereinbarung für mehr Weiterbildungsbeteiligung der Beschäftigten in Ostwürttemberg geschlossen. 

 

„Die Transformation des Arbeitsmarkts ist eine große Aufgabe, aber sie bietet eben auch gute Chancen! Es kommt jetzt auf eine kluge Vernetzung aller Akteure an, um nachhaltige Lösungen gegen den Fachkräftemangel parat zu haben und die Qualifizierungsoffensive voranzutreiben, damit wir möglichst viele Menschen bei der Transformation mitnehmen. Klar ist: der Weg wird nicht einfach sein! Wir müssen viele verschiedene Hebel in Bewegung setzen, um ein gutes Gesamtergebnis zu erreichen. Aber: Wenn wir unsere Hausaufgaben gemeinsam mit allen Netzwerkpartnern engagiert und kreativ angehen, dann werden wir die Nase vorn haben. Wir haben in Ostwürttemberg gute Voraussetzungen, den Wandel erfolgreich zu gestalten und die Chancen der Digitalisierung zu nutzen: Motivierte und gut ausgebildete Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und innovative Unternehmen. 

Ich freue mich sehr über die heute geschlossene Vereinbarung. Zeigt sie doch, wie gut die Zusammenarbeit zwischen den Netzwerkpartnern funktioniert. Wir alle haben das Ziel die Beschäftigten in Ostwürttemberg, egal auf welcher Qualifikationsstufe, mit den Fähigkeiten auszustatten, die für ihre Arbeit von heute und morgen von maßgeblicher Relevanz sind. Wir werden die Synergien mit unseren Partnern vor Ort nutzen und dabei mit unserem Beratungs- und Förderangebot, sowie mit Sonderaktionen und Veranstaltungen für mehr Transparenz sorgen, damit das Thema Qualifizierung möglichst in jeden Winkel der Unternehmen vordringt“, so Claudia Prusik, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Aalen.

 

"Als Arbeitgeberverband liegt uns die kontinuierliche Weiterbildung der Beschäftigten in unseren Betrieben schon immer am Herzen. Nur durch eine ständige Anpassung und Erweiterung von Wissen und Kompetenzen gelingt es, den technologischen und qualitativen Vorsprung unserer Produkte und Produktionsprozesse zu halten. Auch deshalb haben wir bereits 2001 mit der IG Metall die erste Version des Tarifvertrags zur Qualifizierung für die Beschäftigten in der Metall- und Elektroindustrie Baden-Württemberg abgeschlossen. Die nun abgeschlossene Kooperationsvereinbarung setzt dieses Engagement für die Weiterbildung fort. Die aktuellen Veränderungen in der Antriebstechnologie, in der Mobilität insgesamt, bei der Energiewende oder auch neue Entwicklungen wie die Künstliche Intelligenz unterstreichen die Notwendigkeit, das eigene Know-How auszubauen oder sich in neue Themenfelder einzuarbeiten. Ziel der Kooperationsvereinbarung ist es, uns allen nochmals die enorme Bedeutung von Weiterbildung ins Gedächtnis zu rufen und die Nutzung der zahlreichen Qualifizierungsmaßnahmen in der Region weiter zu erhöhen. Ich bin überzeugt, dass wir damit einen guten Baustein für eine auch zukünftig erfolgreiche Region Ostwürttemberg liefern“, so Markus Kilian, Geschäftsführer SÜDWESTMETALL Bezirksgruppe Ostwürttemberg.

 

„Die sozial-ökologische Transformation prägt unsere Zeit und bringt tiefgreifende Veränderungen mit sich. Zugang zu qualitativ hochwertiger Aus- und Weiterbildung für alle ist eine wichtige Forderung hierfür und dies nicht nur im Rahmen der Transformation; jedoch ist lebensbegleitendes Lernen unter Anbetracht der fortwährenden Veränderung der Arbeitswelten entscheidender denn je. Qualifizierung im Rahmen der Transformation kann oftmals das Erlernen komplett neuer Tätigkeiten, aber auch die Nutzung von neuen Methoden und Werkzeugen bedeuten. Entscheidend auch für die Bereitschaft der Beschäftigten diesen lebensbegleitenden Lernweg zu gehen, ist u.a. das Wissen darum, wie das Zielbild und die damit verbundene eigene Perspektive aussieht. Die Kooperation mittels der Vereinbarung WEITERbilden, WEITERkommen in Ostwürttemberg ist ein wichtiger Schritt für die Unterstützung der Beschäftigten und den Erhalt, wie Ausbau unserer lebenswerten Region der Talente und Patente“, so Tamara Hübner, Erste Bevollmächtigte der IG Metall Aalen & Schwäbisch Gmünd.

 

 „Die zunehmende Dynamik in einer sich stark im Wandel befindlichen Arbeitswelt, getrieben durch Megatrends wie Klimaneutralität, Dekarbonisierung, vernetztes Arbeiten u.v.m., kurzum – der Transformation - machen es erforderlich, dass Beschäftigte durch permanente Erhaltungs- und Anpassungsqualifizierungen, vielleicht gar einer kompletten beruflichen Neuorientierung, Schritt halten, um den Status einer begehrten und gesuchten Fachkraft aufrechtzuerhalten. Dies erfordert die Bereitschaft von Arbeitnehmern und Arbeitgebern gleichermaßen, den Veränderungsprozess aktiv zu gestalten, um den Wandel in eine neue in die Zukunft gerichtete, nachhaltige Arbeitswelt zu meistern. Bei all den Neuerungen, die auf die Arbeitswelt zukommen, ist es unerlässlich, dass diese durch die Kooperationspartner breit getragen, gefördert und etabliert werden. Die Region Ostwürttemberg, mit all ihren Unternehmen und Beschäftigten, hat schon mehrfach unter Beweis gestellt, dass sie in der Lage ist, neue Wege zu gehen, die Strukturen anzupassen, um auch in Zukunft ein Garant für gute Arbeit, Innovation und Fortschritt zu sein. Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass uns das auch jetzt wieder gelingen wird“, so Tobias Bucher, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Heidenheim.