Im Vergleich zum Vorjahr war die Arbeitslosigkeit im nun abgelaufenen Monat um 2.554 Personen höher als noch vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote lag vor einem Jahr mit 4,4 Prozent um 0,7 Prozentpunkte niedriger als im aktuellen Berichtsmonat.
Im Juni ist die Nachfrage nach neuen Arbeitskräften gesunken. So meldeten die Personalverantwortlichen von Unternehmen und Verwaltungen 1.012 neue freie Stellen bei der Agentur für Arbeit Ahlen-Münster und damit 241 weniger als im Vormonat. Damit sind es 216 weniger als noch vor einem Jahr. Der Bestand an insgesamt bei der Arbeitsagentur gemeldeten Stellen sank um 1.753 Stellen und liegt aktuell bei 6.490 offenen Stellen.
Der Arbeitsmarkt in Münster
Sommerpause am Arbeitsmarkt
Im Juni ist die Arbeitslosigkeit in Münster leicht gestiegen. Insgesamt waren 8.576 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, und damit 101 mehr als im Mai. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich um 0,1 Prozentpunkte und lag zuletzt bei 4,8 Prozent. Die aktuelle Entwicklung sei für die Jahreszeit recht typisch, sagt Joachim Fahnemann, Leiter der Agentur für Arbeit Ahlen-Münster: "In den Sommermonaten steigt die Zahl der Arbeitslosen häufig leicht an. So melden sich beispielsweise junge Menschen, die nach Ende ihrer Ausbildung eine neue Beschäftigung suchen, übergangsweise arbeitslos", erklärt er. Im Juni waren in Münster 659 Jugendliche und junge Erwachsene unter 25 Jahren arbeitslos gemeldet, 7 mehr als im Mai. Ein Anstieg der Arbeitslosenzahlen hänge teilweise auch mit dem Beginn der Urlaubszeit zusammen: "In manchen Fällen verschieben sich Einstellungsprozesse während der Ferien und werden erst nach den Betriebsferien angestoßen", führt Fahnemann aus.
Im Vergleich zum Vorjahr erhöhte sich die Arbeitslosigkeit. So waren vor einem Jahr in der Stadt Münster mit 7.535 noch 1.041 Menschen weniger arbeitslos gemeldet als im Juni 2023. Die Arbeitslosenquote lag zu diesem Zeitpunkt um 0,5 Prozentpunkte niedriger als zurzeit. Weiterhin mache sich hier vor allem der Zuzug der Menschen bemerkbar, die vor dem Krieg in der Ukraine geflüchtet sind und hier Unterstützung und eine Arbeitsstelle suchen. "Wenn man von diesem außergewöhnlichen Effekt absieht, ist die Situation auf dem Arbeitsmarkt weiterhin auf einem guten Niveau stabil", so die Einordnung von Fahnemann.
Neben der Urlaubszeit wirkten sich allerdings auch konjunkturelle Unsicherheiten und vor allem Fachkräfteengpässe auf dem Arbeitsmarkt auf die Personalnachfrage der Unternehmen aus, berichtet der Agenturchef. So meldeten die Personalverantwortlichen im Juni 571 neue offene Stellenangebote, 96 weniger als im Mai. Insgesamt waren 3.199 offene Stellenangebote bei der Arbeitsagentur gemeldet und damit 80 weniger als im Vormonat. "Häufig finden Arbeitgeber nicht die Bewerberinnen und Bewerber mit den passenden Qualifikationen", so Fahnemann. Bei einigen Personalverantwortlichen führe das dazu, dass Arbeitgeber kein Stellengebot meldeten, obwohl sie Personalbedarf haben, so Fahnemann. "Die Lücke bei den Anforderungen kann nur mit Weiterbildungen und Qualifizierungsmaßnahmen verringert werden", ergänzt er. "Daher beraten wir intensiv zu Fortbildungen und Förderungen und ermöglichen am Arbeitsmarkt gefragte Qualifizierungsmaßnahmen, um Menschen eine dauerhafte berufliche Perspektive zu geben und den Fachkräftebedarf zu decken. Dazu arbeiten wir eng mit allen Netzwerkpartnern am Arbeitsmarkt zusammen". Insgesamt 673 Frauen und Männer nahmen im Juni in Münster an einer beruflichen Weiterbildung teil, 126 mehr als im Juni des vergangenen Jahres.
Der Arbeitsmarkt im Kreis Warendorf
Arbeitslosigkeit steigt spürbar
Die Zahl der Arbeitslosen im Kreis Warendorf ist im Juni spürbar angestiegen. Insgesamt waren 8.582 Menschen arbeitslos gemeldet, 245 mehr als im Mai. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich um 0,1 Prozentpunkte auf zuletzt 5,3 Prozent. Für die Jahreszeit typisch stieg die Jugendarbeitslosigkeit leicht an. "Junge Menschen, die nach ihrer Ausbildung eine neue Stelle suchen, melden sich nach den Abschlussprüfungen übergangsweise arbeitslos", erklärt Joachim Fahnemann, Leiter der Agentur für Arbeit Ahlen-Münster. Insgesamt waren im Juni 889 Jugendliche und junge Erwachsene unter 25 Jahren arbeitslos gemeldet, 18 mehr als im Mai.
Im Vergleich zum Vorjahr lag die Arbeitslosigkeit zuletzt deutlich höher. Aktuell waren im Kreis Warendorf 1.513 Menschen mehr arbeitslos gemeldet als im Juni 2022. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um 0,8 Prozentpunkte. "Der Zuzug von Menschen aus der Ukraine, die vor dem Krieg geflüchtet sind und hier Unterstützung und eine Beschäftigung suchen, macht sich hier weiterhin bemerkbar", erläutert Fahnemann.
"Der Arbeitsmarkt ist weiterhin auf einem guten Niveau und reagiert stabil auf die konjunkturellen Unsicherheiten", berichtet der Agenturleiter. Die zunehmenden Fachkräfteengpässe am Arbeitsmarkt stellten aber viele Unternehmen vor Herausforderungen. "In der Erwartung, keine passend qualifizierten Bewerberinnen oder Bewerber finden zu können, melden manche Arbeitgeber einige Stellenangebote nicht, obwohl sie Personal suchen", berichtet Fahnemann. So meldeten die Unternehmen im Kreisgebiet im Juni 441 neue offene Stellen, 145 weniger als im Mai. Insgesamt waren 3.291 Stellenangebote bei der Agentur für Arbeit gemeldet, 113 weniger als im Vormonat. "Da sich der größte Teil der Stellenausschreibungen an ausgebildete Fachkräfte richtet, gibt es hier häufig eine Lücke zwischen dem Angebot an Arbeitsstellen und den Qualifikationen der Arbeitsuchenden und Arbeitslosen", macht Fahnemann deutlich. "Umso wichtiger sind Weiterbildungen und Qualifizierungen", ergänzt er. "Um mehr Transparenz über die Bildungsmöglichkeiten und damit verbundenen Jobchancen zu ermöglichen, arbeiten wir eng mit unseren Partnern am Arbeitsmarkt zusammen", sagt Fahnemann und führt aus: "Wir beraten Arbeitsuchende, Arbeitnehmer sowie Betriebe intensiv und ermöglichen am Arbeitsmarkt gefragte Qualifizierungsmaßnahmen, um Menschen eine dauerhafte berufliche Perspektive zu geben und den Fachkräftebedarf zu decken". Insgesamt 535 Frauen und Männer nahmen im Juni im Kreis Warendorf an einer beruflichen Weiterbildung teil, 55 mehr als im Juni des vergangenen Jahres.
Der Arbeitsmarkt im Münsterland
Die Arbeitslosenquote im Münsterland bewegt sich derzeit nur gering. So lag sie im Juni bei 4,4 Prozent und ist damit den dritten Monat in Folge unverändert. Die Zahl der arbeitslos gemeldeten Personen stieg hingegen gegenüber dem Vormonat um 840 Personen und lag damit bei 42.207.
Der Blick auf die Bezirke der einzelnen Arbeitsagenturen im Münsterland zeigte überall einen leichten Anstieg der Arbeitslosenquote um 0,1 Prozentpunkte gegenüber dem Vormonat. Daraus ergibt sich eine Arbeitslosenquote von 5,1 Prozent für die Agentur für Arbeit Ahlen-Münster, von 4,4 Prozent für die Arbeitsagentur Rheine und von 3,9 Prozent für die Agentur für Arbeit Coesfeld.
2.254 neue Stellen meldeten die Unternehmen im Juni münsterlandweit bei den Arbeitsagenturen. Damit waren es 306 weniger als noch im Mai dieses Jahres. Insgesamt sind damit zuletzt 17.149 freie Stellen bei den Arbeitsagenturen gemeldet gewesen.