„Der Job-Turbo ist im Landkreis Roth bereits gestartet. Dank der konstruktiven Zusammenarbeit von Jobcenter, Landkreis, Agentur für Arbeit und den Arbeitgeber*innen gelingt die Integration der ukrainischen Geflüchteten sehr gut“, freuen sich Landrat Ben Schwarz und Claudia Wolfinger, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Ansbach-Weißenburg.
So hat die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung der Menschen mit ukrainischer Staatangehörigkeit, die im Landkreis Roth wohnen zwischen März 2022 und März 2023 um 126 Personen zugenommen, was rund 164 Prozent entspricht. Die Zahl der ausschließlich geringfügig Beschäftigten Ukrainer*innen ist im selben Zeitraum um 38 auf 44 Personen gewachsen.
„Gleichwohl ist die Integration der ukrainischen Geflüchteten kein Selbstläufer. Neben den begrenzten Kapazitäten der Sprachkurse und den anspruchsvollen Berufsanerkennungsverfahren stellen vor allem die fehlende Kinderbetreuung und persönliche Probleme wie die Trennung von Familien Herausforderungen dar. Andrerseits werden wir mit größtem Engagement alle Geflüchteten unterstützen, Arbeit zu finden“, erklärt Stefan Lohmüller, Geschäftsführer des Jobcenters Roth.
Jedenfalls wollen die allermeisten ukrainischen Geflüchteten arbeiten – trotz zahlreicher Hürden. So zum Beispiel die Lehrerin Frau B., die alleine mit ihren vier Kindern nach Deutschland gekommen ist. Sie hat binnen acht Monaten das Sprachniveau B2 erreicht und ist jetzt als Lehrerin an einer nichtstaatlichen Schule im Landkreis Roth tätig, weil ihre ukrainische Qualifikation an staatlichen Schulen in Bayern nicht anerkannt wird. Frau P. wiederum konnte das Jobcenter helfen eine Vollzeitstelle als Produktionshelferin zu finden und Frau T. in Teilzeit als Maschinenbedienerin, um berufsbegleitend ihre Deutschkenntnisse weiter zu verbessern.
Insgesamt ist das relativ hohe Qualifikationsniveau der ukrainischen Geflüchteten von Vorteil. Dementsprechend arbeiten von den 203 sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten mit ukrainischer Staatsangehörigkeit, die im Landkreis Roth leben 112 auf Fachkraftniveau oder höher.
„Folglich trägt der Zuzug der Ukrainer*innen zur Linderung des Fach- und Arbeitskräftemangels bei. Arbeitgeber*innen können diese Chance nutzen, indem sie zum Bespiel auch Geflüchtete mit Grundkenntnissen in Deutsch beschäftigen und Qualifizierung und Spracherwerb on the job ermöglichen“, sind sich Ben Schwarz und Claudia Wolfinger einig.