Zahl der Bewerber*innen für Ausbildungsstellen konstant

Ausbildungsbereitschaft der Unternehmen trotz wirtschaftlich schwieriger Lage weiterhin hoch

20.11.2024 | Presseinfo Nr. 72

„Die Zahl der Bewerber*innen ist weitgehend konstant geblieben. Gleichzeitig ging die Zahl der gemeldeten Ausbildungsstellen aufgrund der anhaltend wirtschaftlich schwierigen Situation zurück“, erläutert Claudia Wolfinger, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Ansbach-Weißenburg.

Besonders konjunkturabhängige Wirtschaftszweige wie das Baugewerbe (absolut  78 Ausbildungsstellen), der Handel ( 72) und das verarbeitende Gewerbe ( 50) meldeten weniger Ausbildungsstellen.

„Unbeschadet dessen bilden die Unternehmen in der Region weiterhin auf hohem Niveau aus und investieren in ihre Fachkräfte von morgen. Dabei bleibt es für sie eine Herausforderung, ihre Ausbildungsstellen zu besetzen. Umgekehrt haben Jugendliche sehr gute Chancen, eine Ausbildungsstelle zu finden“, erklärt Wolfinger.

So standen rechnerisch jedem/jeder Bewerber*in rund 1,4 Ausbildungsstellen zur Verfügung. Letztes Jahr waren es 1,5 Stellen pro Bewerber*in. Die Zahl der Bewerber*innen ist mit 2.977 nahezu gleichgeblieben. Gleichzeitig waren mit 4.261 Ausbildungsstellen 256 beziehungsweise 5,7 Prozent weniger gemeldet als zum Ende des vorigen Berichtsjahrs.

Mehr unbesetzte Ausbildungsstellen als im Vorjahr

Von 4.261 gemeldeten Ausbildungsstellen waren Ende September 660 Stellen beziehungsweise 15,5 Prozent unbesetzt. Das sind 196 unbesetzte Ausbildungsstellen mehr als vor einem Jahr.

Im verarbeitenden Gewerbe waren von den 1.465 gemeldeten Ausbildungsstellen Ende September noch 194 beziehungsweise 13,2 Prozent unbesetzt. Im Handel waren von 977 Stellen noch 136 beziehungsweise 13,9 Prozent unbesetzt. Das Baugewerbe hat 502 Stellen gemeldet, von denen noch 123 beziehungsweise 24,5 Prozent unbesetzt waren. Aus dem Bereich Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen wie zum Beispiel Rechts- und Steuerberatung oder Verwaltung und Führung von Unternehmen waren 64 der 358 Ausbildungsstellen unbesetzt (17,9 Prozent). Das Gesundheits- und Sozialwesen hat 234 Stellen angeboten, von denen bislang 36 beziehungsweise 15,4 Prozent nicht besetzt werden konnten. Im Gastgewerbe waren von 149 Ausbildungsstellen noch 41 frei beziehungsweise 27,5 Prozent.

Die meisten Bewerber*innen beginnen Berufsausbildung

Zum Ende des aktuellen Berichtsjahres befanden sich 62,5 Prozent und damit die meisten Bewerber*innen in einer Berufsausbildung. Wenngleich es dieses Jahr mit 1.861 Personen 89 weniger sind als im Vorjahr.

„Mit ursächlich dafür ist, dass sich dieses Jahr wieder mehr Bewerberinnen und Bewerber für den Besuch einer weiterführenden Schule, für ein Studium oder ein Praktikum entschieden haben. Dies ist eine Tendenz, die bereits in den vergangenen Jahren zu beobachten war“, führt Claudia Wolfinger aus.

So absolvieren 498 Bewerber*innen beziehungsweise 16,7 Prozent eine weiterführende Schule, ein Studium oder ein Praktikum. 140 Bewerber*innen beziehungsweise 4,7 Prozent gehen mittlerweile einer Erwerbstätigkeit nach, 71 oder 2,4 Prozent benötigen noch eine Fördermaßnahme, die sie auf eine Ausbildung vorbereitet. 37 Bewerber*innen beziehungsweise 1,2 Prozent leisten einen gemeinnützigen oder sozialen Dienst wie zum Beispiel Bundesfreiwilligendienst.

„Der Anteil jener, die sich in Ausbildung befanden an allen Bewerber*innen liegt mit 62,5 Prozent deutlich über dem Bundesdurchschnitt sowie über dem bayerischen Durchschnitt. Dass sich wieder so viele jungen Menschen in unserer Region für eine Ausbildung entschieden haben, wiegt umso stärker, weil eine Berufsausbildung exzellente Karrierechancen eröffnet. Denn sie bietet jungen Menschen die Möglichkeit, praktische Berufserfahrung zu sammeln, erste Verantwortung zu übernehmen und sich stark nachgefragte Fachkenntnisse anzueignen“, ist Claudia Wolfinger überzeugt.

Flexibilität ist gefragt: Vermittlung in Ausbildung ist auch jetzt noch möglich

Zum Berichtsjahresende waren mit 22 Bewerber*innen weniger als ein Prozent der Ausbildungssuchenden unversorgt. Im letzten Jahr waren zum Ausbildungsstart 28 Jugendliche noch auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz oder einer Alternative.

„Auch für junge Menschen, die noch keinen Ausbildungsplatz gefunden haben, bieten sich noch viele Möglichkeiten. Rein rechnerisch stehen jedem unversorgten Jugendlichen noch 30 unbesetzte Ausbildungsstellen zur Verfügung. Dafür ist Flexibilität auf beiden Seiten gefragt: Unversorgte Jugendliche müssen über alternative Ausbildungsberufe nachdenken. Und Betriebe sollten schwächeren Bewerber*innen eine Chance geben. Gerne unterstützen wir sie dabei mit einer Förderung zum Beispiel im Rahmen der Assistierten Ausbildung. Unsere Berufsberatung und unser Arbeitgeberservice helfen gerne den „Suchradius“ auf beiden Seiten zu vergrößern“, empfiehlt Claudia Wolfinger.

Ausbildungssituation in der Stadt und den Landkreisen

Stadt Ansbach

In der Stadt Ansbach gab es 304 Bewerber*innen für 545 Ausbildungsstellen. Das entspricht 1,8 Ausbildungsstellen pro Bewerber*in. 58 Ausbildungsstellen beziehungsweise 10,6 Prozent waren Ende September noch unbesetzt. Das sind 25 unbesetzte Ausbildungsstellen mehr als letztes Jahr.

Im Handel waren von 136 Ausbildungsstellen zum Stichtag noch 28 unbesetzt, was 20,6 Prozent entspricht. Im verarbeitenden Gewerbe waren von den 126 Ausbildungsstellen nahezu alle besetzt ebenso wie von den 39 Ausbildungsstellen im Gesundheits- und Sozialwesen sowie den 27 Stellen aus dem Baugewerbe. Aus dem Bereich Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen wie zum Beispiel Rechts- und Steuerberatung oder Verwaltung und Führung von Unternehmen waren elf der 90 angebotenen Ausbildungsstellen unbesetzt (12,2 Prozent).

Vier Bewerber*innen waren noch unversorgt, 143 Bewerber*innen beziehungsweise 47,0‬ Prozent haben eine Berufsausbildung begonnen. 54 Bewerber*innen oder 17,8 Prozent absolvieren eine weitere Schule, ein Studium oder ein Praktikum. Eine Erwerbstätigkeit haben 24 Bewerber*innen beziehungsweise 7,9 Prozent aufgenommen. Sieben Bewerber*innen beziehungsweise 2,3 Prozent benötigen noch eine Fördermaßnahme, die sie auf eine Ausbildung vorbereitet.

Landkreis Ansbach

Im Landkreis Ansbach gab es 1.207 Bewerber*innen für 1.531 Ausbildungsstellen. Das entspricht rund 1,3 Stellen pro Bewerber*in. 294 Ausbildungsstellen (19,2 Prozent) waren Ende September noch unbesetzt. Das sind 59 unbesetzte Ausbildungsstellen mehr als letztes Jahr.

Im verarbeitenden Gewerbe waren von den 647 gemeldeten Ausbildungsstellen Ende September noch 87 beziehungsweise 13,4 Prozent unbesetzt. Im Handel waren von 268 Stellen noch 45 beziehungsweise 16,8 Prozent unbesetzt. Das Baugewerbe hat 220 Stellen gemeldet, von denen noch 80 beziehungsweise 36,4 Prozent unbesetzt waren. Aus dem Bereich Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen wie zum Beispiel Rechts- und Steuerberatung oder Verwaltung und Führung von Unternehmen waren 30 der 114 Ausbildungsstellen unbesetzt (26,3 Prozent). Das Gesundheits- und Sozialwesen hat 81 Stellen angeboten, von denen bislang 12 beziehungsweise 14,8 Prozent nicht besetzt werden konnten.

Elf Bewerber*innen waren noch unversorgt, 770 Bewerber*innen beziehungsweise 63,8 Prozent haben eine Berufsausbildung begonnen. 193 Bewerber*innen oder 16,0 Prozent absolvieren eine weitere Schule, ein Studium oder ein Praktikum. Eine Erwerbstätigkeit haben 56 Bewerber*innen beziehungsweise 4,6 Prozent aufgenommen. 15 Bewerber*innen beziehungsweise 1,2 Prozent benötigen noch eine Fördermaßnahme, die sie auf eine Ausbildung vorbereitet. Zwölf Bewerber*innen beziehungsweise 1,0 Prozent leisten einen gemeinnützigen oder sozialen Dienst wie zum Beispiel Bundesfreiwilligendienst.

Landkreis Roth

Im Landkreis Roth gab es 700 Bewerber*innen für 1.253 Ausbildungsstellen. Das entspricht 1,8 Ausbildungsstellen pro Bewerber*in. 145 Ausbildungsstellen beziehungsweise 11,6 Prozent waren Ende September noch unbesetzt. Das sind 15 unbesetzte Ausbildungsstellen mehr als letztes Jahr.

Im verarbeitenden Gewerbe waren von den 391 gemeldeten Ausbildungsstellen Ende September noch 51 beziehungsweise 13,0 Prozent unbesetzt. Im Handel waren von 358 Stellen noch 25 beziehungsweise 7,0 Prozent unbesetzt. Das Baugewerbe hat 174 Stellen gemeldet, von denen noch 25 beziehungsweise 14,4 Prozent unbesetzt waren. Das Gesundheits- und Sozialwesen hat 65 Stellen angeboten, von denen bislang 13 beziehungsweise 20,0 Prozent nicht besetzt werden konnten. Aus dem Bereich Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen wie zum Beispiel Rechts- und Steuerberatung oder Verwaltung und Führung von Unternehmen waren neun der 44 Ausbildungsstellen unbesetzt (20,5 Prozent). 

Nahezu alle Bewerber*innen sind versorgt, 426 Bewerber*innen beziehungsweise 60,9 Prozent haben eine Berufsausbildung begonnen. 117 Bewerber*innen oder 16,7 Prozent absolvieren eine weitere Schule, ein Studium oder ein Praktikum. Eine Erwerbstätigkeit haben 29 Bewerber*innen beziehungsweise 4,1 Prozent aufgenommen. 25 Bewerber*innen beziehungsweise 3,6 Prozent benötigen noch eine Fördermaßnahme, die sie auf eine Ausbildung vorbereitet. Elf Bewerber*innen beziehungsweise 1,6 Prozent leisten einen gemeinnützigen oder sozialen Dienst wie zum Beispiel Bundesfreiwilligendienst.

Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen

Im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen gab es 766 Bewerber*innen für 932 Ausbildungsstellen. Das entspricht 1,2 Ausbildungsstellen pro Bewerber*in. 163 Ausbildungsstellen beziehungsweise 17,5 Prozent waren Ende September noch unbesetzt. Das sind 97 unbesetzte Ausbildungsstellen mehr als letztes Jahr.

Im verarbeitenden Gewerbe waren von den 301 gemeldeten Ausbildungsstellen Ende September noch 49 beziehungsweise 16,3 Prozent unbesetzt. Im Handel waren von 215 Stellen noch 38 beziehungsweise 17,7 Prozent unbesetzt. Aus dem Bereich Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen wie zum Beispiel Rechts- und Steuerberatung oder Verwaltung und Führung von Unternehmen waren 14 der 110 Ausbildungsstellen unbesetzt (12,7 Prozent). Das Baugewerbe hat 81 Stellen gemeldet, von denen noch 16 beziehungsweise 19,8 Prozent unbesetzt waren. Das Gesundheits- und Sozialwesen hat 49 Stellen angeboten, von denen bislang sieben beziehungsweise 14,3 Prozent nicht besetzt werden konnten. 

Fünf Bewerber*innen sind noch unversorgt, 476 Bewerber*innen beziehungsweise 62,1 Prozent haben eine Berufsausbildung begonnen. 134 Bewerber*innen oder 17,5 Prozent absolvieren eine weiterführende Schule, ein Studium oder ein Praktikum. Eine Erwerbstätigkeit haben 31 Bewerber*innen beziehungsweise 4,0 Prozent aufgenommen. 24 Bewerber*innen beziehungsweise 3,1 Prozent benötigen noch eine Fördermaßnahme, die sie auf eine Ausbildung vorbereitet. Zehn Bewerber*innen beziehungsweise 1,3 Prozent leisten einen gemeinnützigen oder sozialen Dienst wie zum Beispiel Bundesfreiwilligendienst.