Von Oktober 2023 bis Ende September 2024 meldeten sich 2.932 Jugendliche und junge Erwachsene bei der Berufsberatung der Agentur für Arbeit Ahlen-Münster, um Unterstützung bei der Suche nach einem passenden Ausbildungsplatz zu erhalten. Das waren 52 mehr als noch vor einem Jahr. Demgegenüber ging die Zahl der gemeldeten Ausbildungsplätze zurück. Die Unternehmen und Verwaltungen in Münster und dem Kreis Warendorf meldeten seit Oktober 3.551 zu besetzende Ausbildungsstellen, 332 weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Rein rechnerisch standen damit jedem Bewerber 1,2 Stellenangebote gegenüber.
Insgesamt waren Ende September noch 363 unbesetzte Ausbildungsstellen bei der Arbeitsagentur gemeldet. Demgegenüber hatten 199 Bewerber noch keinen Ausbildungsplatz oder eine Alternative gefunden.
Der Ausbildungsmarkt in Münster
Ausbildung ist bei jungen Menschen attraktiv
Die Zahl der jungen Menschen, die sich für eine Ausbildung als Start in das Berufsleben entschieden haben, ist in diesem Jahr leicht gestiegen. Insgesamt meldeten sich 1.167 Jugendliche und junge Erwachsene aus Münster bei der Berufsberatung der Arbeitsagentur, um Unterstützung bei der Suche nach einer passenden Ausbildungsstelle zu erhalten, 17 mehr als im Vorjahr. "Eine Ausbildung ist für viele Jugendliche attraktiv. Das ist eine gute Nachricht, denn eine betriebliche Berufsausbildung öffnet zahlreiche Chancen für ein erfolgreiches und erfülltes Berufsleben. Darüber hinaus sind Auszubildende für viele Unternehmen eine wichtige Säule zur Fachkräftesicherung", sagt Joachim Fahnemann, Leiter der Agentur für Arbeit Ahlen-Münster, mit Blick auf das im Herbst begonnene Ausbildungsjahr.
Insgesamt 2.059 offene Ausbildungsplätze meldeten die Arbeitgeber aus Münster von Oktober des vergangenen Jahres bis Ende September bei der Agentur für Arbeit. Das waren 142 weniger als im Vorjahreszeitraum. Dennoch standen jedem Bewerber rein rechnerisch 1,8 Ausbildungsstellen gegenüber. "Damit war die Ausgangslage für junge Menschen auch in diesem Ausbildungsjahr durchaus positiv", berichtet Fahnemann. "Viele Bewerberinnen und Bewerber konnten unter mehreren Angeboten wählen und ihre Ausbildung in ihrem Wunschberuf beginnen." So ist 91 Prozent der Bewerberinnen und Bewerber der nächste Schritt von der Schule in Richtung Ausbildung, weiterführende Schule oder Studium gelungen. Unter den Jugendlichen, die bei der Arbeitsagentur gemeldet waren, hat der Trend zu einem weiteren Schulbesuch dabei leicht abgenommen. Insgesamt 16 Prozent der Bewerberinnen und Bewerber haben statt einer Ausbildung diesen Weg gewählt, vor einem Jahr waren es noch 18 Prozent.
Insgesamt 92 Bewerberinnen und Bewerber waren Ende September noch ohne Ausbildungsplatz oder Alternative. Ihnen standen 203 unbesetzte Ausbildungsstellen gegenüber. Unter den noch offenen Ausbildungsplätzen waren viele Angebote im Einzelhandel, in Büroberufen, sowie in Arzt- oder Zahnarztpraxen. Auch für Jugendliche, die zum Ausbildungsstart noch keinen Ausbildungsplatz gefunden haben, gäbe es damit weiterhin Perspektiven, betont Fahnemann. So seien einige Unternehmen offen, auch zum jetzigen Zeitpunkt noch mit einer Ausbildung zu beginnen. Andere Alternativen könnten berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen oder eine Einstiegsqualifizierung sein. "Wir unterstützen jeden jungen Menschen beim Weg in das Berufsleben", unterstreicht der Agenturleiter.
Der Ausbildungsmarkt im Kreis Warendorf
Interesse an Berufsausbildung ist gewachsen
Im kürzlich begonnenen Ausbildungsjahr haben sich im Kreis Warendorf insgesamt 1.765 junge Menschen bei der Berufsberatung der Agentur für Arbeit Ahlen-Münster gemeldet, um Unterstützung bei der Suche nach einem passenden Ausbildungsplatz zu erhalten. Das waren 45 mehr als im Vorjahreszeitraum und 63 mehr als vor zwei Jahren. Gleichzeitig meldeten die Unternehmen und Verwaltungen im Kreisgebiet von Oktober 2023 bis Ende September dieses Jahres 1.492 offene Ausbildungsplätze, 190 weniger als im Vorjahreszeitraum. Rein rechnerisch standen jedem Bewerber damit 0,8 Ausbildungsstellen gegenüber.
Das gesunkene Angebot an Ausbildungsplätzen sei Ausdruck der aktuell unsicheren konjunkturellen Lage, ordnet Joachim Fahnemann, Leiter der Agentur für Arbeit Ahlen-Münster, ein. Er fügt hinzu: "Die Ausbildungsbereitschaft der Unternehmen im Kreisgebiet ist nach wie vor hoch und liegt deutlich über dem NRW-Schnitt. Für viele Betriebe ist die Ausbildung von jungen Menschen weiterhin ein wichtiger Baustein zur Fachkräftesicherung".
Daher sei die Ausgangslage für junge Menschen auf ihrem Weg in das Berufsleben auch im aktuellen Ausbildungsjahr grundsätzlich gut gewesen, unterstreicht Fahnemann. So ist fast allen Bewerberinnen und Bewerbern der gewünschte weitere Weg von der Schule in eine Ausbildung, eine weiterführende Schule oder ein Studium gelungen. "In vielen Fällen hat das Ausbildungsangebot der Unternehmen auch zu den Wünschen der jungen Menschen gepasst", zieht Fahnemann Bilanz. So standen die Ausbildung für Industriekaufleute, Kaufleute für Büromanagement oder Einzelhandelskaufleute bei den jugendlichen Bewerberinnen und Bewerbern hoch im Kurs. Hier gab es im jetzt begonnenen Ausbildungsjahr auch in entsprechender Anzahl Ausbildungsplätze.
Doch nicht immer konnten Arbeitgeber ihre Ausbildungsstellen besetzen. Ende September waren kreisweit noch 160 Ausbildungsangebote zu vergeben. Damit stieg die Zahl der unbesetzten Ausbildungsstellen gegenüber dem Vorjahr um 60. Gleichzeitig waren 107 Bewerberinnen und Bewerber Ende September noch ohne einen Ausbildungsplatz oder Alternative. "Das zeigt, dass es nach wie vor eine Herausforderung ist, Unternehmen und junge Menschen passend zusammenzubringen", berichtet Fahnemann. Hier sei von beiden Seiten Flexibilität gefragt: "Unser Bildungssystem ist so durchlässig, dass oft viele verschiedene Wege zum Ziel führen. So ähneln sich die Inhalte in manchen Ausbildungsgängen. Jugendliche sollten daher auch alternative Ausbildungsberufe in Betracht ziehen, um ihren Wunschberuf zu realisieren", so Fahnemann. Auf Seiten der Unternehmen sei es wünschenswert, dass auch Kandidatinnen und Kandidaten eine Chance erhalten, die nicht alle Anforderungen komplett erfüllten. Junge Menschen, die noch keine Ausbildungsstelle gefunden haben, könnten auch weiterhin auf die Unterstützung der Arbeitsagentur zählen, so Fahnemann.