"In vielen Fällen braucht es die Mitwirkung unterschiedlicher Partner, Behörden oder Organisationen, wenn es darum geht, unseren Kundinnen und Kunden einen Weg in eine neue Beschäftigung, eine Ausbildung oder eine Weiterbildung zu öffnen", erklärt Joachim Fahnemann, Leiter der Agentur für Arbeit Ahlen-Münster. Bislang mussten sich die Menschen dann auf den Weg machen und Kontakt zu den beteiligten Stellen aufnehmen. "Das nehmen wir unseren Kundinnen und Kunden ab. Sie müssen nicht mehr selbst zu den verschiedenen Ansprechpartnern gehen, sondern wir organisieren, dass diese sozusagen zu den Bürgerinnen und Bürgern kommen", erläutert Fahnemann. Die Arbeitsagentur nutzt dazu hybride Beratungsansätze und Videotechnik, um weitere Akteure und Arbeitsmarktpartner direkt in die Gespräche einzubeziehen. Dazu werden Mitarbeiter der Rentenversicherungen, Kammern, Bildungsträgern oder anderen Organisationen virtuell in die Gespräche dazugeschaltet. "Das ermöglicht eine individuelle Beratung und verkürzt die Prozesse erheblich", erläutert Joachim Fahnemann. Im besten Fall sind in einem Termin alle Fragestellungen geklärt.
"Dieser Ansatz erzielt mit einfachen Mitteln und geringem Aufwand für unsere Kundinnen und Kunden einen sehr großen Mehrwert", ist Roland Schüßler, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion NRW der Agentur für Arbeit, überzeugt. Er betont: "Die Vernetzung mit den Kooperationspartnern auf dem Arbeitsmarkt ist ein entscheidendes Kriterium, um Kundinnen und Kunden eine ganzheitliche, schnelle und wirksame Unterstützung zu bieten." Im Konrad-Adenauer-Haus in Berlin, wo die vernetzte hybride Beratung vorgestellt wurde, fand der Ansatz großen Anklang. Der Bundestagsabgeordnete und CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann zeigte sich beeindruckt von den vorgestellten Beratungskonzepten und lobte die Innovationskraft der Arbeitsagentur Ahlen-Münster: „Solche Ansätze sind genau das, was wir brauchen, um die Herausforderungen der heutigen Arbeitswelt zu meistern. Die Umsetzung dieses Konzepts unter dem Motto „einfach mal machen“ zeigt, wie pragmatische Ansätze erfolgreich sein können". Er kündigte an, die Weiterentwicklung des Konzeptes positiv zu unterstützen: "Es geht darum, die Menschen wieder schneller in Arbeit zu bringen und so dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.“
Die Herangehensweise könne möglicherweise auch in anderen Behörden und Zusammenhängen neue Chancen eröffnen, glaubt der Landtagsabgeordnete für die CDU, Markus Höner. Er hatte den Termin in Berlin organisiert. "Digitalisierung, Automatisierung und demografischer Wandel: Nicht nur die Arbeitswelt steht vor großen Herausforderungen. Diese Entwicklungen haben Auswirkungen auf die gesamte Gesellschaft. Um sie zu bewältigen, braucht es innovative Ansätze", so Höner. Aus Sicht der Abgeordneten könnten hybride Formate, die verschiedene beteiligte Akteure vernetzt, perspektivisch auch in anderen Bereichen zu Bürokratieabbau führen. In der Agentur für Arbeit werde das neue Format bereits an weiteren Standorten erprobt. "Wir haben uns zusammen mit der Arbeitsagentur Ahlen-Münster zum Ziel gesetzt, das zukunftsweisende Beratungssystem weiter zu optimieren und zusätzliche Partner zu gewinnen, um den sich wandelnden Anforderungen der heutigen Arbeitswelt gerecht zu werden und unsere Kundinnen und Kunden und die Arbeitsmarktintegration nachhaltig zu stärken".