„Die Arbeitslosigkeit ging im September gegenüber dem Vormonat nochmals leicht zurück. 450 Menschen nahmen eine Ausbildung auf oder begannen eine arbeitsmarktpolitische Maßnahme. Das ist nahezu ein Viertel mehr als vor vier Wochen. Parallel melden sich aber auch mehr Menschen aus Erwerbstätigkeit oder Ausbildung arbeitslos. Insgesamt zeigt sich der Arbeitsmarkt weiter robust und federt die aktuellen Entwicklungen moderat ab. Die Nachfrage nach Arbeitskräften zieht aktuell wieder an und wir verzeichnen deutlich mehr Stellenangebote als im Vormonat, insbesondere aus der Arbeitnehmerüberlassung. Die Branche reagiert frühzeitig auf Änderungen der konjunkturellen Rahmenbedingungen und ist daher ein guter Frühindikator für die künftige Entwicklung am Arbeitsmarkt. Dennoch schauen Unternehmen aufgrund bestehender wirtschaftlicher Unsicherheiten teilweise unsicher in die Zukunft. Arbeitgeber klagen über fehlende Planungssicherheit, Auftraggeber brechen weg und Risikofaktoren, insbesondere im Bereich der Automobilzulieferindustrie, trüben die Entwicklung ein. Kurzarbeit ist hier ein wirksames Instrument, gegenzusteuern. Aktuell zeigen Unternehmen verstärkt Kurzarbeit an bzw. lassen sich umfangreich beraten. Die Menschen und Unternehmen im Erzgebirge können sich auf unsere Dienstleistung verlassen - egal, ob es um finanzielle Unterstützung, Beratung oder Vermittlung geht“.
Arbeitslosenzahlen gehen abermals zurück
Die Zahl der Arbeitslosen hat sich in den letzten vier Wochen um 42 Personen oder 0,5 Prozent reduziert. Im September waren 8.608 Menschen ohne Job. Zum Vorjahr sind es 471 Menschen bzw. 5,8 Prozent mehr.
Die Arbeitslosenquote bleibt im Vormonatsvergleich konstant bei 5,2 Prozent. Im Vorjahr lag sie bei 4,9 Prozent.
Entwicklung nach Rechtskreisen
2.996 Arbeitslose sind aktuell in der Arbeitsagentur (SGB III) und 5.612 Arbeitslose im Jobcenter Erzgebirgskreis (SGB II) erfasst.
Der Rückgang der Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vormonat zeigt sich ausschließlich im Jobcenter (-111 oder 1,9 Prozent). Im Bereich der Arbeitsagentur erhöhte sich die Zahl der Arbeitslosen um 69 oder 2,4 Prozent zum Vormonat.
Gegenüber dem Vorjahresmonat sind in beiden Rechtskreisen Anstiege zu verzeichnen (Agentur: + 403 oder 15,5 %; Jobcenter: + 68 oder 1,2 %).
Arbeitskräftenachfrage zieht im Berichtsmonat deutlich an
In den letzten vier Wochen wurden 282 freie Stellen gemeldet. Das sind 47 Angebote oder 20 Prozent mehr als vor vier Wochen. Zum September des Vorjahres sind es 27 Stellen oder 10,6 Prozent mehr. Die meisten Offerten und auch den höchsten Zuwachs verzeichneten Personaldienstleister. 72 Stellen wurden hier entgegen genommen. Das sind 26 Stellen mehr als im Vormonat (66%). Verarbeitendes Gewerbe (46 Stellen) und Gesundheits- und Sozialwesen (36 Stellen) folgen.
Insgesamt sind damit aktuell 2.301 freie Jobangebote bei der Arbeitsagentur gemeldet. Das sind 293 oder 11,3 Prozent weniger als im Vorjahresmonat.
Region Zschopau bleibt an vorderster Stelle im Erzgebirgskreis
Die Arbeitslosigkeit bleibt in Zschopau mit 4,3 Prozent am niedrigsten.
Stollberg folgt mit 4,6 und Marienberg mit 4,7 Prozent. Alle anderen Geschäftsstellen weisen eine höhere Arbeitslosenquote als der Agenturdurchschnitt von 5,2 Prozent aus. Die Hauptagentur Annaberg-Buchholz und die Geschäftsstelle Schwarzenberg liegen gleichauf bei 5,4 Prozent. Aue (6,2 Prozent) schließt die Rang- und Reihenfolge ab.
Aktuelle Beschäftigtendaten für März 2024 liegen vor
110.846 Menschen waren im März diesen Jahres in einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung. Gegenüber dem Vorjahr war das eine Abnahme um 2.073 oder 1,8 Prozent.
Den stärksten Anstieg verzeichnete das Gesundheitswesen (+ 67) und Heime und Sozialwesen (+55); am ungünstigsten verlief die Entwicklung im Verarbeitenden Gewerbe (- 1.261 oder -3,6 %).
Jüngere von 15 bis unter 25 Jahre konnten Beschäftigung aufbauen. Auch 6.372 Ausländer profitierten mit einem Zuwachs von rund 200 Menschen oder 3,1 % gegenüber dem Vorjahr. Das entspricht einem Anteil von 5,7 Prozent an allen Beschäftigten.