„Handwerk hat goldenen Boden.“ Dieses Sprichwort entspricht immer mehr der Wirklichkeit, denn Handwerker sind gefragt. „Arbeitgeber*innen müssen um die Auszubildenden werben, zumal es mehr Ausbildungsstellen als Bewerber*innen gibt. Dabei lohnt sich eine Ausbildung immer. Ein sicheres berufliches Fundament und Aufstiegsmöglichkeiten, zum Beispiel als Techniker*in oder Meister*in bieten auch für die berufliche Zukunft viele Chancen“, ist Wolfgang Langer, stellvertretender Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Ansbach-Weißenburg, überzeugt.
Wie die Nachwuchsgewinnung und die Sicherung von Fachkräften gelingen können, zeigt zum Beispiel die Firma Hornung Haustechnik. Der Sanitär-, Heizungs- und Klimabetrieb in Ansbach-Elpersdorf bildet aktuell fünf Mitarbeiter aus. „Ausbildung ist eine Investition in die Zukunft, die sich langfristig für einen Betrieb rechnet“, ist Inhaber André Hornung überzeugt. Deshalb versuchen er und seine Frau Petra, die sich um Buchhaltung und Verwaltung kümmert, alle ein bis zwei Jahre einen neuen Azubi einzustellen.
Petra und André Hornung ist ein gutes Miteinander im Betrieb wichtig. Deswegen gehen sie unter anderem mit ihren Mitarbeitern einmal während des Jahrs und zu Weihnachten Essen. Außerdem veranstalten sie jedes Jahr einen Betriebsausflug. Im Juli haben sie darüber hinaus den Schritt in die Vier-Tage-Woche gewagt. „Am Anfang war ich skeptisch und hatte Bedenken. Aber meine Mitarbeiter geben in den vier Tagen gut Gas“, freut sich André Hornung.
Bei dem Modell, für das sich die Mitarbeiter zusammen mit den Hornungs entschieden haben, muss jeder einen Freitag im Monat arbeiten, um Auftragsspitzen abzufedern. Für die Auszubildenden zählt dabei der Freitag, an dem sie in der Berufsschule sind. „Nach einem Drei-Tage-Wochenende ist man auf jeden Fall erholter und kann wieder mit voller Kraft in die Arbeit“, berichtet Noah Schalk, der eine Umschulung zum Sanitär-, Heizungs- und Klimatechniker absolviert.
Auch bei der Einstellung neuer Azubis und Mitarbeiter hat die Firma Hornung längst ausgetretene Pfade verlassen und verzichtet auf klassische Bewerbungen. Auch Schulnoten stehen nicht im Vordergrund. „Vielmehr ist es wichtig, dass der Bewerber ins Team passt und ein gewisses handwerkliches Talent mitbringt. Deshalb möchten wir, dass Bewerber für einen Ausbildungsplatz bei uns ein Praktikum von ein bis zwei Wochen absolvieren“, sind sich Petra und André Hornung einig.
„Solche Ansätze unterstützen wir als Agentur für Arbeit, indem wir unter bestimmten Voraussetzungen Probearbeit oder auch Langzeitpraktika, sogenannte Einstiegsqualifizierungen (EQ) finanziell fördern. Ähnliches gilt für Umschulungen, wie im Fall von Herrn Schalk, oder für Weiterbildung von Beschäftigten. Wir beraten gerne vor allem auch Handwerksbetriebe, die auf diese Weise Fachkräfte gewinnen oder sichern möchten“, erklärt Uwe Dietz vom Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit.
Auch die Firma Hornung und einige ihrer Auszubildenden profitieren von der Beratung und Förderung durch die Agentur für Arbeit. Die Ausbildungsstelle für den Start im September ist bereits besetzt. Aber andere Unternehmen suchen noch. Wer noch keine Ausbildungsstelle hat oder sich über Ausbildungsmöglichkeiten informieren möchte, kann gerne einen Termin mit der Berufsberatung der Agentur für Arbeit Ansbach-Weißenburg vereinbaren unter 0800 45555 00 oder per E-Mail an Unternehmen, die Fachkräfte gewinnen und sichern wollen wenden sich gerne an 0981 182 201 oder