Sven Schulze, Agenturchef der Arbeitsagentur Annaberg-Buchholz erklärt die aktuelle Entwicklung:
„In den vergangenen vier Wochen haben sich im Erzgebirgskreis über tausend Menschen arbeitslos melden müssen. Der Anstieg erscheint auf den ersten Blick hoch, die Arbeitslosmeldungen aus Beschäftigung liegen jedoch in etwa auf dem Niveau des letzten Jahres und sind saisontypisch für unsere Region zum Jahresanfang“, konstatiert Agenturchef Sven Schulze. Kennzeichnend sind Winterfreistellungen im Außengewerke aber auch Beschäftigungsverhältnisse, die zum Quartals- oder Jahresende ausgelaufen sind. Der Anstieg der Arbeitslosigkeit betrifft vorrangig die Arbeitslosenversicherung und zieht sich durch alle Personengruppen. Betroffen waren hauptsächlich Männer und Ältere 50 Plus. Knapp die Hälfte aller Arbeitslosen kamen im Januar aus dem Hoch- und Tiefbau sowie dem Straßenbau. Aber auch im Gartenbau und der Land- und Forstwirtschaft kam es zu Freisetzungen.
Winterfreistellung oder auch Kurzarbeit können aktiv zur beruflichen Weiterbildung genutzt werden. Wir beraten und unterstützen gern zu individuellen Qualifizierungen und Finanzierungsmöglichkeiten“, sagt Sven Schulze.
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Die Arbeitskräftenachfrage bewegt sich weiterhin auf stabilem Niveau, wenn gleich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen nach wie vor viele Unternehmen belasten. Aktuell stehen 2.800 freie Arbeitsangebote zur Besetzung bereit.
Überblick
Die Zahl der Arbeitslosen hat sich zu Beginn des Jahres deutlich erhöht. Im Januar sind 8.660 Menschen ohne Arbeit, 712 mehr als vor vier Wochen (neun Prozent).
Der höchste Anstieg vollzog sich im Rechtskreis der Arbeitsagentur (+ 592 Personen oder 23,7 Prozent ggü. VM).
Die Arbeitslosenquote steigt auf aktuell 5,2 Prozent, nachdem sie im Vormonat bei 4,8 und im Vorjahr bei 4,5 Prozent lag.
Unternehmen melden weniger Angebote
Der Arbeitgeberservice der Arbeitsagentur hat in den letzten vier Wochen 315 Stellen neu aufgenommen, das sind 89 weniger als im Dezember 2022. Schaut man auf die TOP 3 der Branchen, führen das Verarbeitende Gewerbe (61), das Gesundheits- und Sozialwesen (59) und die Personaldienstleister (37) die Rangfolge an. Der Rückgang zum Vormonat vollzog sich nahezu in allen Branchen. Am meisten reduzierten sich die Offerten in der Arbeitnehmerüberlassung.
Der Stellenbestand liegt aktuell bei 2.839 und damit um 9,4 Prozent unter dem Vorjahr (-294 Offerten).
Regionen Zschopau & Stollberg bei der Arbeitslosenquote gleichauf
Die Arbeitslosigkeit ist gegenüber dem Vormonat in allen Regionen angestiegen. Die Geschäftsstellen Zschopau und Stollberg ordnen sich mit jeweils 4,4 Prozent gleichauf auf dem vordersten Platz innerhalb des Erzgebirgskreises ein. Die Geschäftsstelle Marienberg (5,1) und die Hauptagentur Annaberg-Buchholz und die Geschäftsstelle Schwarzenberg folgen mit jeweils mit 5,5 Prozent. Die Region Aue hat mit einer Quote von 6,1 Prozent die ungünstigste Quote im Agenturbezirk.
Mehr Ausbildungsangebote als Bewerber*innen im Erzgebirgskreis Ende Januar waren 1.178 Ausbildungsstellen bei der Arbeitsagentur Annaberg-Buchholz gemeldet, das sind 32 Angebote mehr als letztes Jahr um die Zeit (+ 2,8 Prozent). 994 Jugendliche werden intensiv von den Berufsberater/innen bei der Berufswahl unterstützt (+ 46 oder 4,9 Prozent).
„Den Schulabgängern 2023, die noch keinen Ausbildungsbetrieb gefunden haben, rate ich zeitnah einen Termin bei der Berufsberatung zu vereinbaren. All diejenigen, die noch nicht wissen, in welchem Beruf sie später durchstarten möchten, empfehle ich die Woche der offenen Unternehmen zu besuchen. Bei dieser Berufserkundungstour vom 13. bis 18. März 2023 kann man in die reale Berufswelt eintauchen und praktische Einblicke in verschiedene Berufsbilder gewinnen.
Auch wir als Arbeitsagentur sind dabei und stellen unsere eigenen Ausbildungs- und Studienwege vor. Dazu bieten wir mehrere Informationsveranstaltungen in Annaberg-Buchholz und Stollberg an.
Neben der dualen Ausbildung zum „Fachangestellten für Arbeitsmarktdienstleistungen“ stellen wir auch unser duales Studium in den Studiengängen "Arbeitsmarktmanagement" und "Beratung für Bildung, Beruf und Beschäftigung“ vor. Zum Ausbildungsbeginn am 1. September diesen Jahres werden noch Bewerberinnen und Bewerber gesucht. Der Bewerbungsschluss wurde auf den 31.3.2023 verlängert. Schreiben Sie Ihre eigene Erfolgsgeschichte bei der Bundesagentur für Arbeit und bewerben Sie sich bei uns. Informationen gibt es unter der Servicerufnummer 0800 4 5555 00 oder im Netz“, sagt Sven Schulze.
Karriereportal der Bundesagentur für Arbeit Woche der offenen Unternehmen