Cordula Hartrampf-Hirschberg, Leiterin der Arbeitsagentur Annaberg-Buchholz:
„Die Arbeitslosigkeit hat sich im Oktober nochmals geringfügig reduziert. Rund 500 Menschen konnten in den letzten vier Wochen ihre Arbeitslosigkeit beenden. Das sind jeweils mehr als vor vier Wochen und auch deutlich mehr als vor einem Jahr. Parallel meldeten sich aber auch rund 600 Menschen aus einer Erwerbstätigkeit heraus neu arbeitslos. Der Arbeitsmarkt zeigt sich weiterhin robust und federt die aktuellen Entwicklungen moderat ab. Die aktuelle Arbeitskräftenachfrage hat im Monat Oktober nochmals angezogen. Mit über 300 eingeworbenen Stellen verzeichnen wir merklich mehr Stellenangebote als im Vormonat. Allen voran waren das Verarbeitende Gewerbe, das Gastgewerbe, die Öffentliche Verwaltung und das Gesundheits- und Sozialwesen die Stellentreiber.
Dennoch bleibt die wirtschaftliche Lage, insbesondere im Verarbeitenden Bereich, unruhig. In den Auftragsbüchern für das neue Jahr klaffen Lücken und die Unternehmen sind zunehmend verunsichert. Einige ziehen ihre Stellenangebote für das kommende Jahr bereits zurück oder stornieren sie. Auch Kurzarbeit ist deutlich angestiegen. Unternehmen signalisieren einen steigenden Beratungsbedarf im Hinblick auf das Kurzarbeitergeld und auch die Anzeigen auf Kurzarbeit steigen sukzessive. Für fast 1.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern in 23 Betrieben wurde im Berichtsmonat neu Kurzarbeit angezeigt. Die Personenzahl liegt um 226 oder 30 Prozent über dem Vormonat. Kurzarbeit und entsprechende Qualifizierungsmaßnahmen für Beschäftigte entlasten gleichzeitig den Arbeitsmarkt und flankieren die aktuelle Entwicklung. Wir sind für die Menschen da – egal, ob es um finanzielle Unterstützung, Beratung oder Vermittlung geht.“
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Arbeitslosenzahlen gehen erneut zurück
Die Zahl der Arbeitslosen hat sich in den letzten vier Wochen noch einmal um 82 Personen oder einen Prozentpunkt reduziert. Im Oktober waren 8.526 Menschen ohne Job. Zum Vorjahr sind es 321 Menschen bzw. 3,9 Prozent mehr.
Die Arbeitslosenquote geht im Vormonatsvergleich leicht zurück und liegt aktuell bei 5,2 Prozent. Im Vorjahr lag sie bei 4,9 Prozent.
Entwicklung nach Rechtskreisen verläuft unterschiedlich
3.024 Arbeitslose sind aktuell in der Arbeitsagentur (SGB III) und 5.502 Arbeitslose im Jobcenter Erzgebirgskreis (SGB II) erfasst.
Der Rückgang der Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vormonat zeigt sich auch in diesem Monat ausschließlich im Jobcenter (-110 oder 2,0 Prozent). Im Bereich der Arbeitsagentur erhöhte sich die Zahl der Arbeitslosen um 28 oder 0,9 Prozent zum Vormonat.
Gegenüber dem Vorjahresmonat tritt der Anstieg nur in der Arbeitsagentur zu Tage. Hier sind 436 oder 16,8 Prozent mehr Arbeitslose zu verzeichnen als noch in 2023. Im Jobcenter sind im gleichen Zeitraum 115 oder 2,0 Prozent weniger gemeldet.
Über 300 Arbeitsangebote wurden im Oktober entgegen genommen
In den letzten vier Wochen wurden 308 freie Stellen gemeldet. Das sind 26 Angebote oder 9,2 Prozent mehr als vor vier Wochen. Zum Oktober des Vorjahres sind es sechs Stellen oder zwei Prozent mehr. Die meisten Offerten verzeichneten Personaldienstleister (76), gefolgt vom verarbeitenden Gewerbe (66) und dem Gesundheits- und Sozialwesen (42). Für das verarbeitende Gewerbe wurden 20 Offerten mehr (43,5 Prozent) als im Vormonat eingeworben. Im Gastgewerbe lag der Aufwuchs bei 13 Offerten. Das ist nahezu eine Verdopplung zum Vormonat. Das Gesundheits- und Sozialwesen verzeichnete einen Anstieg um sechs Offerten oder 16,7 Prozent.
Insgesamt sind damit aktuell 2.199 freie Jobangebote bei der Arbeitsagentur gemeldet. Das sind 347 oder 13,6 Prozent weniger als im Vorjahresmonat.
Region Zschopau bleibt an vorderster Stelle im Erzgebirgskreis
Die Arbeitslosigkeit bleibt in Zschopau mit 4,4 Prozent am niedrigsten.
Stollberg folgt mit 4,5 und Marienberg mit 4,7 Prozent. Alle anderen Geschäftsstellen weisen eine höhere Arbeitslosenquote als der Agenturdurchschnitt von 5,1 Prozent aus. in der Hauptagentur Annaberg-Buchholz betrug die Arbeitslosenquote 5,3 und in der Geschäftsstelle Schwarzenberg liegt sie bei 5,4 Prozent. Aue (6,1 Prozent) schließt die Rang- und Reihenfolge ab.