Frühjahrsbelebung kaum vorhanden

Arbeitsmarkt April

28.04.2023 | Presseinfo Nr. 20

Arbeitsmarkt

„Die sonst übliche Frühlingsbelebung fällt in diesem Jahr nahezu komplett aus, die Arbeitslosigkeit geht kaum zurück. Wir verzeichnen einen kleinen Rückgang um 94 Personen zum Vormonat aber weiterhin einen Anstieg gegenüber dem Vorjahresmonat (plus 1.477). Die Zunahme resultiert weiterhin aus einem großen Plus im Bereich SGB II und bei den Gruppen der Ausländer und der Frauen, aber dieses Mal kommt auch eine Zunahme im Bereich SGB III dazu. Wir gehen davon aus, dass sich der Frühjahrsaufschwung in diesem Jahr, wie auch am Wetter zu sehen ist, nur verschoben hat und im kommenden Monat Fahrt aufnimmt. In vielen Bereichen, z.B. bei den Außenberufen, konnte aufgrund des Wetters und den Temperaturen noch nicht wieder voll gearbeitet werden. Daher weist unsere Arbeitslosenstatistik in diesem Monat 15.239 Arbeitslose und eine Quote von erneut 3,9 Prozent aus (Vorjahr 3,5 Prozent)“, berichtet Roland Fürst, Geschäftsführer Operativ der Agentur für Arbeit Augsburg.

Das Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB) schreibt diesen Monat über den Arbeitsmarkt: „Der Arbeitsmarkt befindet sich weiter im Aufwind. Die Komponente zur Vorhersage der Arbeitslosigkeit fällt um 0,7 Punkte auf die neutrale Marke von 100,0 Punkte. Damit liegt sie zwar nicht im negativen Bereich, im Vergleich zur Beschäftigung aber weiter schwächer. Die Ursachen könnten darin liegen, dass noch viele Menschen aus der Ukraine an Maßnahmen und Sprachkursen teilnehmen und im Jahresverlauf auf Arbeitsuche gehen werden. Zudem sind die Entlassungen zwar gering, aber die Dauer der Arbeitslosigkeit hat sich in der langanhaltenden Krisenphase erhöht. Die Arbeitslosigkeit kann noch weiter sinken, aber das wird nicht einfach.“

„Trotz aller Widrigkeiten kann sich der Arbeitsmarkt in der Region Augsburg weiterhin behaupten und bleibt stabil. Die Zahl der offenen Stellen steigt wieder etwas an, auf derzeit 6.393 und liegt damit um 104 oder 1,7 Prozent höher als vor einem Monat und 343 oder 5,1 Prozent niedriger als vor einem Jahr“, sagt Roland Fürst.

Arbeitsmarkt April

Besondere Personengruppen

Verglichen mit April 2022 nahm die Arbeitslosigkeit nur bei den Langzeitarbeitslosen ab. Die Veränderung schwankte zwischen minus 6,9 Prozent bei den Langzeitarbeitslosen, bis hin zu plus 31,2 Prozent bei den Ausländern:

  • Jugendliche unter 25 Jahre: 1.467 (plus 232, plus 18,8 Prozent)
  • Ältere ab 50 Jahre: 5.764 (plus 280, plus 5,1 Prozent)
  • Langzeitarbeitslose: 3.782 (minus 282, minus 6,9 Prozent)
  • Ausländer: 5.957 (plus 1.416, plus 31,2 Prozent)
  • Schwerbehinderte Menschen: 1.372 (plus 29, plus 2,2 Prozent)

Unterbeschäftigung:

Die Arbeitsmarktstatistik erfasst zudem die sog. Unterbeschäftigung. Die Unterbeschäftigung ist im Vergleich zum Vorjahr gestiegen: um 3.345 oder 18,2 Prozent. Darin enthalten sind Personen, die eigentlich auch zu den Arbeitslosen gezählt werden müssten. Unter bisheriger Betrachtung haben wir 15.239 registrierte arbeitslose Personen. Dazu müssten weitere 6.445 Personen gerechnet werden. In der Summe wären das dann 21.684 Arbeitslose, was einer Arbeitslosenquote von 5,5 Prozent (Vormonat 5,5 Prozent, Vorjahr 4,6 Prozent) entspräche. Das sind u.a. Personen, die eine Weiterbildung machen (954), eine berufliche Eingliederungsmaßnahme durchlaufen (1.116), kurzfristig erkrankt sind (479), eine Fremdförderung erhalten (z.B. Integrationskurse durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, 2.699), vorruhestandsähnliche Regelungen (741) sowie Selbstständige, die mit einem Existenzgründungszuschuss (239) gefördert werden.

Regionaler Arbeitsmarkt

Stadt Augsburg

  • Zahl der Arbeitslosen sinkt auf 9.188
  • Arbeitslosenquote sinkt auf 5,4 Prozent

In der Stadt Augsburg liegt die Zahl der Arbeitslosen bei 9.188. Das sind 57 oder 0,6 Prozent weniger als einen Monat zuvor und entspricht einer Quote von 5,4 Prozent (5,5 Prozent im Vormonat). Im April 2022 betrug die Arbeitslosenquote 5,0 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr gibt es 785 oder 9,3 Prozent mehr Arbeitslose. Wenn wir uns die beiden Rechtskreise anschauen, bedeutet dies für den SGB-III-Bereich ein Plus von 201 Personen oder 5,9 Prozent und für den SGB-II-Bereich ein Plus von 584 Personen oder 11,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Besondere Personengruppen

In diesem Monat nahm die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr nur bei den Langzeitarbeitslosen ab. Die Bandbreite reichte von minus 8,1 Prozent bei den Langzeitarbeitslosen bis plus 23,2 Prozent bei den Ausländern:

  • Jugendliche unter 25 Jahre: 934 (plus 152, plus 19,4 Prozent)
  • Ältere ab 50 Jahre: 3.188 (plus 189, plus 6,3 Prozent)
  • Langzeitarbeitslose: 2.598 (minus 230, minus 8,1 Prozent)
  • Ausländer: 4.066 (plus 766, plus 23,2 Prozent)
  • Schwerbehinderte Menschen: 755 (plus 8, plus 1,1 Prozent)

Unterbeschäftigung:

Die Arbeitsmarktstatistik erfasst zudem die sog. Unterbeschäftigung. Die Unterbeschäftigung ist im Vergleich zum Vorjahr gestiegen: um 1.667 oder 14,6 Prozent. Darin enthalten sind Personen, die eigentlich auch zu den Arbeitslosen gezählt werden müssten. Registrierte Arbeitslose sind unter bisheriger Betrachtung 9.188 Personen. Hierzu müssten weitere 3.888 Personen gerechnet werden, das ergäbe eine Zahl von 13.076 und wäre eine Arbeitslosenquote von 7,6 Prozent (Vormonat 7,6 Prozent, Vorjahr 6,6 Prozent). Das sind u.a. Personen, die eine Weiterbildung machen (568), eine berufliche Eingliederungsmaßnahme durchlaufen (697), kurzfristig erkrankt sind (263), eine Fremdförderung erhalten (z.B. Integrationskurse durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, 1.512), vorruhestandsähnliche Regelungen (547) sowie Selbstständige, die mit einem Existenzgründungszuschuss (116) gefördert werden.

Landkreis Augsburg

  • Zahl der Arbeitslosen steigt auf 4.107
  • Arbeitslosenquote verharrt auf 2,8 Prozent

Im Landkreis Augsburg gibt es im April 66 Arbeitslose oder 1,6 Prozent mehr im Vergleich zum Vormonat: 4.107 sind derzeit registriert. Im Vergleich zum Vorjahr sind es 531 oder 14,8 Prozent Arbeitslose mehr. Die Arbeitslosenquote verharrt auf 2,8 Prozent. Im April 2022 betrug die Arbeitslosenquote 2,5 Prozent. Wenn wir uns die beiden Rechtskreise anschauen, bedeutet dies für den SGB-III-Bereich ein Plus von 22 Personen oder 0,9 Prozent und für den SGB-II-Bereich ein Plus von 509 Personen oder 40,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Besondere Personengruppen

Im Landkreis nahm in diesem Monat die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr nur bei den Langzeitarbeitslosen ab. Die Bandbreite reichte von minus 7,7 Prozent bei den Langzeitarbeitslosen bis plus 48,3 Prozent bei den Ausländern:

  • Jugendliche unter 25 Jahre: 375 (plus 56, plus 17,6 Prozent)
  • Ältere ab 50 Jahre: 1.705 (plus 93, plus 5,8 Prozent)
  • Langzeitarbeitslose: 752 (minus 63, minus 7,7 Prozent)
  • Ausländer: 1.268 (plus 413, plus 48,3 Prozent)
  • Schwerbehinderte Menschen: 419, (plus 17, plus 4,2 Prozent)

Unterbeschäftigung:

Die Arbeitsmarktstatistik erfasst zudem die sog. Unterbeschäftigung. Die Unterbeschäftigung ist im Vergleich zum Vorjahr gestiegen: um 1.177 oder 25,0 Prozent. Darin enthalten sind Personen, die eigentlich auch zu den Arbeitslosen gezählt werden müssten. Registrierte Arbeitslose sind unter bisheriger Betrachtung 4.107 Personen. Hierzu müssten weitere 1.772 Personen gerechnet werden, das ergäbe eine Zahl von 5.879 und wäre eine Arbeitslosenquote von 4,0 Prozent (Vormonat 4,0 Prozent, Vorjahr 3,2 Prozent). Das sind u.a. Personen, die eine Weiterbildung machen (260), eine berufliche Eingliederungsmaßnahme durchlaufen (304), kurzfristig erkrankt sind (143), eine Fremdförderung erhalten (z.B. Integrationskurse durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, 803), vorruhestandsähnliche Regelungen (158) sowie Selbstständige, die mit einem Existenzgründungszuschuss (77) gefördert werden.

Landkreis Aichach-Friedberg

  • Zahl der Arbeitslosen wieder unter 2.000
  • Arbeitslosenquote sinkt auf 2,5 Prozent

Im Landkreis Aichach-Friedberg sind im April 1.944 Menschen arbeitslos gemeldet, das sind 103 Arbeitslose oder 5,0 Prozent weniger als einen Monat zuvor. Im Vergleich zu April 2022 sind es 161 oder 9,0 Prozent mehr. Die Arbeitslosenquote zum Vormonat sinkt auf 2,5 Prozent. Im April 2022 betrug die Arbeitslosenquote 2,3 Prozent. Sie liegt dennoch weiterhin im Korridor der Vollbeschäftigung. Wenn wir uns die beiden Rechtskreise anschauen, bedeutet dies für den SGB-III-Bereich ein Minus von 74 Personen oder 6,0 Prozent und für den SGB-II-Bereich ein Plus von 235 Personen oder 43,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Besondere Personengruppen

Im Landkreis Aichach-Friedberg nahm die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Vorjahr nur bei den Älteren ab. Die Bandbreite über alle Gruppen hinweg ging von minus 0,2 Prozent bei den Älteren bis plus 61,4 Prozent bei den Ausländern:

  • Jugendliche unter 25 Jahre: 158 (plus 24, plus 17,9 Prozent)
  • Ältere ab 50 Jahre: 871 (minus 2, minus 0,2 Prozent)
  • Langzeitarbeitslose: 432 (plus 11, plus 2,6 Prozent)
  • Ausländer: 623 (plus 237, plus 61,4 Prozent)
  • Schwerbehinderte Menschen: 198 (plus 4, plus 2,1 Prozent)

Unterbeschäftigung:

Die Arbeitsmarktstatistik erfasst zudem die sog. Unterbeschäftigung. Die Unterbeschäftigung ist im Vergleich zum Vorjahr gestiegen: um 501 oder 22,5 Prozent. Darin enthalten sind Personen, die eigentlich auch zu den Arbeitslosen gezählt werden müssten. Registrierte Arbeitslose sind unter bisheriger Betrachtung 1.944 Personen. Hierzu müssten weitere 785 Personen gerechnet werden, das ergäbe eine Zahl von 2.729 und wäre eine Arbeitslosenquote von 3,5 Prozent (Vormonat 3,6 Prozent, Vorjahr 2,8 Prozent). Das sind u.a. Personen, die eine Weiterbildung machen (126), eine berufliche Eingliederungsmaßnahme durchlaufen (115), kurzfristig erkrankt sind (73), eine Fremdförderung erhalten (z.B. Integrationskurse durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, 384), vorruhestandsähnliche Regelungen (36) sowie Selbstständige, die mit einem Existenzgründungszuschuss (46) gefördert werden.

Fazit:

Die Arbeitslosenquote ist in diesem Monat im Landkreis Aichach-Friedberg und in der Stadt Augsburg um je 0,1 Prozentpunkte gefallen, im Landkreis Augsburg hingegen gleichgeblieben.

Im Vergleich zum Vorjahr befinden sich die beiden Landkreise noch im Bereich der Vollbeschäftigung und in der Stadt Augsburg ist die Arbeitslosenquote gegenüber dem Vorjahr um 0,4 Prozentpunkte gestiegen.

Ausbildungsstellenmarkt

  • Seit Oktober 2.518 gemeldete Bewerber und 3.624 Berufsausbildungsstellen
  • 144 Ausbildungsplätze pro 100 Bewerber

Betriebe und Verwaltungen meldeten seit Oktober für das Berufsberatungsjahr 2022/2023 3.624 Berufsausbildungsstellen. Das sind 164 oder 4,3 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum (3.788). Für eine Ausbildungsstelle haben sich 2.518 junge Menschen bei der Arbeitsagentur Augsburg vormerken lassen. Die Zahl der Bewerber sank gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 43 oder 1,7 Prozent (2.561). Statistisch gesehen stehen 100 Ausbildungsbewerbern 144 Ausbildungsplätze gegenüber.

Ende April waren 1.472 Bewerber noch unversorgt und 2.111 Ausbildungsstellen noch unbesetzt.

Stadt Augsburg:

  • 1.836 Berufsausbildungsstellen gemeldet, 32 oder 1,8 Prozent mehr
  • 1.314 Jugendliche suchen eine Ausbildungsstelle, 15 oder 1,1 Prozent weniger
  • Verhältnis 100 Bewerber zu 140 Ausbildungsstellen
  • 818 unversorgte Bewerber
  • 1.036 unbesetzte Berufsausbildungsstellen

Landkreis Augsburg:

  • 1.266 Berufsausbildungsstellen gemeldet, 82 oder 6,1 Prozent weniger
  • 920 Jugendliche suchen eine Ausbildungsstelle, 25 oder 2,8 Prozent mehr
  • Verhältnis 100 Bewerber zu 138 Ausbildungsstellen
  • 519 unversorgte Bewerber
  • 745 unbesetzte Berufsausbildungsstellen

Landkreis Aichach-Friedberg:

  • 522 Berufsausbildungsstellen gemeldet, 114 oder 17,9 Prozent weniger
  • 284 Jugendliche suchen eine Ausbildungsstelle, 53 oder 15,7 Prozent weniger
  • Verhältnis 100 Bewerber zu 184 Ausbildungsstellen
  • 135 unversorgte Bewerber
  • 330 unbesetzte Berufsausbildungsstellen