Die Integration der geflüchteten Menschen aus vielen Ländern, aktuell vor allem aus der Ukraine, klappt in Bayern immer besser. Auch im Jobcenter Stadt Ansbach, in welchem die Bundesagentur für Arbeit mit der Kommune kooperiert, gibt es konkrete Beispiele. Der hier geschilderte Fall gibt einen positiven Einblick in die Praxis – direkt aus dem Leben gegriffen.
„Der Ende des Jahres 2023 ins Leben gerufene „Job-Turbo“, mit dem Geflüchtete gezielt in den Arbeitsmarkt integriert werden sollen, greift in den Jobcentern und Agenturen für Arbeit in Bayern“, sagt der Vorsitzende der Regionaldirektion Bayern der Bundesagentur für Arbeit, Dr. Markus Schmitz. Er fügt an: „Bei unseren Mitarbeitenden, die mit viel Herz und Leidenschaft die Geflüchteten unterstützen, aber auch bei den Arbeitgebern, die den Geflüchteten eine Chance auf Beschäftigung eröffnen, möchte ich mich an dieser Stelle herzlich bedanken.“
Nachfolgend findet sich ein lokales Integrationsbeispiel, welches stellvertretend für viele weitere Erfolgsgeschichten von Arbeits- und Ausbildungsaufnahmen geflüchteter Menschen steht.
Das Beispiel zeigt ganz konkret und authentisch beschrieben das Arbeitsergebnis der lokalen Zusammenarbeit zwischen Jobcentern und Agentur für Arbeit.
Claudia Wolfinger, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Ansbach-Weißenburg betont: „Mit der Arbeitsaufnahme erfolgt nun der nächste Schritt zum vertiefenden Spracherwerb und der gesellschaftlichen Integration. Durch die engagierte und gemeinsame Arbeit der Mitarbeitenden in unserer Agentur und dem Jobcenter kommt die Integration der Geflüchteten gut voran.“
Gabriele Lender-Mieke Geschäftsführerin des Jobcenters Stadt Ansbach ergänzt: „Zusammen schaffen wir es, geflüchtete Menschen in Arbeit zu bringen. Die Beschäftigung von Geflüchteten aus der Ukraine, aber auch aus den wichtigsten Herkunftsländern für Asylsuchende in Deutschland, nimmt zu. In den ersten drei Monaten des Jahres haben bereits 37 Geflüchtete, die im Jobcenter Stadt Ansbach betreut werden, eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung aufgenommen. Unser Beispiel zeigt, wie die Integration geflüchteter Menschen gelingen kann und mit welcher Motivation und Flexibilität die geflüchteten Menschen die Arbeitsaufnahme anstreben.“
Das Praxis-Beispiel
Oleh B., Ausbauhelfer
Im März 2022 flüchtete Herr B. mit seiner Frau und fünf Kindern nach Deutschland. Ende November 2023 beendete er den Integrationskurs mit Niveau A2 – trotz der noch geringen Sprachkenntnisse wollte er unbedingt in Beschäftigung kommen
Herrn B.s Wunsch war es, mit Holz zu arbeiten, er konnte aber keine Fachkenntnisse nachweisen. Nach einem zweiten erfolgreichen Praktikum arbeitet er nun als Helfer im Fensterbau bei der Schreinerei Engelhardt GmbH in Burgoberbach. Die Sprache trainiert er nun „on the Job“, und er ist stolz darauf, den beruflichen Einstieg geschafft zu haben.
Niko Engelhardt, Schreinerei Engelhardt GmbH
Die Schreinerei Engelhardt ist in Familienbesitz und beschäftigt rund 15 Mitarbeiter. Der Betrieb unterhält eine Fertigungshalle für Fenster, Türen und Tore sowie für den Objektbau und Möbel. Es wird sowohl für private als auch geschäftliche und öffentliche Auftraggeber auf kleineren und größeren Baustellen gearbeitet.
Der Eingliederungszuschuss ist eine gute Unterstützung für den Arbeitgeber. Dieser legt Wert darauf, dass die Sprachkenntnisse bei der Arbeit weiterentwickelt werden, um so ein gutes Miteinander im Team und gegenüber den Kund*innen zu gewährleisten.
Reinhold Raab, Arbeitsvermittler im Jobcenter Stadt Ansbach
„Kurz nach dem Ende des Integrationskurses kam Herr B. zur Gruppen-Information „Arbeit finden“ ins Jobcenter. Im Anschluss wurde er zu den „Tischgesprächen“ eingeladen. Hier beraten das Jobcenter und der Arbeitsgeber-Service im Tandem, um gemeinsam die beste Lösung für die Menschen zu finden. Herrn B. erlebten wir als zuverlässig und motiviert. Das Jobcenter unterstützt die Integration mit Einstiegsgeld und Fahrtkosten für Herrn B. und mit einem Eingliederungszuschuss an die Firma.“
Uwe Dietz, Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Ansbach-Weißenburg
„Wir sind kontinuierlich mit Arbeitgeber*innen in Kontakt und kennen ihre Bedürfnisse gut. Vor allem das Handwerk hat einen großen Bedarf an Mitarbeiter*innen. So konnten wir unser gutes Netzwerk nutzen und Herrn B. entsprechend seiner Fähigkeiten und Interessen an die Firma Engelhardt vermitteln.“