Seit Oktober 2023 haben sich 2.770 Bewerberinnen und Bewerber an die Berufsberatung der Agentur für Arbeit Ahlen-Münster gewandt, um Unterstützung bei der Ausbildungsplatzsuche zu erhalten, 87 mehr als im Vorjahreszeitraum. Im gleichen Zeitraum meldeten die Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen im Kreis Warendorf und Münster insgesamt 3.452 Berufsausbildungsstellen für das bald beginnende Ausbildungsjahr. Davon waren im Juli 1.157 Ausbildungsplätze noch unbesetzt. Demgegenüber waren zuletzt 509 Bewerberinnen und Bewerber noch ohne Ausbildungsstelle oder eine andere Alternative. Damit standen Ende Juli jedem Jugendlichen, der jetzt noch einen Ausbildungsplatz sucht, rechnerisch noch 2,3 Ausbildungsstellen zur Verfügung.
Der Ausbildungsmarkt in Münster
Noch viel Auswahl für Ausbildungssuchende
Auch kurz vor dem typischen Ausbildungsbeginn gibt es für junge Menschen, die noch auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz sind, viel Auswahl. Von den 2.006 Ausbildungsstellen, die Unternehmen und Verwaltungen seit Oktober des vergangenen Jahres bei der Agentur für Arbeit gemeldet haben, waren im Juli noch 671 unbesetzt. Besonders groß war das Angebot in kaufmännischen Berufen. So gab es noch 102 Ausbildungsplätze für angehende Verkäuferinnen und Verkäufer sowie für Einzelhandelskaufleute. Auch in Banken, Arzt- und Zahnarztpraxen waren noch zahlreiche Ausbildungsstellen unbesetzt. Gute Chancen gab es außerdem für junge Menschen, die eine Ausbildung im gewerblich-technischen Bereich suchten, beispielsweise als Elektronikerin oder Elektroniker. "Die Auswahl ist auch darüber hinaus noch sehr vielfältig. Letztendlich gibt es noch in fast allen Branchen und Berufen offene Ausbildungsstellen. Selbst wer ein duales Studium sucht, kann noch in diesem Jahr einsteigen", berichtet Christian König, operativer Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Ahlen-Münster.
Von den 1.087 Jugendlichen, die sich seit Oktober des vergangenen Jahres bei der Berufsberatung gemeldet haben, um Unterstützung bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz zu erhalten, haben drei Viertel bereits einen Ausbildungsvertrag unterschrieben oder eine Alternative gefunden. 244 Jugendliche waren Ende Juli weiterhin auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle. Rein rechnerisch standen jedem unversorgten Bewerber damit fast 3 unbesetzte Ausbildungsstellen gegenüber.
Trotzdem sollten junge Menschen, die weiterhin auf der Suche sind, ihre Bewerbungsbemühungen intensivieren, so sein Hinweis. "Die Unternehmen möchten ihre Ausbildungsstellen zügig besetzen und auch die Berufsschule beginnt in Kürze", so König. Er empfiehlt Bewerberinnen und Bewerbern, bei ihrer Suche auch Berufe in Betracht zu ziehen, die sich inhaltlich ähneln. "Das deutsche Bildungssystem ist so durchlässig, dass jungen Menschen nach ihrem ersten Abschluss erneut viele weitere berufliche Wege offenstehen", betont der Experte. Viele Unternehmen bieten Kurzentschlossenen auch Schnupperpraktika: "Diese Gelegenheit sollte man unbedingt nutzen", so König. "Ein Praktikum bietet nicht nur Einblicke in Beruf und Betrieb. Es kann auch die Eintrittskarte zum Ausbildungsplatz sein".
Der Ausbildungsmarkt im Kreis Warendorf
Interesse an Ausbildung nimmt zu
Insgesamt 1.683 Jugendliche und junge Erwachsene haben sich seit Oktober des vergangenen Jahres bei der Berufsberatung der Agentur für Arbeit gemeldet, um Unterstützung bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz zu erhalten. Das waren 38 mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres und sogar 75 mehr als vor zwei Jahren. "Eine Berufsausbildung ist für viele junge Menschen ein attraktiver Einstieg in das Berufsleben", sagt Christian König, operativer Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Ahlen-Münster. Mehr als 80 Prozent der Bewerberinnen und Bewerber haben bereits einen Ausbildungsvertrag unterzeichnet oder ein Alternative gefunden. Insgesamt 285 Jugendliche waren Ende Juli allerdings weiterhin auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz. Den Kopf in den Sand stecken müssten die Betroffenen nicht, betont König: "Auch kurz vor dem typischen Ausbildungsbeginn im August oder September gibt es nach wie vor viele interessante Ausbildungsangebote".
Die Unternehmen und Verwaltungen im Kreisgebiet meldeten sei Oktober des zurückliegenden Jahres insgesamt 1.446 offene Ausbildungsstellen. Davon waren Ende Juli 486 weiterhin zu besetzen. Rein rechnerisch standen damit jedem unversorgten Bewerber noch 1,7 Ausbildungsplätze gegenüber. "Das ist natürlich zunächst ein rein statistischer Wert und bedeutet nicht zwangsläufig, dass alle Jugendlichen, die jetzt noch in die Ausbildung einsteigen möchten, unbedingt die Traum-Ausbildungsstelle finden werden. Aber die Auswahl ist noch sehr vielfältig und interessant" unterstreicht König. Er rät dazu, sich nicht nur auf einen Beruf zu konzentrieren: "Viele Ausbildungsgänge haben ähnliche Inhalte. Hier lohnt es sich, genauer hinzuschauen und auch Alternativen in die Berufswahl einzubeziehen". Die Berufsberatung könne hier unterstützen, fügt er hinzu.
Unter den Top-Ten der unbesetzten Ausbildungsplätze sind besonders kaufmännische Berufe, wie zum Beispiel die Ausbildung für Verkäuferinnen und Verkäufer oder für Einzelhandelskaufleute. Aber auch im Lager, in Arztpraxen oder Kfz-Werkstätten gab es Ende Juli noch offene Stellen. "Selbst bei dualen Studiengängen können sich junge Menschen noch bewerben", berichtet König. Er weist gleichzeitig darauf hin, dass die Unternehmen ihre Auswahlprozesse bald abschließen und ihre noch offenen Ausbildungsplätze zeitnah besetzen möchten: "Daher sollten Jugendliche jetzt ihre Bewerbungsbemühungen noch einmal intensivieren und die Gelegenheit nutzen, kurzfristig in Betriebe hineinzuschnuppern. So lernt man nicht nur die Tätigkeiten und das Unternehmen kennen. Wenn das Praktikum gut verläuft, ist es nicht selten die Eintrittskarte zum Ausbildungsplatz".