Es war ein beeindruckendes Bild. Schon deutlich bevor die Veranstaltung am Freitagmittag ihre Tore im Messe und Congress Centrum Halle Münsterland öffnete, warteten zahlreiche Interessierte auf den Startschuss. Die große Resonanz hat die Erwartungen der Organisatoren aus der Agentur für Arbeit Ahlen-Münster, den Wirtschaftsförderungen und den Jobcentern der Stadt Münster und des Kreises Warendorf deutlich übertroffen. Offenbar habe man mit der Veranstaltung den richtigen Nerv getroffen. Denn mit mehr als 155.000 Beschäftigten, die in den kommenden zehn Jahren den Arbeitsmarkt verlassen und in den Ruhestand wechseln, ist die Fachkräftesicherung für die Unternehmen in der Region eine der drängendsten Herausforderungen am Arbeitsmarkt. Angesichts der immer schnelleren fortschreitenden Digitalisierung und Automatisierung der Arbeitswelt kommt die Frage hinzu, wie es gelingen kann, Weiterbildungsstrategien in Unternehmen zu entwickeln und zu verankern. Mit den Themenbereichen Ankommen, Weiterkommen und Zusammenkommen gab es auf der future@WORK dazu passende Lösungsansätze.
Neuartig sei beispielsweise die überregionale Ausrichtung der future@WORK, betonen die Organisatoren. Ziel sei es, die Stadt und den Landkreis als attraktive Lebens- und Arbeitsregion vorzustellen, um qualifizierte Fachkräfte aus anderen Gegenden anzusprechen. Denn ihre Zuwanderung ist eine wichtige Stellschraube, um die Fachkräftelücke zu schließen und im Wettbewerb mit anderen Regionen zu bestehen, sind sich die Organisatoren sicher.
Im Bereich "Zusammenkommen" trafen an beiden Messetagen dann auch zahlreiche Jobinteressierte auf namhafte Arbeitgeber. Hier wurden unzählige intensive Gespräche geführt. Schon nach den ersten Stunden zog Vera Mentrup, Personalreferentin der Volksbank eG, daher ein positives Zwischenfazit: "Wir suchen in verschiedensten Bereichen Fachkräfte, die sich bei uns einbringen möchten, beispielsweise Mathematikerinnen und Mathematiker, IT-Fachleute oder Beratungskräfte. Das wir mehr als nur Bankkaufleute benötigen, wissen viele Jobsuchende gar nicht. Die Messe bietet eine tolle Gelegenheit, die Karrierechancen bei uns vorzustellen und mit möglichen Kandidatinnen und Kandidaten in den Kontakt zu treten. Wir haben schon einige vielversprechende Gespräche führen können", so Mentrup.
Auch am Ausstellungsstand des St. Josef Stifts Sendenhorst herrschte während der beiden Messetage reger Andrang. In dem Klinikum gibt es ebenfalls eine breite Palette an unterschiedlichen Berufsfeldern, für die Fachkräfte gesucht werden. Der große Briefkasten, in den interessierte Bewerberinnen und Bewerber Karten mit ihren Kontaktdaten werfen konnten, füllte sich schnell und musste immer wieder geleert werden. Anja Heeger, Geschäftsführerin mit den Schwerpunkten Digitalisierung und Personal im St. Josefs Stift, berichtet: "Viele Messebesucherinnen und -besucher sind sehr gut vorbereitet. Sie haben sich im Vorfeld über unser Unternehmen informiert und stellen konkrete Fragen. Einige haben sogar bereits ihren Lebenslauf dabei", so Heeger zufrieden.
Im Bereich "Weiterkommen" der future@WORK bildeten sich an den Ständen der 23 Weiterbildungsträger ebenfalls immer wieder Menschentrauben. Wer sich für eine Qualifizierung interessiert, konnte konkrete Fragen klären und einen Plan für die nächsten beruflichen Schritte schmieden. Ganz im Zeichen der Zukunft standen die zahlreichen Vorträge und Diskussionsrunden auf der zentralen Bühne mitten in der Messehalle. Hier erfuhren Personalverantwortliche und Interessierte zum Beispiel, wie die Generation Z tickt, was einen attraktiven Arbeitgeber ausmacht und wie der Einsatz kollaborativer Robotik die Arbeitswelt verbessern kann. Nach diesen Impulsen und vielen Gesprächen zeigten sich die rund 100 Aussteller am Ende der Messetage zufrieden. Viele verließen die future@WORK mit etlichen neuen Kontakten zu möglichen Bewerberinnen und Bewerbern. Für das Organisationsteam aus der Agentur für Arbeit Ahlen-Münster, den Jobcentern sowie den Wirtschaftsförderungen aus Münster und dem Kreis Warendorf steht daher fest, dass die Fachkräfte- und Weiterbildungsmesse eine Wiederholung bekommen soll.