Schritt für Schritt sei die Arbeitslosigkeit im Verlauf der vergangenen Monate zurückgegangen, berichtete der Agenturleiter. Im Jahresschnitt lag die Arbeitslosenquote in 2021 bei 4,7 Prozent und erreichte damit innerhalb der letzten zehn Jahre einen Tiefstand. Nur in 2019 lag die Arbeitslosenquote noch niedriger. Dass der Arbeitsmarkt so robust reagiert habe, sei unter anderem auf die Kurzarbeit zurückzuführen, erklärt Fahnemann: „Das Kurzarbeitergeld hat als Rettungsschirm dafür gesorgt, dass Unternehmen ihre Beschäftigten in der Regel halten und Entlassungen vermeiden konnten“. Henning Rehbaum sieht das genauso und sagte: „Wir können froh sein, dass wir dieses Instrument haben. Kurzarbeit ist besser als Jobverlust. Viele andere Länder beneiden uns um dieses Instrument zur Stabilisierung von Jobs und Unternehmen. Auch wenn die Kurzarbeit für jeden Betroffenen mit einer schwierigen Situation und finanziellen Einbußen verbunden ist.“
Mit der Erholung am Arbeitsmarkt wuchsen auch die Chancen für junge Menschen. „Die Jugendarbeitslosigkeit erreichte im vergangenen Jahr ein Rekordtief“, konnte der Agenturchef berichten. „Das ist eine erfreuliche und wichtige Entwicklung“, betonte Markus Höner. Jeder junge Mensch, der hier seinen Beruf ausübt und seinen Lebensmittelpunkt behält, sei ein Gewinn, führte Fahnemann aus. Denn bereits jetzt sei klar, dass sich die Fachkräftesituation deutlich verschärfen werde. So scheidet in den kommenden 10 Jahren mehr als ein Fünftel der Beschäftigten aus dem Arbeitsleben aus und wechselt in den Ruhestand. Gleichzeitig rücken nicht genügend junge Menschen nach. „Hier entsteht eine große Lücke“, macht Fahnemann deutlich. „Sie zu schließen wird eine der größten Herausforderungen am Arbeitsmarkt“.
Dabei gebe es trotz der hohen Nachfrage der Unternehmen nach neuen Arbeitskräften immer noch Menschen, die den Sprung in eine Beschäftigung nicht schaffen. „Angesichts der Fachkräfteengpässe in vielen Branchen und Berufen ist das eine Situation, für wir gemeinsam mit unseren Partnern am Arbeitsmarkt mit Nachdruck Lösungen entwickeln müssen und wollen“, unterstrich Fahnemann. In vielen Fällen seien Weiterbildungen und Qualifizierungen der Schlüssel, um am Arbeitsmarkt Fuß fassen zu können. „Hier investieren wir in hohem Maß in Beratung und Förderung“, berichtete der Agenturchef. „Neben Arbeitsuchenden und Arbeitslosen nehmen wir dabei auch die Unternehmen und ihre Beschäftigten in den Blick und unterbreiten auch dort Weiterbildungsangebote“. Die Politiker begrüßten diesen Ansatz. „Wenn unsere Region im wirtschaftlichen Wettbewerb bestehen möchte, brauchen wir Unternehmen, die mit der zunehmenden Digitalisierung Schritt halten und gut ausgebildete Fachkräfte“, so ihr Fazit.