Arbeitslosigkeit
„Ich freue mich, dass wir im September im Bezirk der Agentur für Arbeit Aalen 2,9 Prozent weniger arbeitslos gemeldete Menschen haben, als noch im August. Es sind absolut 315 weniger und damit 10.388 arbeitslose Personen in Ostwürttemberg. Gleichzeitig schlägt sich jedoch die schwache Wirtschaftsentwicklung am Arbeitsmarkt nieder, denn wir verzeichnen im Vergleich zum Vorjahr eine Zunahme um 860 Personen oder 9,0 Prozent für den gesamten Agenturbezirk. Blickt man auf die zwei Landkreise, so stellt sich dies für den Landkreis Heidenheim (+12,2 Prozent) noch stärker dar“, so startet Claudia Prusik, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Aalen, ihre Ausführungen zum aktuellen Arbeitsmarkt.
Die Arbeitslosenquote ging um 0,1 Prozentpunkte auf 4,0 Prozent zurück. Sie liegt damit auch weiterhin unter dem Schnitt von Baden-Württemberg mit 4,3. Vor einem Jahr lag die Aalener-Agenturbezirks-Quote bei 3,7 Prozent. Im Vergleich zu den beiden Landkreisen hebt sich der Ostalbkreis im September positiver ab, da wir hier 4,3 Prozent Arbeitslose weniger haben als noch im August, während wir im Landkreis Heidenheim nur einen Rückgang von 0,4 Prozent zu verzeichnen haben und die Arbeitslosenquote bei 4,9 Prozent stagniert, während sie im Ostalbkreis nunmehr bei 3,7 Prozent liegt.
Betrachten wir die Arbeitsmarktdynamik bei den Zu- und Abgängen aus der Erwerbstätigkeit, so haben sich im September 1.010 Personen aus Erwerbstätigkeit arbeitslos gemeldet, 25 oder 2,4 Prozent weniger als noch im August und 117 oder 13,1 Prozent mehr als im September vor einem Jahr. Dem gegenüber steht die Zahl der Menschen, die eine neue Arbeit aufnehmen konnten mit 799 Personen. Dies sind 251 bzw. 45,8 Prozent mehr als zum Vormonat und nur 7 Personen weniger (0,9 Prozent) als im Vorjahr.
Diese leicht anziehende Dynamik ist saisonal üblich und aufgrund der konjunkturellen Lage auch erfreulich. Unternehmen und Betriebe stellten nach den Ferien wieder ein, Ausbildungsabsolventinnen und -absolventen fanden eine Anschlussbeschäftigung und Schulabgänger-innen und Schulabgänger beginnen sukzessive eine Ausbildung oder ein Studium. Grundsätzlich ist der Arbeitsmarkt weiter aufnahmefähig und die Einstellungsbereitschaft bei vielen Unternehmen nach wie vor vorhanden. Allerdings setzte sich am Stellenmarkt die etwas gedämpfte Entwicklung der Vormonate fort. Im September waren 4.125 Arbeitsstellen im Bestand, das sind 563 (-12,0 Prozent) weniger als zum Vorjahr. „In Summe ist der Bedarf an Arbeits- und Fachkräften, an offenen Stellen gemessen, zwar etwas nachlassend aber weiterhin hoch. Erfreulicherweise stellen wir fest, dass das bestehende Personal in den Unternehmen in der Regel gehalten wird,“ sagt Claudia Prusik. „Dies ist meines Erachtens ein Verhalten mit Weitblick, da es mit Blick auf die Demografie immer herausfordernder wird, Arbeits- und Fachkräfte zu finden. Die Betriebe, welche konjunkturellen Schwankungen ausgesetzt sind, versuchen in der Regel zum Beispiel mit Hilfe des Kurzarbeitergeldes, diese Schwankungen abzufangen und damit bestehendes Personal zu halten und dort wo angezeigt, auch zu qualifizieren. Zum Stichwort Qualifizierung freuen wir uns, gemeinsam mit beiden Jobcentern - Ostalbkreis und Landkreis Heidenheim – mit unserer ganz aktuellen Bildungszielplanung Ostwürttemberg1 die Transformation am Arbeitsmarkt mitzugestalten und die Menschen in der Region bedarfsgerecht zu qualifizieren.“ so Prusik.
Arbeitsagentur und Jobcenter
In der Agentur für Arbeit Aalen, mit den Geschäftsstellen Bopfingen, Ellwangen, Schwäbisch Gmünd und Heidenheim, werden 5.010 Personen betreut.
5.378 Personen werden derzeit vom Jobcenter Heidenheim und dem Jobcenter Ostalbkreis betreut, was einen Anteil von 51,8 Prozent an allen Arbeitslosen ausmacht.
Landkreise
Heidenheim
- 3.701 Arbeitslose (1.742 Frauen, 1.959 Männer), 13 Personen oder 0,4 Prozent weniger zum Vormonat
- Arbeitslosenquote im September: 4,9 Prozent (±0,0 Prozentpunkte)
- davon vom Jobcenter betreut (SGB II): 1.985 Personen, 1 Person oder 0,1 Prozent weniger zum Vormonat
Ostalbkreis
- 6.687 Arbeitslose (3.075 Frauen, 3.612 Männer), 302 Personen oder 4,3 Prozent weniger zum Vormonat
- Arbeitslosenquote im September: 3,7 Prozent (-0,1 Prozentpunkte)
- davon vom Jobcenter betreut (SGB II): 3.393 Menschen, 83 Personen oder 2,4 Prozent weniger zum Vormonat
Stellenangebote
777 neue Stellen wurden im September der Arbeitsagentur und den Jobcentern zur Besetzung gemeldet. Dies bedeutet einen Rückgang um 310 oder 28,5 Prozent gegenüber dem Vormonat. Somit standen den Beratungs- und Vermittlungsfachkräften im Berichtsmonat insgesamt 4.125 zu besetzende Stellen zur Verfügung.
Kurzarbeit
Die Agentur für Arbeit Aalen unterstützt von Kurzarbeit betroffene Unternehmen und Betriebe mit einer neuen, volldigitalisierten und sicheren Übergabemöglichkeit von Kurzarbeitergeldanträgen2 einschließlich der Abrechnungslisten aus einer zertifizierten Lohnabrechnungssoftware: Digital, schnell und sicher. Wir bitten alle Unternehmen und Betriebe, diesen Weg zu nutzen.
Im September ist die Zahl neuer Anzeigen zur Kurzarbeit in Ostwürttemberg im Vergleich zum Vormonat gesunken. Insgesamt zeigten 16 Betriebe für 180 Beschäftigte Kurzarbeit an. Im August 2024 waren es 17 Betriebe für 524 Beschäftigte.
Für den Monat März 2024 liegen endgültige Zahlen vor, da alle Melde- und Abrechnungsfristen zwischenzeitlich abgelaufen sind. Somit haben 52 Betriebe im März 2024 Kurzarbeit umgesetzt und mit der Agentur für Arbeit abgerechnet. 1.069 Personen befanden sich in Kurzarbeit.
Weitere Daten zum Ausbildungsmarkt
Zwar hat das Ausbildungsjahr offiziell schon begonnen, dennoch sind noch viele Unternehmen und Betriebe in unserer Region auf der Suche nach Nachwuchs. Ein verspäteter Einstieg ist daher immer noch problemlos möglich. „Alle, die noch Interesse an einem Ausbildungsplatz für 2024 haben und auch alle, die bereits fürs kommende Jahr eine Ausbildung suchen oder noch Unterstützung bei der Berufswahl benötigen, sind herzlich dazu eingeladen, sich bei meiner Berufsberatung zu melden! Diese hilft ihnen in allen Fragen rund um das Thema Ausbildung weiter! Ich empfehle allen Ausbildungsplatzsuchenden, sich jetzt mit dem Smartphone eine Ausbildung zu sichern3 oder einen Online-Termin4bei der Berufsberatung zu vereinbaren. Auch die Unternehmen und Betriebe, die ihre Ausbildungsplätze dato noch nicht besetzen konnten, können sich jederzeit an uns wenden. Wir beraten sie gerne darüber, wie Stellen alternativ besetzt werden können – zum Beispiel mit Menschen, die sich beruflich neu orientieren möchten“, so Prusik einladend.
Hinweis:
Die Zahlen zum abgeschlossenen Beratungsjahr 2023/2024 auf dem Ausbildungsmarkt veröffentlichen wir wie gewohnt zu einem gesonderten Termin im November.