Daten im Überblick
Arbeitslosenzahl im Oktober: -203 zu Vormonat ( 2,6 Prozent) auf 7.590
Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: +397 (+5,5 Prozent)
Arbeitslosenquote gegenüber Vormonat: -0,1 auf 2,9 Prozent
Arbeitslosenquote im Vorjahr: 2,8 Prozent
Wie im Oktober üblich ging auch heuer die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat zurück. Allerdings nahm sie mit 203 Personen beziehungsweise 2,6 Prozent etwas weniger ab als in den Vorjahren. Letztes Jahr waren 293 Personen beziehungsweise 3,9 Prozent weniger arbeitslos gemeldet als im Vormonat. Noch größer ist der Unterschied zu Oktober 2022, als 745 Personen beziehungsweise 10,0 Prozent weniger arbeitslos gemeldet waren als im Vormonat.
Auch dieses Jahr haben wieder junge Menschen unter 25 Jahren zum Oktober ein Studium aufgenommen oder eine Ausbildung begonnen, die vorher arbeitslos gemeldet waren. Dementsprechend sank die Jugendarbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat um 144 Personen beziehungsweise 16,1 Prozent. Doch auch diese Entwicklung fiel schwächer aus als in den Jahren zuvor. So war letztes Jahr ein Rückgang um 17,6 Prozent zu verzeichnen und 2022 um 31,2 Prozent.
Gleichzeitig macht der Rückgang der Jugendarbeitslosigkeit ähnlich wie im September mit 71 Prozent nahezu drei Viertel des Gesamtrückgangs der Arbeitslosigkeit aus. Vor einem Jahr lag dieser Anteil bei rund 51 Prozent.
„Der Rückgang der Arbeitslosigkeit fällt merklich schwächer aus als in den Vorjahren. Zudem ist er weit überwiegend auf den Übergang in Studium oder Ausbildung von vorher arbeitslos gemeldeten Jugendlichen zurückzuführen und damit auf einen jahreszeitlich üblichen Effekt. Positive wirtschaftliche Impulse spielen, wenn überhaupt, nur eine untergeordnete Rolle. Vielmehr ist die anhaltende wirtschaftliche Flaute spürbar. Gleichwohl reagiert der Arbeitsmarkt relativ robust“, analysiert Claudia Wolfinger, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Ansbach-Weißenburg.
So fällt das Plus bei der Arbeitslosenzahl gegenüber dem Vorjahr mit 397 Personen beziehungsweise 5,5 Prozent vergleichsweise niedrig aus. Außerdem fanden im Oktober 894 arbeitslos gemeldete Personen eine neue Arbeitsstelle. Das sind 103 Personen beziehungsweise 13,0 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Arbeitsmarkt der Region ist also weiterhin aufnahmefähig.
„Dass der Arbeitsmarkt der Region bisher so gut durch die wirtschaftlich schwierigen Zeiten gekommen ist, liegt unter anderem am vielfältigen Branchenmix. Zudem arbeiten gerade einmal 27,5 Prozent der Beschäftigten in Großbetrieben mit mehr als 249 Mitarbeiter*innen. Dementsprechend sind weniger Menschen auf einmal von ernsthaften Schwierigkeiten einzelner Unternehmen betroffen. Das heißt im Fall von Kündigungen werden weniger Menschen auf einmal arbeitslos. Auf der anderen Seite stehen zahlreiche Unternehmen im Agenturbezirk bereit, die nach Fach- und Arbeitskräften suchen“, erläutert Wolfinger.
Mehr neu gemeldete Stellen als im Vormonat, weniger als im Vorjahr
Unbeschadet dessen agieren die Arbeitgeber*innen der Region aktuell vorsichtig und üben sich bei der Meldung neuer Stellen in Zurückhaltung. So meldeten die Arbeitgeber*innen dem Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcentern mit 850 neuen Stellen 191 mehr als im Vormonat. Doch im Vergleich zum Vorjahr sind es 108 bzw. 11,3 Prozent weniger. Auch in Summe meldeten die Arbeitgeber*innen seit Jahresbeginn 11,0 Prozent weniger neue Stellen.
Der größte Anteil neu gemeldeter Stellen kam mit 170 aus dem verarbeitenden Gewerbe. Danach folgen das Gesundheits- und Sozialwesen mit 143 sowie die Arbeitnehmerüberlassung mit 115 neuen Stellen. Aus dem Groß- und Einzelhandel wurden 89, aus der öffentlichen Verwaltung 57, aus dem Baugewerbe 50 und aus dem Gastgewerbe 15 neue Stellen gemeldet. Mit Ausnahme des Groß- und Einzelhandels meldeten alle Branchen weniger neue Stellen als im Vorjahr. Am größten fällt die Verringerung im Gastgewerbe (-24) aus.
Fachkräftemangel besteht fort
Der Fachkräftemangel besteht weiterhin fort. So waren von den 850 neu gemeldeten Stellen 493 für Fachkräfte und 178 für Menschen mit einer höheren Qualifikation auf Meister- oder Hochschulniveau. Lediglich 179 der neu gemeldeten Stellen sind auf Helferniveau. Ähnlich verteilt sind die Anforderungsniveaus der Stellen im Bestand. Von ihnen richten sich 1.148 an Helfer*innen, 3.328 an Fachkräfte und 962 an Personen mit höherer Qualifikation. Demgegenüber standen im Oktober 3.372 (-8 im Vergleich zum Vormonat) arbeitslos gemeldete Personen ohne Berufsausbildung, 3.409 (-184) mit Berufsabschluss und 651 (-24) mit akademischer Ausbildung.
„Die Daten zeigen, dass Personen ohne Berufsausbildung ein höheres Risiko haben arbeitslos zu werden und es länger zu bleiben. Auf der anderen Seite werden Fachkräfte benötigt. Dementsprechend fördern wir bereits seit langem die berufliche Weiterbildung sowohl von arbeitslos gemeldeten Personen als auch von Arbeitnehmer*innen. Besonders auch in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten ist dies eine wichtige Investition in die Zukunft“, führt Claudia Wolfinger aus.
Stadt und Landkreise
Der Arbeitsmarkt in der Stadt Ansbach
In der Stadt Ansbach waren im Oktober 1.093 Menschen arbeitslos gemeldet. Das sind 53 weniger als im Vormonat und 17 mehr als im Vorjahr. Die Zahl der arbeitslos gemeldeten Jugendlichen bis 25 Jahre sank im Vergleich zum Vormonat um 22 auf 97. Das sind vier weniger als im Vorjahr.
Die Arbeitslosenquote in der Stadt Ansbach liegt bei 4,5 Prozent. Das sind 0,3 Prozentpunkte weniger als im Vormonat und entspricht exakt dem Wert des Vorjahrs.
Die Arbeitgeber*innen meldeten dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcenter im Oktober 148 neue Stellen, das sind 32 mehr als vor einem Monat und 17 weniger als vor einem Jahr.
Der Arbeitsmarkt im Landkreis Ansbach
Im Landkreis Ansbach waren im Oktober 2.938 Menschen arbeitslos gemeldet. Das sind 48 weniger als im Vormonat und 303 mehr als im Vorjahr. Die Zahl der arbeitslos gemeldeten Jugendlichen bis 25 Jahre sank im Vergleich zum Vormonat um 44 auf 276. Das sind 28 mehr als im Vorjahr.
Die Arbeitslosenquote im Landkreis Ansbach liegt wie im Vormonat bei 2,7 Prozent und 0,3 Prozentpunkte über dem Wert des Vorjahres.
Die Arbeitgeber*innen meldeten dem Arbeitgeber-Service im Oktober 280 neue Stellen, das sind 46 mehr als vor einem Monat und 96 weniger als vor einem Jahr.
Der Arbeitsmarkt im Landkreis Roth
Im Landkreis Roth waren im Oktober 1.788 Menschen arbeitslos gemeldet. Das sind 48 weniger als im Vormonat und 148 mehr als im Vorjahr. Die Zahl der arbeitslos gemeldeten Jugendlichen bis 25 Jahre sank im Vergleich zum Vormonat um 40 auf 198. Das sind fünf mehr als im Vorjahr.
Die Arbeitslosenquote im Landkreis Roth liegt bei 2,4 Prozent, 0,1 Prozentpunkte unter dem Wert des Vormonats und 0,2 Prozentpunkte über dem des Vorjahres.
Die Arbeitgeber*innen meldeten dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcenter im Oktober 245 neue Stellen, das sind 37 mehr als vor einem Monat und nahezu genauso viele wie vor einem Jahr.
Der Arbeitsmarkt im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen
Im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen waren im Oktober 1.771 Menschen arbeitslos gemeldet. Das sind 54 weniger als im Vormonat und 71 weniger als im Vorjahr. Die Zahl der arbeitslos gemeldeten Jugendlichen bis 25 Jahre sank im Vergleich zum Vormonat um 38 auf 181. Das sind 30 mehr als im Vorjahr.
Die Arbeitslosenquote im Weißenburg-Gunzenhausen liegt bei 3,2 Prozent, 0,1 Prozentpunkte unter dem Wert des Vormonats und 0,2 Prozentpunkte unter dem des Vorjahres.
Die Arbeitgeber*innen meldeten dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcenter im Oktober 177 neue Stellen, das sind 76 mehr als vor einem Monat und sieben mehr als vor einem Jahr.