Hohe Dynamik am Arbeitsmarkt

Arbeitslosigkeit steigt moderat. Zugleich finden mehr Personen eine neue Stelle als im Juli der Vorjahre

31.07.2024 | Presseinfo Nr. 51


Daten im Überblick
Arbeitslosenzahl im Juli: +314 zu Vormonat (4,3 Prozent) auf 7.615
Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: + 480 (+6,7 Prozent)
Arbeitslosenquote gegenüber Vormonat: +0,1 auf 2,9 Prozent 
Arbeitslosenquote im Vorjahr: 2,7 Prozent


Wie jedes Jahr nahm die Arbeitslosigkeit im Juli zu. Die Steigerung zum Vormonat fällt heuer mit 4,3 Prozent etwas stärker aus als letztes Jahr, als sie 3,0 Prozent betrug. Die Zahl der arbeitslos gemeldeten liegt 6,7 Prozent höher als im Vorjahr. Erstmals steigt die Differenz zum Vorjahr wieder etwas an. Vorher ging sie von 10,2 Prozent im Januar auf bis zu 5,4 Prozent im Juni kontinuierlich zurück.

Zugleich weist der Arbeitsmarkt in Region eine hohe Dynamik auf. So fanden im Juli mit 773 Personen 170 mehr als im Vormonat eine neue Arbeitsstelle. „Das ist bemerkenswert, weil in den letzten vier Jahren der Abgang in Erwerbstätigkeit im Juli immer geringer ausgefallen ist als im Vormonat. Ein Umstand, der positiv stimmt, zeigt er doch, dass der Arbeitsmarkt trotz der weiterhin schwierigen wirtschaftlichen Lage weiterhin aufnahmefähig ist“, zeigt sich Wolfgang Langer, stellvertretender Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Ansbach-Weißenburg optimistisch.

Primäre Ursache für die Zunahme der Arbeitslosigkeit im Juli ist, dass sich zum Ende des Schul- und Ausbildungsjahres junge Menschen arbeitslos melden. So geht über die Hälfte des Anstiegs der Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat auf Personen unter 25 Jahren zurück.

„Auch wenn es sich hierbei um eine für die Jahreszeit normale Entwicklung handelt, die in den Vorjahren bisweilen sogar noch stärker ausgefallen ist, gilt arbeitslos gemeldeten unter 25 Jahren unsere besondere Aufmerksamkeit. Denn kein Jugendlicher darf verloren gehen. Deshalb unterstützen wir diese jungen Menschen intensiv dabei, ein stabiles Fundament für ihre berufliche Zukunft zu legen“, erklärt Langer.

Noch viele freie Ausbildungsstellen – gute Chancen für Bewerber*innen
Die Chancen für jungen Menschen am Ausbildungsmarkt sind jedenfalls gut, zumal es mehr Ausbildungsstellen als Bewerber*innen gibt. So waren im Juli 2.849 Bewerber*innen bei der Berufsberatung und 4.103 Ausbildungsstellen beim Arbeitgeber-Service gemeldet. Rechnerisch kam ein*e Bewerber*in auf rund 1,4 Ausbildungsstellen. Im Vorjahr lag das Verhältnis bei 1,5.

Im Vergleich zum Vorjahr waren im Juli 25 Bewerber*innen mehr gemeldet. 768 Bewerber*innen und damit rund 27 Prozent sind noch unversorgt, also noch ohne Ausbildungsplatz. Im Jahr zuvor waren es zu diesem Zeitpunkt 24 Prozent.
Ausbildungsstellen waren im Juli 264 weniger gemeldet als im Vorjahr. 1.985 also 48 Prozent waren noch unbesetzt. Vor einem Jahr waren es nahezu genauso viele.

„Eine Berufsausbildung ist ein guter Start ins Berufsleben und bietet hervorragende Aussichten. Auch jetzt haben Spätentschlossene noch die Chance auf einen Ausbildungsplatz. Wer im Herbst eine Ausbildung beginnen möchte, sollte sich umgehend an unsere Berufsberatung wenden“, appelliert Wolfgang Langer. „Auf der anderen Seite beraten und unterstützen wir gerne Ausbildungsbetriebe, die auch schwächeren oder älteren Bewerber*innen eine Chance geben“, so Langer.

Berufliche Bildung lohnt sich immer
Berufliche Bildung lohnt sich immer und steigert die Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Zum Beispiel stehen den 3.319 Personen ohne Berufsausbildung, die im Juli arbeitslos gemeldet waren gerade einmal 1.289 gemeldete Stellen auf Helferniveau zur Verfügung.

„Um dieser Diskrepanz zu begegnen, und die Chancen von arbeitslos gemeldeten Menschen am Arbeitsmarkt zu erhöhen, fördern wir bereits seit langem deren berufliche Weiterbildung“, erläutert Wolfgang Langer.

Weniger neu gemeldete Stellen als im Vormonat
Die Arbeitgeber*innen meldeten dem Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcentern 893 neue Stellen im Laufe des Monats. Das sind 70 bzw. 7,3 Prozent weniger als im Vormonat und 180 bzw. 16,8 Prozent weniger als im Vorjahr.

Der größte Anteil an neu gemeldeten Stellen kam mit 161 aus dem verarbeitenden Gewerbe. Danach folgt die Arbeitnehmerüberlassung mit 145 neuen Stellen, aus dem Gesundheits- und Sozialwesen wurden 111, aus dem Groß- und Einzelhandel 108 und aus der öffentliche Verwaltung 70 Stellen neu gemeldet. Das Baugewerbe meldete 46 und das Gastgewerbe 39 neue Stellen.

Offene Stellen vor allem für Berufe in der Fertigung
Die Arbeitgeber*innen boten 1.788 offene Stellen für Arbeitnehmer*innen mit Berufen in der Fertigung an. Das sind 38 mehr als im Vormonat. 615 Stellen und damit 22 mehr als im Vormonat wurden für Personen mit Gesundheitsberufen angeboten und 598 für Arbeitnehmer*innen mit Bau- und Ausbauberufen, 19 weniger als im Vormonat.

Demgegenüber standen 1.367 arbeitslos gemeldete Personen mit einem Zielberuf in der Fertigung. Das sind 53 mehr als im Vormonat. Zudem suchten 1.092 Personen im Segment der Verkehr- und Logistikberufe wie zum Beispiel Lagerarbeiter*innen, 16 mehr als im Vormonat, eine Stelle. Außerdem waren 773 Personen im Segment der Handelsberufe auf der Suche nach einer Arbeitsstelle und damit 42 mehr als im Vormonat.

Setzt man die Zahl arbeitslos gemeldeter Personen und die gemeldeten Stellen entsprechend der Berufe in Relation, gab es im Segment der Sicherheitsberufe wie zum Beispiel Security-Mitarbeiter*innen 7,4 Arbeitslose je gemeldeter Arbeitsstelle, bei den Reinigungsberufen 4,2, bei den Berufen in Unternehmensführung und -organisation wie zum Beispiel Tätigkeiten in Büro und Sekretariat 2,8. Auf der anderen Seite gab es im Segment der Gesundheitsberufe 0,5 Arbeitslose je gemeldeter Arbeitsstelle, 0,7 bei den Bau- und Ausbauberufen genauso wie bei den unternehmensbezogene Dienstleistungsberufen wie zum Beispiel Berufe in der Finanzdienstleistung, im Rechnungswesen und der Steuerberatung sowie in Recht und Verwaltung. 0,8 Arbeitslose je gemeldeter Arbeitsstelle gab es bei den Berufen in der Fertigung.

„Hier wird der Arbeits- und Fachkräftemangel sichtbar, dem wir durch die entsprechende Beratung und Förderung von Umschulungen und der Weiterbildung Beschäftigter begegnen, in den Bereichen, in denen der Bedarf besteht“, erörtert Wolfgang Langer.

Stadt und Landkreise

Der Arbeitsmarkt in der Stadt Ansbach
In der Stadt Ansbach waren im Juli 1.077 Menschen arbeitslos gemeldet. Das sind 62 mehr als im Vormonat und 44 weniger als im Vorjahr. Die Zahl der arbeitslos gemeldeten Jugendlichen bis 25 Jahre stieg im Vergleich zum Vormonat um 25 auf 112. Das sind nahezu genauso viele wie im Vorjahr.

Die Arbeitslosenquote in der Stadt Ansbach liegt bei 4,5 Prozent, 0,3 Prozentpunkte über dem Wert des Vormonats und 0,2 Prozentpunkte unter dem des Vorjahres.

Die Arbeitgeber*innen meldeten dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcenter im Juli 161 neue Stellen, das sind 63 weniger als vor einem Monat und sieben mehr als vor einem Jahr.

Der Arbeitsmarkt im Landkreis Ansbach
Im Landkreis Ansbach waren im Juli 2.963 Menschen arbeitslos gemeldet. Das sind 136 mehr als im Vormonat und 296 mehr als im Vorjahr. Die Zahl der arbeitslos gemeldeten Jugendlichen bis 25 Jahre stieg im Vergleich zum Vormonat um 62 auf 317. Das sind 47 mehr als im Vorjahr.

Die Arbeitslosenquote im Landkreis Ansbach liegt bei 2,7 Prozent, 0,1 Prozentpunkt über dem Wert des Vormonats und 0,3 Prozentpunkte über dem des Vorjahres.

Die Arbeitgeber*innen meldeten dem Arbeitgeber-Service im Juli 334 neue Stellen, das sind 53 weniger als vor einem Monat und 77 weniger als vor einem Jahr.

Der Arbeitsmarkt im Landkreis Roth
Im Landkreis Roth waren im Juli 1.727 Menschen arbeitslos gemeldet. Das sind 71 mehr als im Vormonat und 147 mehr als im Vorjahr. Die Zahl der arbeitslos gemeldeten Jugendlichen bis 25 Jahre stieg im Vergleich zum Vormonat um 34 auf 216. Das sind 43 mehr als im Vorjahr.

Die Arbeitslosenquote im Roth liegt bei 2,3 Prozent, 0,1 Prozentpunkt über dem Wert des Vormonats und 0,2 Prozentpunkte über dem des Vorjahres.

Die Arbeitgeber*innen meldeten dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcenter im Juli 228 neue Stellen, das sind vier weniger als vor einem Monat und 77 weniger als vor einem Jahr.

Der Arbeitsmarkt im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen
Im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen waren im Juli 1.848 Menschen arbeitslos gemeldet. Das sind 45 mehr als im Vormonat und 81 mehr als im Vorjahr.Die Zahl der arbeitslos gemeldeten Jugendlichen bis 25 Jahre stieg im Vergleich zum Vormonat um 54 auf 206. Das sind 41 mehr als im Vorjahr.

Die Arbeitslosenquote im Weißenburg-Gunzenhausen liegt bei 3,4 Prozent, 0,1 Prozentpunkt über dem Wert des Vormonats und 0,1 Prozentpunkt über dem des Vorjahres.

Die Arbeitgeber*innen meldeten dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcenter im Juli 170 neue Stellen, das sind 50 mehr als vor einem Monat und 33 weniger als vor einem Jahr.