Der Arbeitsmarkt im Januar

 

 

31.01.2023 | Presseinfo Nr. 9

Im Januar verzeichnete die Agentur für Arbeit Ahlen-Münster einen weiteren Anstieg der Arbeitslosigkeit. 16.841 Männer und Frauen waren im Agenturbezirk arbeitslos gemeldet, 1.175 mehr als im Dezember. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,3 Prozentpunkte auf 5 Prozent.

 

Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Zahl der Arbeitslosen deutlich erhöht. Im Januar 2021 lag die Arbeitslosenquote noch bei 4,4 Prozent, das sind 0,6 Prozentpunkte unter dem Wert des aktuellen Monats. Die Arbeitslosigkeit stieg gegenüber dem Vorjahr um 2.055 Personen.

 

Die Unternehmen meldeten 1.070 neue freie Stellen, 214 weniger als im Dezember und 246 weniger als im Januar des letzten Jahres. Insgesamt standen den Experten der Agentur für Arbeit Ahlen-Münster 6.778 Stellenangebote zur Vermittlung zur Verfügung. Das waren 52 mehr als im Dezember, aber 731 weniger als im Januar des vergangenen Jahres.

 

Der Arbeitsmarkt in Münster

Arbeitslosigkeit steigt saisonbedingt

 

Im Januar stieg die Zahl der Arbeitslosen in Münster. Insgesamt 8.449 Männer und Frauen waren arbeitslos gemeldet, 311 mehr als im Dezember. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 692 Arbeitslose mehr. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich gegenüber dem Vormonat um 0,2 Prozentpunkte auf zuletzt 4,8 Prozent. Im Januar vor einem Jahr betrug die Arbeitslosenquote noch 4,4 Prozent. Die Zunahme der Arbeitslosigkeit entspreche einem normalen, saisontypischen Anstieg, erklärt Joachim Fahnemann, Leiter der Agentur für Arbeit Ahlen-Münster. „Zum Ende eines Jahres laufen in manchen Fällen befristete Arbeitsverträge aus, so dass sich die Betroffenen arbeitslos melden müssen. Zudem wird in einigen Branchen witterungsbedingt weniger Personal benötigt. Das führt regelmäßig zu einer steigenden Arbeitslosigkeit zum Jahreswechsel“.

Seit dem Beginn des Ukraine-Kriegs hatte die Arbeitslosigkeit bereits in den vergangenen Monaten stetig zugenommen, weil Menschen, die aus den Krisengebieten nach Deutschland geflüchtet sind, sich im kommunalen Jobcenter melden, um Unterstützung bei der Suche nach einer Arbeitsstelle zu erhalten. "Daher liegt die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zu den Vorjahren auf einem insgesamt höheren Niveau. Die Entwicklung ist aber dennoch weitgehend saisontypisch", führt Fahnemann aus.

 

So stieg die Jugendarbeitslosigkeit im Januar leicht an. Insgesamt 661 unter 25-Jährige waren arbeitslos gemeldet, 23 mehr als im Dezember. Grund ist, dass nach den Abschlussprüfungen in einigen Ausbildungsgängen nicht alle Absolventen in den Betrieben übernommen werden und sich dann übergangsweise arbeitslos melden. "Auch das ist eine jahreszeitlich typische Entwicklung. In der Regel handelt es sich um eine kurze Phase der Arbeitslosigkeit, denn junge Menschen mit einer abgeschlossenen Ausbildung sind am Arbeitsmarkt gefragt", so Fahnemann.

 

So war der Bedarf der Unternehmen an neuem Personal auch im Januar anhaltend hoch. Insgesamt 3.166 offene Stellenangebote waren bei der Arbeitsagentur gemeldet. "Allerdings zeigt sich aktuell bei den Arbeitgebern eine gewisse Zurückhaltung, wenn es um neue Stellenmeldungen geht", berichtet der Agenturleiter. "Manche Personalverantwortliche warten zunächst die weitere wirtschaftliche Entwicklung ab", ergänzt er. Im zurückliegenden Monat meldeten die Unternehmen und Verwaltungen 560 neue freie Stellen bei der Agentur für Arbeit, 186 weniger als im Dezember und 44 weniger als im Januar 2021. Viele offene Jobangebote gab es im Handel, hier waren 503 Stellen gemeldet. 240 Stellenangebote gab es im Gesundheitswesen, beispielsweise in Krankenhäusern und Arztpraxen. Im Baugewerbe gab es 180 offene Stellenangebote.

 

Der Arbeitsmarkt im Kreis Warendorf

Mehr Arbeitslose zu Jahresbeginn

 

Im Kreis Warendorf verzeichnete die Agentur für Arbeit Ahlen-Münster im Januar einen Anstieg der Arbeitslosenzahlen. Zu Jahresbeginn waren 8.392 Männer und Frauen arbeitslos gemeldet, das waren gegenüber dem Vormonat 864 mehr. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich ebenfalls und lag zuletzt bei 5,3 Prozent, 0,5 Prozentpunkte höher als im Dezember. „Hier macht sich der Wintereinbruch in den vergangenen Wochen bemerkbar“, erklärt Joachim Fahnemann, Leiter der Agentur für Arbeit Ahlen-Münster. „In witterungsabhängigen Berufen kann zum Teil nicht mehr gearbeitet werden, das führt in den Wintermonaten zu Entlassungen und einem kurzfristigen Anstieg der Arbeitslosigkeit“, ergänzt er. Ein weiterer Grund für die Entwicklung am Arbeitsmarkt seien auslaufende befristete Arbeitsverhältnisse. „Auch dies ist nicht überraschend. Im Januar melden sich regelmäßig mehr Menschen arbeitslos, weil ihr zeitlich begrenztes Arbeitsverhältnis endet“, erläutert der Arbeitsmarktexperte. Dazu kämen junge Menschen, die nach Beendigung ihrer Ausbildung nicht im Betrieb übernommen werden. Dementsprechend stieg auch die Jugendarbeitslosigkeit im Kreisgebiet an. Im Januar waren 795 unter 25-Jährige arbeitslos gemeldet, 98 mehr als im Dezember.

 

Joachim Fahnemann betont, dass die Lage am Arbeitsmarkt weiterhin stabil ist: Zwar läge die Zahl der Arbeitslosen insgesamt auf einem höheren Niveau als in den Vorjahren. "Dies ist aber auf nicht auf einer Trendwende am Arbeitsmarkt zurückzuführen", betont Fahnemann. Vielmehr hatte die Arbeitslosigkeit seit Beginn des Ukraine-Kriegs in den vergangenen Monaten stetig zugenommen, weil Menschen, die aus den Krisengebieten nach Deutschland geflüchtet sind, sich im kommunalen Jobcenter melden, um Unterstützung bei der Suche nach einer Arbeitsstelle zu erhalten. "Die Entwicklung ist aber grundsätzlich saisontypisch", führt der Agenturleiter aus. So stieg die Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vorjahr um 1.363 Personen. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich im Vergleich zu Januar 2022 um 0,9 Prozent.

 

Nach wie vor hoch ist der Bestand an offenen Stellen, die Arbeitgeber aus dem Kreisgebiet bei der Agentur für Arbeit gemeldet haben. Im Januar waren insgesamt 3.612 Arbeitsstellen gemeldet, 55 mehr als im Vormonat. Im aktuellen Monat meldeten die Unternehmen und Verwaltungen 510 neue Stellenangebote, 113 weniger als im Januar und 202 weniger als vor einem Jahr. "Angesichts der weiterhin unsicheren konjunkturellen Situation, die unter anderem durch Lieferengpässe und gestiegene Energiekosten hervorgerufen ist, reagieren Personalverantwortliche bei der Einstellung von neuem Personal teilweise abwartend, wenn es um die Einstellung von neuem Personal geht", erläutert Fahnemann. "Fachkräfte sind aber weiterhin gefragt", ergänzt er. Gesucht wurde vor allem im Handel. Hier waren 364 Stellen gemeldet. Im Maschinenbau gab es 142 offene Stellenangebote, im Baugewerbe waren es 138. Insgesamt 66 Jobangebote gab es im öffentlichen Dienst. 

 

Der Arbeitsmarkt im Münsterland

 

Im Münsterland ist die Arbeitslosigkeit im Januar gegenüber Dezember angestiegen. 42.201 Personen waren im nun abgelaufenen Monat arbeitslos gemeldet. Damit waren es 2.670 weniger als noch im Vormonat. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,3 Prozentpunkte auf 4,4 Prozent. Gegenüber dem Vorjahresmonat liegt die Arbeitslosenquote aktuell um 0,5 Prozentpunkte höher.

 

In allen drei Arbeitsagenturen im Münsterland ist die Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vormonat gestiegen. So betrug die Arbeitslosenquote im Bezirk der Agentur für Arbeit Ahlen-Münster im Januar 5 Prozent und damit 0,3 Prozentpunkte mehr als noch im Dezember. Die Arbeitsagentur Rheine verzeichnete einen Anstieg um 0,2 Prozentpunkte auf nun 4,7 Prozent. Ebenfalls um 0,2 Prozentpunkte ist die Arbeitslosenquote im Bezirk der Agentur für Arbeit Coesfeld angestiegen. Dort beträgt sie nun 3,8 Prozent.

 

Im Januar meldeten die Unternehmen im Münsterland 2.271 neue freie Stellen bei den Arbeitsagenturen. Insgesamt sind damit münsterlandweit 17.529 freie Stellen gemeldet. Das sind 172 weniger als im Vormonat. Dennoch ist die Nachfrage nach neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern immer noch auf einem hohen Niveau.