Es ist eine der drängendsten Herausforderungen der Zukunft: Dem Arbeitsmarkt gehen zunehmend die Arbeitskräfte aus. "Die demografische Entwicklung können wir zwar nicht aufhalten. Aber wir können gemeinsam dafür sorgen, vorhandene Chancen am Arbeitsmarkt zu nutzen und neue Lösungswege zu entwickeln", unterstreicht Joachim Fahnemann. Er ist sich sicher, dass es dazu starke Partnerschaften braucht und hebt in diesem Zusammenhang die besonders gute Zusammenarbeit zwischen Arbeitsagentur und Jobcenter hervor. "Wir haben eine sehr vertrauensvolle Kooperation, die wir fortführen und weiter ausbauen möchten", pflichtet Kai John bei.
Ein Beispiel sei die überregionale Fachkräfte- und Weiterbildungsmesse "future@WORK", die beide Organisationen gemeinsam mit weiteren Partnern im Januar ins Leben gerufen haben. "Mit dem neuartigen Veranstaltungskonzept konnten wir schon im ersten Aufschlag mehr als 3.500 Arbeitsuchende mit Weiterbildungseinrichtungen und Arbeitgebern aus der Region zusammenbringen", berichtet John und kündigt die Fortsetzung der Messe im Januar 2025 an. Dem Thema Qualifizierung messen Fahnemann und John besondere Bedeutung bei: "Vielen Menschen bleibt eine dauerhafte berufliche Perspektive verschlossen, weil ihre Kenntnisse nicht zu den Anforderungen am Arbeitsmarkt passen", erklärt Jobcenterleiter John. Gleichzeitig haben Fachkräfteengpässe große Auswirkungen für die Unternehmen. "Hier braucht es eine konzertierte Herangehensweise, um gemeinsam passende Weiterbildungsangebote zu schaffen, die zur Nachfrage der Betriebe in der Region passen", so Fahnemann. Er verweist als Beispiel auf die zusammen umgesetzte Fachkräfteinitiative zur Gewinnung von Busfahrerinnen und Busfahrern für den öffentlichen Personennahverkehr im Kreisgebiet.
Ein besonderes Anliegen ist es Fahnemann und John außerdem, Jugendliche mit unterschiedlichen Startbedingungen beim Einstieg in die Arbeitswelt zu unterstützen. Dazu arbeiten Jobcenter und Arbeitsagentur bereits seit längerem in der Jugendberufsagentur zusammen. "Für junge Menschen ist es nicht immer leicht, die passenden Ansprechpartner zu finden, wenn es um Fragen zu Ausbildung und Arbeit geht. Daher bieten wir Jugendlichen mit der Jugendberufsagentur eine Anlaufstelle, in der wir zusammen die verschiedenen Anliegen klären", erläutert Fahnemann. Das erspare den jungen Menschen nicht nur viele Wege: "Die Zusammenarbeit in der Jugendberufsagentur ermöglicht uns auch eine ganzheitliche Beratung, die neben der beruflichen Orientierung beispielsweise auch sozialpädagogische Unterstützung umfassen kann", ergänzt John. Aus Sicht von Joachim Fahnemann und Kai John ist das ein zukunftsweisender Weg, den beide weiter ausbauen wollen. "Wir möchten damit den einzelnen Jugendlichen mit seinen individuellen Bedürfnissen noch mehr in den Mittelpunkt rücken und ihnen so den Weg in den Beruf ebnen", so der Agenturleiter. Denn, so sind sich John und Fahnemann einig: "Wir brauchen jeden jungen Menschen am Arbeitsmarkt".