Winter lässt Arbeitslosenzahlen vorübergehend ansteigen

* Etwa 7.600 Menschen sind aktuell ohne Job, 700 mehr als im Dezember, aber 1.400 weniger als im Januar des Vorjahres * Über 1.000 neue Arbeitslosmeldungen aus Erwerbstätigkeit in einem Monat lassen Arbeitslosigkeit ansteigen *Der Anstieg der Arbeitslosigkeit ist auf überwiegend saisonale Gründe zurückzuführen und meist nur von kurzer Dauer *Arbeitslosenquote klettert auf 4,5 Prozent

01.02.2022 | Presseinfo Nr. 3

Sven Schulze, Agenturchef der Arbeitsagentur Annaberg-Buchholz erklärt die aktuelle Entwicklung:

„In den vergangenen Wochen haben sich im Erzgebirgskreis über tausend Menschen arbeitslos melden müssen, weil sie über die Winterzeit freigesetzt wurden oder ihre Befristungen zum Jahresende ausgelaufen sind. Die Arbeiten im Straßenbau, aber auch im Baugewerbe und im Garten- und Landschaftsbau ruhten größtenteils. Gleichzeitig konnten sich rund 350 Menschen in Erwerbstätigkeit abmelden. Der Anstieg im Januar ist für mich jedoch nicht besorgniserregend, weil er in üblichem Umfang stattfand und die Arbeitsmarktsituation im Erzgebirge recht stabil ist. Im Frühjahr zieht der Arbeitsmarkt erfahrungsgemäß wieder an – spätestens dann kommt es zu erneuten Einstellungen und damit zu einem Rückgang der Arbeitslosigkeit. Aktuell ist die Arbeitskräftenachfrage stabil. Viele Unternehmen suchen Personal – zurzeit stehen über 3.000 freie Arbeitsangebote zur Besetzung bereit. Nach wie vor sichert auch Kurzarbeit in erheblichem Umfang viele Arbeitsplätze in der Region. Wer diese Zeit intensiv nutzen möchte, den unterstützen wir mit individuellen Qualifizierungen“, sagt Sven Schulze.

Überblick

Die Zahl der Arbeitslosen hat sich zu Beginn des Jahres deutlich erhöht. Im Januar sind 7.586 Menschen ohne Arbeit, 695 mehr als vor vier Wochen.

Der höchste Anstieg vollzog sich im Rechtskreis der Arbeitsagentur (+ 560 Personen oder 22 Prozent ggü. VM). Saisonale Faktoren, die zu dem Anstieg der Arbeitslosigkeit im Winter geführt haben, waren beispielsweise witterungsbedingte Kündigungen - da Außenarbeiten nicht mehr in vollem Umfang ausgeübt werden konnten -  und zum Jahresende 2021 ausgelaufene Befristungen.

Die Arbeitslosenquote steigt auf aktuell 4,5 Prozent, nachdem sie im Vormonat bei 4,1 und im Vorjahr bei 5,2 Prozent lag.

Unternehmen melden weniger Angebote

Der Arbeitgeberservice der Arbeitsagentur hat in den letzten vier Wochen 362 Stellen neu aufgenommen, das sind 97 weniger als im Dezember 2021. Der Rückgang zum Vormonat vollzog sich in nahezu allen Branchen, lediglich im Verarbeitenden Gewerbe (+24), allen voran die Metallbe- und verarbeitende Industrie und im Baugewerbe (+13) konnte ein leichter Zuwachs verzeichnet werden.

Der Stellenbestand liegt aktuell bei 3.133 und damit um ein Viertel über dem Vorjahr (+622 Offerten). Die meisten Stellenmeldungen verzeichneten Verarbeitendes Gewerbe (804), Personaldienstleister (554), Gesundheits- und Sozialwesen (439), Baugewerbe (368) und Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen (244).

Region Zschopau mit niedrigster Quote

Die Arbeitslosigkeit ist gegenüber dem Vormonat in allen Regionen angestiegen. Dabei ordnet sich die Geschäftsstelle Zschopau (3,8 Prozent) auf dem vordersten Platz innerhalb des Erzgebirgskreises ein. Stollberg (4,0 Prozent), Marienberg (4,3) und die Hauptagentur Annaberg-Buchholz (4,7 Prozent) bleiben unter der Fünf-Prozent-Marke. Die Region Aue folgt mit 5,0 Prozent und Schwarzenberg hat mit einer Quote von 5,1 Prozent die ungünstigste Quote im Agenturbezirk.

Kurzarbeit sichert Beschäftigung

Im Januar 2022 wurden 186 neue Anzeigen für 1.418 Personen in Kurzarbeit gestellt. Im Dezember waren es 309 Anzeigen für 2.338 Arbeitnehmer/innen und im Januar 2021 623 Anzeigen für 3.928 Arbeitnehmer/innen. Die meisten Betriebe, die Kurzarbeit angezeigt haben, sind im Gastgewerbe, im Dienstleistungsgewerbe und im Verarbeitenden Gewerbe zu finden. 

Ausbildungssuchenden stehen über 1.000 Angebote zur Verfügung 

Ende Januar waren 1.146 Ausbildungsstellen auf der Grundlage des Berufsbildungsgesetzes (BBiG) bei der Arbeitsagentur Annaberg-Buchholz gemeldet, das sind 87 Angebote mehr als letztes Jahr um die Zeit (+ 8,2 Prozent).  948 Jugendliche werden intensiv von den Berufsberater/innen bei der Berufswahl unterstützt (+ 36 oder 3,9 Prozent).

„Die Situation auf dem Ausbildungsmarkt zeigt sich im Januar recht positiv. Jugendliche können bereits jetzt aus einer Vielzahl an dualen Ausbildungsangeboten wählen. Darüber hinaus gibt es zahlreiche schulische Angebote, auf die man sich bewerben kann. All diejenigen, die noch nicht wissen, in welchem Beruf sie später durchstarten möchten, empfehle ich die Woche der offenen Unternehmen zu besuchen. Bei dieser Berufserkundungstour vom 14. bis 19. März 2022 kann man in die reale Berufswelt eintauchen und sammelt praktische Einblicke in verschiedene Berufe. Auch wir als Arbeitsagentur sind dabei und stellen unsere eigenen Ausbildungs- und Studienwege vor. Informationen dazu findet man im Netz“, sagt Sven Schulze. 

Kontakt zur Berufsberatung:

Service-Hotline: 0800 4 5555 00 oder 03733 133 1000

Mail:                    Annaberg.Buchholz.151-U25@arbeitsagentur.de

Internet:              www.arbeitsagentur.de/annaberg-buchholz oder www.jba-erz.de