Sommer bringt etwas mehr Arbeitslose

Eine normale Entwicklung verzeichnen wir auch in diesem Jahr: einen Anstieg der Arbeits-losigkeit von Juni auf Juli.

29.07.2022 | Presseinfo Nr. 38

Arbeitsmarkt

„Eine normale Entwicklung verzeichnen wir auch in diesem Jahr: einen Anstieg der Arbeits-losigkeit von Juni auf Juli. In diesem Jahr fällt er etwas stärker aus als sonst, da die Geflüchteten aus der Ukraine Schritt für Schritt in der Statistik sichtbar werden. Daher haben wir auch mehr Arbeitslose im Vergleich zum Vorjahr. Wir haben 287 Arbeitslose mehr als zum Vormonat und 147 mehr als zum Vorjahr. Die Arbeitslosenquote steigt daher von 4,0 Prozent im Juni auf 4,1 Prozent im Juli. Im Jahr 2021 verzeichneten wir 4,0 Prozent. Die Zunahme zum Vorjahr bezieht sich ausschließlich auf den Bereich der Jobcenter. Im SGB-III-Bereich dage-gen gehen die Zahlen zurück: Arbeitslosenversicherung minus 1.618 Personen oder minus 18,9 Prozent, SGB-II-Bereich plus 1.765 Personen oder 24,3 Prozent. In diesem Monat re-gistrieren wir insgesamt 15.962 Arbeitslose, 2.371 davon sind Ukrainer“, erklärt Elsa Koller-Knedlik, Agentur für Arbeit Augsburg.


Das Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB) schreibt diesen Monat zum Thema Arbeitsmarkt: „Die Beschäftigung nimmt weiter zu, trotz der wirtschaftlichen Verwerfungen infolge des Kriegs in der Ukraine. Der hohe Arbeitskräftebedarf führt zu Engpässen in vielen Bereichen. Ein möglicher Stopp der Gaslieferungen aus Russland stellt aber ein gravierendes Risiko dar. Das würde zu Produktionsausfällen führen und auch auf den Arbeitsmarkt durch-schlagen.“ „Der Arbeitsmarkt in der Region Augsburg ist nach wie vor in guter Verfassung, die Zahl der offenen Stellen erreicht weiter Rekordwerte. In Zahlen ausgedrückt: Der Bestand an Arbeitsstellen beträgt im Juli 7.194 und liegt damit wieder höher als zum Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahr haben wir 1.173 (19,5 Prozent) mehr Stellen“, berichtet Koller-Knedlik.


„Wir haben auch ein Augenmerk auf unsere Jugendlichen. Das Schuljahr ist zu Ende, die Ferien haben begonnen und nicht alle haben bisher einen Ausbildungsplatz zum 1. September gefunden. Verzagen muss kein Jugendlicher: Wir werden mindestens bis zum Jahresende alles daransetzen, den verbliebenen Bewerberinnen und Bewerbern durch gezielte Nachvermittlungsaktionen einen Ausbildungsplatz zu vermitteln. Auch zu Fördermöglichkeiten, die einen Berufseinstieg erleichtern können, wie berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen, Einstiegsqualifizierungen oder eine Berufsausbildung in außerbetrieblichen Einrichtungen, informiert unsere Berufsberatung ganz individuell. Daher sollten Jugendliche, die noch auf der Suche sind, schnellstmöglich einen Termin mit unseren Berufsberaterinnen und Berufsberatern vereinbaren. Eine duale Berufsausbildung ist weiterhin eine stabile Basis für die Zukunft und bringt zugleich das erste eigene Gehalt. Nach einer erfolgreich abgeschlossenen Berufsausbildung stehen jungen Menschen alle Türen offen, Geld verdienen oder Karriere machen, oder beides gleichzeitig. Übrigens: Auch die Agentur für Arbeit Augsburg ist ein Ausbildungsbetrieb. Unsere Angebote finden sich unter www.arbeitsagentur.de/bakarriere“, erklärt Koller-Knedlik.

Arbeitsmarkt Juli

Besondere Personengruppen

Verglichen mit Juli 2021 nahm die Arbeitslosigkeit bei vielen Personengruppen ab. Die Veränderung schwankte zwischen minus 19,3 Prozent bei den Langzeitarbeitslosen, bis hin zu plus 31,7 Prozent bei den Ausländern:

  • Jugendliche unter 25 Jahre: 1.816 (plus 114, plus 6,7 Prozent)
  • Ältere ab 50 Jahre: 5.888 (minus 44, minus 0,7 Prozent)
  • Langzeitarbeitslose: 3.921 (minus 936, minus 19,3 Prozent)
  • Ausländer: 6.750 (plus 1.625, plus 31,7 Prozent)
  • Schwerbehinderte Menschen: 1.418 (minus 53, minus 3,6 Prozent)

Unterbeschäftigung:

Die Arbeitsmarktstatistik erfasst zudem die sog. Unterbeschäftigung. Die Unterbeschäftigung ist im Vergleich zum Vorjahr gestiegen: um 221 oder 1,1 Prozent. Darin enthalten sind Personen, die eigentlich auch zu den Arbeitslosen gezählt werden müssten. Unter bisheriger Betrachtung haben wir 15.962 registrierte arbeitslose Personen. Dazu müssten weitere 4.823 Personen gerechnet werden. In der Summe wären das dann 20.785 Arbeitslose, was einer Arbeitslosenquote von 5,2 Prozent (Vormonat 5,1 Prozent, Vorjahr 5,2 Prozent) entspräche. Das sind u.a. Personen, die eine Weiterbildung machen (866), eine berufliche Eingliederungsmaßnahme durchlaufen (953), kurzfristig erkrankt sind (501), eine Fremdförderung erhalten (z.B. Integrationskurse durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, 1.253), vorruhestandsähnliche Regelungen (811) sowie Selbstständige, die mit einem Existenzgründungszuschuss (214) gefördert werden.

Regionaler Arbeitsmarkt

Stadt Augsburg
  • Zahl der Arbeitslosen weiter deutlich über 9.000
  • Arbeitslosenquote steigt auf 5,7 Prozent

In der Stadt Augsburg liegt die Zahl der Arbeitslosen bei 9.671. Das sind 312 oder 3,3 Prozent mehr als einen Monat zuvor und entspricht einer Quote von 5,7 Prozent (5,5 Prozent im Vormonat). Im Juli 2021 betrug die Arbeitslosenquote 5,8 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr gibt es 217 oder 2,2 Prozent weniger Arbeitslose. Wenn wir uns die beiden Rechtskreise anschauen, bedeutet dies für den SGB-III-Bereich ein Minus von 1.000 Personen oder 22,1 Prozent und für den SGB-II-Bereich ein Plus von 783 Personen oder 14,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und resultiert weiter aus der Übernahme der geflüchteten Menschen aus der Ukraine in den SGB-II-Bereich.

Besondere Personengruppen

In diesem Monat nahm die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr fast vielen Personengruppen ab. Die Bandbreite reichte von minus 17,7 Prozent bei den Langzeitarbeitslosen bis plus 17,4 Prozent bei den Ausländern:

  • Jugendliche unter 25 Jahre: 1.091 (plus 29, plus 2,7 Prozent)
  • Ältere ab 50 Jahre: 3.267 (minus 90, minus 2,7 Prozent)
  • Langzeitarbeitslose: 2.750 (minus 590, minus 17,7 Prozent)
  • Ausländer: 4.488 (plus 664, plus 17,4 Prozent)
  • Schwerbehinderte Menschen: 797 (minus 24, minus 2,9 Prozent)

Unterbeschäftigung:

Die Arbeitsmarktstatistik erfasst zudem die sog. Unterbeschäftigung. Die Unterbeschäftigung ist im Vergleich zum Vorjahr gesunken: um 191 oder 1,5 Prozent. Darin enthalten sind Personen, die eigentlich auch zu den Arbeitslosen gezählt werden müssten. Registrierte Arbeitslose sind unter bisheriger Betrachtung 9.671 Personen. Hierzu müssten weitere 3.057 Personen gerechnet werden, das ergäbe eine Zahl von 12.728 und wäre eine Arbeitslosenquote von 7,4 Prozent (Vormonat 7,2 Prozent, Vorjahr 7,5 Prozent). Das sind u.a. Personen, die eine Weiterbildung machen (526), eine berufliche Eingliederungsmaßnahme durchlaufen (594), kurzfristig erkrankt sind (283), eine Fremdförderung erhalten (z.B. Integrationskurse durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, 754), vorruhestandsähnliche Regelungen (616) sowie Selbstständige, die mit einem Existenzgründungszuschuss (93) gefördert werden.

Landkreis Augsburg
  • Zahl der Arbeitslosen steigt auf 4.102
  • Arbeitslosenquote verharrt auf 2,8 Prozent

Im Landkreis Augsburg gibt es im Juli 24 Arbeitslose oder 0,6 Prozent weniger im Vergleich
zum Vormonat: 4.102 sind derzeit registriert. Im Vergleich zum Vorjahr sind es 178 oder
4,5 Prozent Arbeitslose mehr. Die Arbeitslosenquote verharrt auf 2,8 Prozent. Im Juli 2021
betrug die Arbeitslosenquote 2,7 Prozent. Wenn wir uns die beiden Rechtskreise anschauen, bedeutet dies für den SGB-III-Bereich ein Minus von 377 Personen oder 14,4 Prozent und für den SGB-II-Bereich ein Plus von 555 Personen oder 42,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Besondere Personengruppen

Im Landkreis nahm in diesem Monat die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr bei vielen
Personengruppen zu. Die Bandbreite reichte von minus 24,9 Prozent bei den Langzeitarbeitslosen bis plus 62,8 Prozent bei den Ausländern:

  • Jugendliche unter 25 Jahre: 434 (plus 20, plus 4,8 Prozent)
  • Ältere ab 50 Jahre: 1.712 (plus 25, plus 1,5 Prozent)
  • Langzeitarbeitslose: 756 (minus 250, minus 24,9 Prozent)
  • Ausländer: 1.436 (plus 554, plus 62,8 Prozent)
  • Schwerbehinderte Menschen: 420, (minus 4, minus 0,9 Prozent)
Unterbeschäftigung:

Die Arbeitsmarktstatistik erfasst zudem die sog. Unterbeschäftigung. Die Unterbeschäftigung ist im Vergleich zum Vorjahr gestiegen: um 150 oder 2,9 Prozent. Darin enthalten sind Personen, die eigentlich auch zu den Arbeitslosen gezählt werden müssten. Registrierte Arbeitslose sind unter bisheriger Betrachtung 4.102 Personen. Hierzu müssten weitere 1.258 Personen gerechnet werden, das ergäbe eine Zahl von 5.360 und wäre eine Arbeitslosenquote von 3,7 Prozent (Vormonat 3,6 Prozent, Vorjahr 3,6 Prozent). Das sind u.a. Personen, die eine Weiterbildung machen (228), eine berufliche Eingliederungsmaßnahme durchlaufen (281), kurzfristig erkrankt sind (147), eine Fremdförderung erhalten (z.B. Integrationskurse durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, 352), vorruhestandsähnliche Regelungen (148) sowie Selbstständige, die mit einem Existenzgründungszuschuss (75) gefördert werden.

 

Landkreis Aichach-Friedberg
  • Zahl der Arbeitslosen weiter über 2.000
  • Arbeitslosenquote verharrt auf 2,8 Prozent

Im Landkreis Aichach-Friedberg sind im Juli 2.189 Menschen arbeitslos gemeldet, das ist ein Arbeitsloser weniger als einen Monat zuvor. Im Vergleich zu Juli 2021 sind es 186 oder
9,3 Prozent mehr. Die Arbeitslosenquote zum Vormonat verharrt auf 2,8 Prozent. Im Juli 2021 betrug die Arbeitslosenquote 2,6 Prozent. Sie liegt dennoch weiterhin im Korridor der Vollbeschäftigung. Wenn wir uns die beiden Rechtskreise anschauen, bedeutet dies für den SGBIII-Bereich ein Minus von 241 Personen oder 17,2 Prozent und für den SGB-II-Bereich ein Plus von 427 Personen oder 71,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

 

Besondere Personengruppen

Im Landkreis Aichach-Friedberg nahm die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Vorjahr bei vielen Personengruppen zu. Die Bandbreite über alle Gruppen hinweg ging von minus
18,8 Prozent bei den Langzeitarbeitslosen bis plus 97,1 Prozent bei den Ausländern:

  • Jugendliche unter 25 Jahre: 291 (plus 65, plus 28,8 Prozent)
  • Ältere ab 50 Jahre: 909 (plus 21, plus 2,4 Prozent)
  • Langzeitarbeitslose: 415 (minus 96, minus 18,8 Prozent)
  • Ausländer: 826 (plus 407, plus 97,1 Prozent)
  • Schwerbehinderte Menschen: 201 (minus 25, minus 11,1 Prozent)
Unterbeschäftigung:

Die Arbeitsmarktstatistik erfasst zudem die sog. Unterbeschäftigung. Die Unterbeschäftigung
ist im Vergleich zum Vorjahr gestiegen: um 262 oder 10,8 Prozent. Darin enthalten sind Personen,
die eigentlich auch zu den Arbeitslosen gezählt werden müssten. Registrierte Arbeitslose
sind unter bisheriger Betrachtung 2.189 Personen. Hierzu müssten weitere 508 Personen
gerechnet werden, das ergäbe eine Zahl von 2.697 und wäre eine Arbeitslosenquote von
3,4 Prozent (Vormonat 3,4 Prozent, Vorjahr 3,1 Prozent). Das sind u.a. Personen, die eine
Weiterbildung machen (112), eine berufliche Eingliederungsmaßnahme durchlaufen (78),
kurzfristig erkrankt sind (71), eine Fremdförderung erhalten (z.B. Integrationskurse durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, 147), vorruhestandsähnliche Regelungen (47) sowie Selbstständige, die mit einem Existenzgründungszuschuss (46) gefördert werden.

 

Fazit:

Die Arbeitslosenquote ist in diesem Monat in der Stadt Augsburg um 0,2 Prozentpunkte gestiegen und den beiden Landkreisen gleich geblieben.


Im Vergleich zum Vorjahr befinden sich die beiden Landkreise noch im Bereich der
Vollbeschäftigung und in der Stadt Augsburg gibt es noch einen Rückgang um 0,1 Prozentpunkte bei der Arbeitslosenquote.

Ausbildungsstellenmarkt

  • Seit Oktober 2.961 gemeldete Bewerber und 4.119 Berufsausbildungsstellen
  • 139 Ausbildungsplätze pro 100 Bewerber

Betriebe und Verwaltungen meldeten seit Oktober für das Berufsberatungsjahr 2021/2022
4.119 Berufsausbildungsstellen. Das sind 153 oder 3,6 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum (4.272). Für eine Ausbildungsstelle haben sich 2.961 junge Menschen bei der Arbeitsagentur Augsburg vormerken lassen. Die Zahl der Bewerber sank gegenüber dem Vor-jahreszeitraum um 260 oder 8,1 Prozent (3.221). Statistisch gesehen stehen 100 Ausbil-dungsbewerbern 139 Ausbildungsplätze gegenüber.

Ende Juli waren 1.004 Bewerber noch unversorgt und 1.828 Ausbildungsstellen noch unbe-setzt.

Stadt Augsburg:

  • 1.969 Berufsausbildungsstellen gemeldet, 25 oder 1,3 Prozent weniger
  • 1.558 Jugendliche suchen eine Ausbildungsstelle, 82 oder 5,0 Prozent weniger
  • Verhältnis 100 Bewerber zu 126 Ausbildungsstellen
  • 569 unversorgte Bewerber
  • 826 unbesetzte Berufsausbildungsstellen

Landkreis Augsburg:

  • 1.476 Berufsausbildungsstellen gemeldet, 58 oder 3,8 Prozent weniger
  • 1.026 Jugendliche suchen eine Ausbildungsstelle, 92 oder 8,2 Prozent weniger
  • Verhältnis 100 Bewerber zu 144 Ausbildungsstellen
  • 342 unversorgte Bewerber
  • 664 unbesetzte Berufsausbildungsstellen

Landkreis Aichach-Friedberg:

  • 674 Berufsausbildungsstellen gemeldet, 70 oder 9,4 Prozent weniger
  • 377 Jugendliche suchen eine Ausbildungsstelle, 86 oder 18,6 Prozent weniger
  • Verhältnis 100 Bewerber zu 179 Ausbildungsstellen
  • 93 unversorgte Bewerber
  • 338 unbesetzte Berufsausbildungsstellen

Top 10 der freien Ausbildungsstellen:

  1. Kaufmann/-frau im Einzelhandel 172
  2. Verkäuferin 151
  3. Handelsfachwirt/in (Ausbildung) 106
  4. Kaufmann/-frau – Büromanagement 86
  5. Fachkraft – Lagerlogistik 57
  6. Kaufm. -Groß/Außenhandelsmanag – Großhandel 56
  7. Industriekaufmann/-frau 42
  8. Fachverkäuf.-Lebensm.handwerk – Bäckerei 40
  9. Fachverkäuf.-Lebensm.handwerk – Fleischerei 35
  10. Kfz.mechatroniker - PKW-Technik 32

Freie Ausbildungsstellen und Stellen können der Agentur für Arbeit per E-Mail gemeldet werden: Augsburg.Arbeitgeber@arbeitsagentur.de oder unter der Telefonnummer 0800 4 5555 20 (dieser Anruf ist kostenfrei). Unter dieser Telefonnummer erhalten interessierte Betriebe auch Auskunft über die Ausbildungsprämien sowie ebenfalls über das Internet unter www.arbeitsagentur.de/unternehmen

Arbeitsmarktreport im Internet unter: www.arbeitsagentur.de/vor-ort/augsburg/statistik