Digitalisierung, Work-Life-Balance, Fachkräfteengpässe, Globalisierung und demografischer Wandel: Die Arbeitswelt ist im Wandel. Das hat Auswirkungen sowohl auf das Erwerbsleben vieler Menschen als auch auf die Personalstrategien in Unternehmen. "Arbeitnehmer wechseln heutzutage ihre Arbeitsstelle häufiger und sie müssen sich immer öfter an neue Prozesse und Technologien anpassen", berichtet Fahnemann. Wer sich nicht ständig weiterbilde, verpasse schnell den Anschluss. Denn, so der Arbeitsmarktexperte: "Einfachere Arbeitsabläufe und Tätigkeiten können zunehmend automatisiert werden. Gesucht werden dann Fachkräfte, die anspruchsvollere Aufgaben übernehmen können". Schon jetzt richten sich mehr als zwei Drittel aller gemeldeten Stellenangebote an Bewerberinnen und Bewerber mit einer abgeschlossenen Berufs- oder Hochschulausbildung. "Weiterbildungen und Qualifizierungen werden daher immer wichtiger", ergänzt er. Damit verbunden sei ein höherer Bedarf an individueller Beratung.
Das gelte auch für die Beratung von Personalverantwortlichen. Angesichts dessen, dass in den kommenden Jahren die Generation der Baby-Boomer in den Ruhestand wechselt, werde für Arbeitgeber die Frage, wie sie ihren Fachkräftebedarf decken können, immer drängender. "Mit Standardlösungen können diese Herausforderungen nicht bewältigt werden. Es braucht auf das jeweilige Unternehmen und die speziellen Bedarfe ausgerichtete Beratungs- und Unterstützungsangebote", betont der Agenturleiter.
"Mit dem Qualifizierungschancengesetz der Regierung von Angela Merkel gibt es gute Rahmenbedingungen, um die Veränderungen am Arbeitsmarkt zu bewältigen und Arbeitnehmer wie Arbeitgeber passend zu unterstützen", betont Henning Rehbaum. Er ist sicher, dass dies gut gelingen kann, wenn die verschiedenen Partner am Arbeitsmarkt kooperieren. "Den Wandel der Arbeitswelt zu gestalten ist eine Herausforderung, die das Zusammenspiel verschiedener Partner mit ihren unterschiedlichen Sichtweisen und Aufgabenfeldern benötigt", sagt Rehbaum. Das sieht auch Joachim Fahnemann so. Die Arbeitsagentur Ahlen-Münster setze daher seit einiger Zeit unter anderem auf die sogenannte hybride Beratung. "Das bedeutet, dass wir zusätzliche Partner mithilfe von Videotechnik und Bildschirmen in die Beratungsgespräche integrieren. So können wir beispielsweise Bildungsträger zuschalten, wenn es um Fragen der beruflichen Weiterbildung geht", erläutert Fahnemann. Auch mit anderen Organisationen und Arbeitsmarktpartnern werde diese Form der Beratung bereits erfolgreich umgesetzt. Henning Rehbaum ist sicher, dass dies einen großen Mehrwert für die Kundinnen und Kunden der Arbeitsagentur hat. "Wenn wir zukunftsfähig sein wollen, müssen wir es den Menschen ermöglichen, ihre Potenziale zu entfalten, und die Unternehmen dabei unterstützen, ihren Arbeitskräftebedarf zu decken", sagt er. Die Arbeitsagentur Ahlen-Münster leiste dazu einen wichtigen Beitrag, so Rehbaum.
