Der Arbeitsmarkt im Juli 2024

Im Juli ist die Arbeitslosigkeit im Bezirk der Agentur für Arbeit Ahlen-Münster erneut angestiegen. Insgesamt 18.402 Frauen und Männer waren arbeitslos gemeldet, 287 mehr als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote blieb unverändert. Sie lag zuletzt bei 5,3 Prozent. 

31.07.2024 | Presseinfo Nr. 46

Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Arbeitslosigkeit um 544 Personen. Die Arbeitslosenquote verändert sich jedoch nicht. Sie lag auch im Juli 2023 bei 5,3 Prozent

Die Nachfrage der Unternehmen nach neuen Arbeitskräften ist im Juli gestiegen. Die Personalverantwortlichen von Unternehmen und Verwaltungen meldeten 908 neue freie Stellen bei der Agentur für Arbeit Ahlen-Münster und damit 115 mehr als im Juni, aber 239 weniger als noch vor einem Jahr. Insgesamt waren im Juli 5.498 offene Stellenangebote gemeldet.

Der Arbeitsmarkt in Münster

Saisontypische Entwicklung am Arbeitsmarkt

Saisontypisch ist die Arbeitslosigkeit im Juli leicht gestiegen. Insgesamt 9.293 Menschen waren im Juli arbeitslos gemeldet, 290 mehr als im Juni. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich um 0,1 Prozentpunkte und lag zuletzt bei 5,1 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl der Arbeitslosen um 299 Personen. Die Arbeitslosenquote lag im Juli 2023 noch bei 5 Prozent und damit um 0,1 Prozentpunkte unter dem aktuellen Wert. "In den Sommermonaten verzeichnen wir regelmäßig einen Anstieg der Arbeitslosigkeit", sagt Christian König, operativer Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Ahlen-Münster. "Manche befristete Beschäftigungsverhältnisse laufen zum Ende des Halbjahres aus", nennt er als einen Grund für die Entwicklung. "Hinzu kommen die Abschlussprüfungen in verschiedenen Ausbildungsgängen. Nicht immer können oder möchten die Absolventen im Ausbildungsbetrieb bleiben. Sie melden sich dann übergangsweise arbeitslos", erklärt der stellvertretende Agenturleiter. Er geht davon aus, dass die jungen Menschen zügig eine neue Beschäftigung finden: "Für die Unternehmen sind sie attraktive Bewerberinnen und Bewerber. Sie bringen das frisch erworbene Wissen aus der Ausbildung mit und haben noch ein umfangreiches Berufsleben vor sich", führt König aus. Angesichts der demografischen Entwicklung, aufgrund derer in vielen Betrieben bereits Fachkräfte in größerer Zahl in den Ruhestand wechseln, hätten Ausbildungsabsolventen grundsätzlich gute Chancen am Arbeitsmarkt.

Dies bestätige auch die gestiegene Nachfrage der Unternehmen nach neuen Arbeitskräften, so König. Insgesamt 546 neue offene Stellenangebote meldeten die Betriebe und Verwaltungen im Juli bei der Agentur für Arbeit, 58 mehr als im Juni. Insgesamt standen Arbeitsuchenden und Arbeitslosen 2.632 gemeldete Jobangebote zur Verfügung. Ein Plus an offenen Stellen gab es insbesondere im öffentlichen Dienst. Die Verwaltungen meldeten im Juli 150 neue Stellenangebote. "Der öffentliche Dienst ist zum einen ein wichtiger Sektor in der Stadt. Zum anderen macht sich der demografische Wandel hier besonders bemerkbar", berichtet Christian König und erklärt weiter: "In den kommenden zehn Jahren wechselt rund ein Drittel der Beschäftigten im öffentlichen Dienst in den Ruhestand. Diese Entwicklung hat schon eingesetzt. Daher entsteht hier schon jetzt ein erhöhter Personalbedarf". 

Allerdings sei es für Unternehmen immer schwieriger, passende Bewerberinnen und Bewerber zu finden. "Am Arbeitsmarkt gibt es eine große Lücke zwischen den Jobanforderungen und den Qualifikationen der Arbeitsuchenden", legt König dar. Rund 85 Prozent aller in Münster ausgeschriebenen Stellen richten sich an Kandidatinnen und Kandidaten mit einer abgeschlossenen Berufs- oder Hochschulausbildung. Demgegenüber bringt aber mehr als die Hälfte aller Arbeitslosen keinen Berufsabschluss mit. "Umso wichtiger ist es, dass sich die Betroffenen mit dem Thema Weiterbildung auseinandersetzen, um die Chancen, die der Arbeitsmarkt bietet, nutzen zu können", so König. 

Der Arbeitsmarkt im Kreis Warendorf

Arbeitskräftenachfrage steigt

"Die Sommermonate bringen häufig auch eine Pause bei der Einstellungsbereitschaft der Unternehmen mit sich. In den Personalabteilungen ist Urlaubszeit und oft beginnt die Suche nach neuem Personal erst nach den Ferien wieder. Das war im zurückliegenden Monat anders. Die Unternehmen und Verwaltungen im Kreisgebiet haben uns mehr freie Stellenangebote gemeldet als im Juni", berichtet Christian König, operativer Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Ahlen-Münster. Insgesamt wurden im Juli 362 neue offene Stellenangebote bei der Arbeitsagentur gemeldet, 57 mehr als im Vormonat. 

Viele neue Jobangebote gab es im Bereich der Arbeitnehmerüberlassung. Angesichts der bislang schwierigen konjunkturellen Lage sei dies ein Zeichen einer beginnenden leichten Aufhellung am Arbeitsmarkt, erklärt König: "Wächst in verarbeitenden Unternehmen die Auftragslage, greifen einige zunächst auf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Zeitarbeitsunternehmen zurück. Bleibt die Auslastung der Betriebe hoch, können daraus feste und dauerhafte Arbeitsverhältnisse in den entleihenden Firmen werden. Darin liegen also durchaus Chancen für Arbeitsuchende und Arbeitslose", führt er aus. Insgesamt waren 2.866 offene Stellenangebote bei der Arbeitsagentur gemeldet, 101 weniger als im Vormonat.

Im Juli waren kreisweit 9.109 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 3 weniger als im Juni. Die Arbeitslosenquote veränderte sich nicht. Sie lag weiterhin bei 5,6 Prozent. Verglichen mit dem Vorjahr erhöhte sich die Arbeitslosigkeit zuletzt um 245 Personen. Im Juli 2023 waren 8.864 Personen arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote lag im Vorjahr noch bei 5,5 Prozent und damit um 0,1 Prozentpunkte unter dem aktuellen Wert. 

Saisontypisch stieg die Jugendarbeitslosigkeit an. Insgesamt 1.043 Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 15 und 25 Jahren waren arbeitslos gemeldet, 82 mehr als im Juni. "Hier spielen die Abschlussprüfungen in den verschiedenen Ausbildungsberufen eine Rolle. Nicht immer können oder wollen die Auszubildenden nach ihren Prüfungen in den Betrieben übernommen werden. Sie melden sich dann übergangsweise arbeitslos", erläutert König. Aufgrund des demografischen Wandels und der anhaltend hohen Fachkräftenachfrage der Unternehmen gebe es für sie am Arbeitsmarkt gute Chancen, betont er. "Ausbildungsabsolventen bringen aktuelles Wissen mit und haben noch viele Berufsjahre vor sich. Damit sind sie für viele Unternehmen attraktive Bewerberinnen und Bewerber", so König. 

Der Arbeitsmarkt im Münsterland

Die Arbeitslosigkeit im Münsterland ist im Juli gegenüber dem Vormonat vor allem durch saisonale Effekte angestiegen. So waren im nun abgelaufenen Monat 48.312 Menschen arbeitslos gemeldet. Das waren 1.295 mehr als noch im Juni dieses Jahres. Die Arbeitslosenquote stieg dementsprechend von 4,6 Prozent im Vormonat auf 4,7 Prozent im Juni.

Im Juli meldeten die Unternehmen im Münsterland 2.168 freie Stellen bei den Arbeitsagenturen und damit 190 mehr als noch im Vormonat. Insgesamt sind für die Jobsuchenden aktuell 14.731 freie Stellen bei der Arbeitsagentur im Bestand. Der größte Teil davon, nämlich 14.163, sind unbefristete Jobangebote.