Ende April standen diesen Ausbildungsangeboten noch 978 Bewerberinnen und Bewerber gegenüber, die nach einem passenden Ausbildungsplatz suchen. Rein rechnerisch kann damit jeder unversorgte Bewerber unter 2 Ausbildungsstellen wählen.
Von den 2.290 Jugendlichen, die sich seit Oktober vergangenen Jahres als Bewerber bei der Berufsberatung der Arbeitsagentur Ahlen-Münster gemeldet haben, konnten bereits 1.312 einen Ausbildungsvertrag unterschreiben oder planen ein Studium oder einen weiteren Schulbesuch.
Der Ausbildungsmarkt in der Stadt Münster
Gute Chancen für Jugendliche – Schwierige Nachwuchssuche für Betriebe
Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die aktuell einen Ausbildungsplatz für diesen Sommer suchen, haben weiterhin zahlreiche Möglichkeiten. Rein rechnerisch stehen jedem noch unversorgtem Jugendlichen 2,86 unbesetzte Ausbildungsplätze gegenüber. „Das zeigt deutlich, dass sich der Ausbildungsmarkt immer stärker zu einem Bewerbermarkt entwickelt. Das Ausbildungsangebot ist deutlich größer als die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber“, berichtet Joachim Fahnemann, Leiter der Agentur für Arbeit Ahlen-Münster. So meldeten die Unternehmen in Münster seit Oktober des vergangenen Jahres 1.907 offene Ausbildungsstellen. Ende April waren davon noch 1.090 Ausbildungsplätze unbesetzt. Demgegenüber haben in den vergangenen Monaten insgesamt 868 Jugendliche die Berufsberatung der Arbeitsagentur in Anspruch genommen, um sich bei der Suche nach einer Ausbildungsstelle unterstützen zu lassen, 98 weniger mehr als im vergangenen Jahr. 381 davon suchen auch weiterhin nach einer passenden Ausbildungsstelle.
Für die Ausbildungsbetriebe sei die Entwicklung eine große Herausforderung, unterstreicht Fahnemann. Sie müssten immer mehr für ihr Unternehmen und ihre Ausbildungsmöglichkeiten werben, um junge Menschen zu erreichen und zu begeistern. "Die demografische Entwicklung führt dazu, dass weniger junge Menschen auf den Ausbildungsmarkt treffen", erklärt er. "Zudem entscheiden sich zahlreiche Jugendliche für einen weiteren Schulbesuch", ergänzt er. "Das kann grundsätzlich eine gute Wahl sein, wenn man so einen höheren Abschluss erzielen und dadurch seinen beruflichen Wunsch umsetzen möchte", sagt Fahnemann. Doch nicht immer verbesserten sich so die Chancen auf eine Ausbildung, so sein Hinweis: "Jugendlichen stehen bereits mit dem ersten Schulabschluss zahlreiche Ausbildungsmöglichkeiten in attraktiven Berufen offen".
Er rät jungen Menschen daher dazu, Kontakt zur Berufsberatung aufzunehmen und sich über die eigenen individuellen Möglichkeiten und Wege zum passenden Beruf zu informieren. Zu viel Zeit sollten sich Bewerberinnen und Bewerber, die gerne im Sommer in die Ausbildung einsteigen möchten, allerdings nicht lassen: "In vielen Unternehmen sind die Auswahlverfahren bereits in vollem Gange. Deshalb sollten sich junge Menschen nun intensiv um ihre Berufswahl kümmern, Kontakt zu Unternehmen aufnehmen und sich bewerben“, so Fahnemann.
Der Ausbildungsmarkt im Kreis Warendorf
Noch viele offene Ausbildungsstellen für Jugendliche
891 offene Ausbildungsstellen waren Ende April im Kreis Warendorf noch bei der Agentur für Arbeit gemeldet. "Damit stehen Jugendlichen, die im Sommer in die Ausbildung einsteigen möchten, sehr viele Chancen offen", unterstreicht Joachim Fahnemann, Leiter der Agentur für Arbeit Ahlen-Münster. "Zahlreiche Unternehmen in der Region setzen auf die Ausbildung junger Menschen und engagieren sich sehr, um ihnen eine berufliche Zukunft zu ermöglichen", berichtet der Agenturleiter. So meldeten die Betriebe seit Oktober 1.464 offene Ausbildungsstellen bei der Agentur für Arbeit. Passende Bewerberinnen und Bewerber zu finden, werde für die Arbeitgeber aber zunehmend schwieriger, denn die Zahl der Jugendlichen nimmt aus demografischen Gründen weiter ab. "Damit stehen dem Ausbildungsmarkt immer weniger junge Menschen zur Verfügung", erklärt Fahnemann. "Darüber hinaus hält der Trend zum weiteren Schulbesuch an", ergänzt er.
Insgesamt 1.422 Jugendliche und junge Erwachsene haben sich seit Oktober 2022 bei der Berufsberatung der Arbeitsagentur gemeldet, um sich bei der Berufswahl und der Suche nach einem passenden Ausbildungsplatz unterstützen zu lassen. Damit ging die Zahl der Ausbildungsbewerber gegenüber dem Vorjahr um 2,6 Prozent zurück.
Ausbildungsbetriebe stünden damit bei der Suche nach passenden Bewerberinnen und Bewerbern vor wachsenden Herausforderungen, so Fahnemann. "Sie müssen noch intensiver für ihr Unternehmen und ihre Ausbildungsangebote werben".
Ende April waren kreisweit noch 597 Bewerberinnen und Bewerber, die für diesen Sommer eine Ausbildungsstelle suchen, bei der Berufsberatung der Arbeitsagentur gemeldet. Rein rechnerisch konnte jeder Bewerber damit unter 1,49 Ausbildungsstellen wählen. Häufig passe das Angebot an Ausbildungsberufen zu den Wünschen der Jugendlichen. Dennoch sei bei den Bewerberinnen und Bewerbern Flexibilität gefragt, so Fahnemann. Wer sich nicht nur auf einen einzigen Beruf festlege, sondern auch Alternativen in Betracht zöge, könne seine Chancen auf einen passenden Berufseinstieg deutlich steigern. Er rät dazu, sich bei der Orientierung über offene Ausbildungsstellen an die Berufsberatung zu wenden. Zu lange sollten Jugendliche nicht mehr mit ihrer Berufswahl und der Ausbildungsstellensuche warten: "Auch wenn es noch vielfältige Möglichkeiten am Ausbildungsmarkt gibt, sollten sich junge Menschen, die weiterhin einen Ausbildungsplatz wünschen, jetzt mit Nachdruck darum kümmern, Unternehmen anzusprechen und Bewerbungen zu schreiben. Denn die Auswahlverfahren haben natürlich schon begonnen“, erklärt der Agenturleiter.